Gibt übrigens ganze Bücher zu dem Thema ADHS und Sexualität. Ich persönlich habe ADHS wie aus dem Lehrbuch
und beim Sex läuft es bei uns einigermaßen Rund. Es ist halt so, dass man einen Partner/Partnerin braucht, die/der ein bisschen was in der Birne hat und erkennt, wann der richtige Zeitpunkt ist für Sex. Man muss seinen Partner mit ADHS lernen zu lesen, die Verhaltensmuster verinnerlichen und die Denkstrukturen verstehen. Ich hatte da bis jetzt immer viel Glück mit meinen Partnerinnen und ich habe viel Bestätigung erhalten, dass der Sex sehr in Ordnung ist
. Andersherum muss die Person mit ADHS lernen zu erkennen, wann sie bereit ist, sich auf Sex zu konzentrieren. So kann es zwar mal passieren, dass es zwei, drei Tage keinen Sex gibt, aber man vermeidet eben auch blöde Erlebnisse, die das Sexualleben vielleicht nachhaltig stören.
In unserer Beziehung war z.B. das Hauptproblem, dass Nina erst damit lernen musste, dass sie trotz ihrer ganzen Reize, Verführungskünste machtlos ist, wenn ich out of order bin. Das kann für eine Frau sehr hart sein.
@****aba
Ein Mensch mit ADHS braucht keine Aufmerksamkeit, sondern er hat keine
@**ay the games
Neurologen, die ADHS als Modekrankheit bezeichnen, gehen einfach nicht mehr der Zeit ergo anderen Neurologen suchen.
Die Diagnostik ist natürlich eine heikle Sache. Meist muss das Umfeld die Person aufmerksam machen, dass etwas nicht passt, da Menschen mit ADHs oft eine schlechte Selbstwahrnehmung haben. Dann sollte man sich schon vorher ein wenig über ADHS anlesen und für sich ganz nüchtern entscheiden, ob man die Erkenntnisse über ADHS mit einer bestimmten Person in Einklang bringen kann. Und dann sollte man sich informieren, wo in der Nähe ADHS diagnostiziert werden kann und los
Bei mir war es dagegen reiner Zufall. Ich bin vor einem Jahr mit 21 Jahren diagnostiziert worden. Ich wollte eigentlich nur eine Therapie bekommen, weil ich seit ich 12 war, gekifft habe und ich einen Durschnitt von 2-3 Gramm pro Tag + Alkohol + manchmal andere Drogen. Ich wollte halt irgendwie einen Weg zu einem ruhigeren Leben finden. Und bei der Anlaufstelle, wo ich Hilfe gesucht habe, war ein sehr kompetenter Mensch, der es eben auf anhieb erkannt hat und mich dann in mehreren Sitzungen getestet hat. Normalerweise hat man immer erst einen längeren Leidensweg hinter sich, bis es erkannt wird.
Um das für dich play_the_games mal beispielhaft aufzuzeigen, woran mein Umfeld bzw. die Ärzte erkannt haben
1. körperliche Auffälligkeiten bei mir (notorisches Beinwippen, hektische Bewegungen, manchmal Zuckungen im Gesicht, schlechte Feinmotorik)
2. Stimulanziengebrauch. Von meinem 12.Lebensjahr an, war ich massiv auf Gras, Alkohol und Zigaretten angewiesen, um mich zu regulieren
3. Erfassung der Lebensgeschichte, die sich bei vielen Menschen mit ADHS gleicht sprich Probleme im Kindergarten, Ausgrenzung in der Schule bis auf bei manchen Leuten, Probleme mit Lehrern, in der Freizeit , begangene Straftaten usw.
4. Sprachauffälligkeiten bei mir --> sprunghafte Themenwechsel, zu schnelles hektisches Reden, andere nicht ausreden lassen usw...
5. Schlafverhalten. Habe stets nicht länger als drei, vier pro Nacht geschlafen
6. Die Ärzte fanden es auffällig, dass ich bei meinem Lebenswandel und kronischem Schulschwänzen ein sehr passables Abi hingelegt habe. Während mein Umfeld mich schon jahrelang als eine Art Underachiever gesehen hat
Letzendlich kam dann auch raus, dass ich eine Hochbegabung (Ich hasse dieses Wort) habe.
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Post ist zwar etwas lang geworden, aber man dieses komplexe Thema kaum kurz präzisieren zumal sich die Einzelfälle auch noch stark unterscheiden. EIn Diagnose ist aber jedenfalls ein Segen, da man diesen Rotz echt gut in den Griff kriegen kann mit Medikamenten und einer Verhaltenstherapie, wenn man hart an sich arbeiten möchte
Zu guter Letzt: Ich hoffe, dass trotzdem weiterhin das ein oder andere Joyclub Mitglied in unsere Kiste hüpft auch wenn ich mich hier geoutet habe, dass ich einen an der Murmel habe