Multicamview...
...ich nenne mal ein Beispiel was weder Inhalt noch Geschmack bewerten soll. Es geht nur um das Umsetzen eines Planes. Technisch...
Rammstein hatten "Live in Paris" via Multicam umgesetzt. Das Video was nachher auch in allen Kinos lief.
Dort wurden an zwei Konzerttagen insgesamt 25 Kameras installiert, welche Footage für einen Film von ~90min bereitstellten. Also knapp 80 Stunden Raw´s welche auch Frame für Frame gesichtet werden wollen. Denn defekte Frame´s oder übersehene Drops schaffen es in der regel nicht über die erste Sichtung eines Verlegers.
Die Cutter saßen an dem Material ein knappes Jahr. Aber es geht nicht um den verbundenen Aufwand. Jedenfalls hatte man bei diesem Film ein wirklich extrem positives Erlebnis. Das was Du eben meinst, das Gefühl dabei zu sein und alles sehen zu dürfen. Eben immer den besten Platz zu haben. Darum geht es bei Multicam ja auch. Das jede Szene perfekt visualisiert wird, hinsichtlich des Geschehens. Das macht es interessant.
Natürlich wird der Anspruch in Deinem Film nicht bei schnellablösenden oder fliegenden Frames sein, wie in dem Beispiel Rammstein. Da werden sicher längere Sequenzen in Ablösung zueinander viel mehr Sinn machen. Je nach Stimmung der aktuellen Szene. Dennoch bleibt für ein Produkt mit Zukunft, ähnlich einem Buch was irgendwann in den Läden/Onlineangeboten stehen soll, nur eine erstklassige Ausarbeitung. Da ist der Schnitt dann tatsächlich aufwendig und natürlich die ganze Bildbearbeitung (Lumi etc).
Und dann kommt das Audio. Mikrofone welche in Latenz und Auflösung aus verschiedenen Richtungen das Signal an einen Rekorder schicken. Auch die Audiospuren müssen gerendert werden um immer gleich zu sein. In Synchronisation und Timecode. Zumindest wenn es für eine höherwertige Veröffentlichung reichen soll.
Und der Abgleich zwischen den Cams ist schon wichtig. Gut, für private Zwecke weniger Interessant, da hier ja selten eine "Non-emotionale" Bewertung kommt. Mich würde beispielsweise ein Film nerven, von dem ich wüßte das er Multicam ist und ich jede Cam anhand des Bildes (Sensorvariablen) identifizieren könnte.
Da ich mich ja auf Inhalt und nicht auf Technik konzentrieren möchte. Soll ja kein Lehrfilm über Cam´s werden.
Was den relativen Aufwand betrifft, muß man halt sehen wieviele Szenen/Drehorte es gibt. Es muss ja jeder Teil des Geschehens vorher geriggt werden.
Aber, immer noch sehr interessant. Im Gegenteil, wird umsomehr interessant, je mehr ich über die Möglichkeiten im Kontext BDSM nachdenke.