Brennen (Toxisches Papier Nr. 67)
Es ist da.Glimmende Feuernester
im sonorigen Flüstern des Fenriswolfes.
Gravidität der Feuerzungen
aus den Tollwutbezirken der Zweigliedrigkeit.
Fensterloser Durchgangsflur behängt
mit impressionistischen Bildern
welche heiser stöhnen und nach Licht lechzen.
Beschattete Tage wie Siedlungen
an denen man
mit Reisegeschwindigkeit achtlos vorbeibraust.
Siechtum des Verzeihens
in den Mangrovenwäldern
des zu Wenigen.
Lockendes, forderndes Aufbrechen
vom Dasein des kontrollierten Risikos
und im Schwelbrand des Instinkts.
Loderndes Aufbäumen des Verlangens nach Befreiung.
Wie ein letztes Zündholz, sorgsam aufgehoben.
Für alle Zeit, wo man denkt und ist.
Aufblitzen des Verstandes im Seufzen der Natur.
Niedriger Flammpunkt geißelt den Morgentau des Verzichts.
Ein Raunen gestauter Sinne.
Unlust der Verweigerung. Unstetiges Verweilen. Undurstiges Verlangen. Unfassbares Begreifen. Unendliches Vorankommen. Unzeitiges Verewigen. Unteilbares Umarmen. Undurchsichtiges Nacktsein.
Erschöpfung ohne Ermüdung. Rauschhafte Flurstücke von Untergang und Auferstehung.
Nichts zu schade sein. Lachen. Weinen. Nichts Hingeworfenes. Laufen. Tanzen. Nichts zu wenig sein. Greifen. Ficken. Nichts zu bereuen. Zittrige Haut. Kalter Schweiß. Nichts zu vergeben. Bitte bleib, schweigender Zweifel. Nichts Vergebliches. Sterben. Stöhnen. Schreien. Leben.
Kein Sein ohne Werden. Kein Werden ohne Sein. Kein Tag des Selbst mehr ohne den Schatten des Wir. Keine Nacht ohne das Leuchten und wachsgeborene Brandmale.
Alles jetzt.
Alles immer.
Alles lichterloh.
Alles.
© Anchises65