Social Community
Hallo
https://www.joyclub.de/my/4997831.danielsan88.html!
Ich sehe und erlebe das Joy als Social Community, eben weil ich das so leben will und mich von den Warenhaus-Denkern abgrenze.
****ggy:
Absurd: Wenn man wirklich krampfhaft will: Läuft nix.
Ist es einem egal und nicht darauf angewiesen: Dann läufts.
Kenne ich. Das ist ein wichtiger Punkt.
Viele meiner Wünsche wurden mir erst so richtig durch die Enttäuschung meiner Wünsche bewusst.
Dann erst konnte ich sie einsortieren... Was ich mir da eigentlich genau wünsche und wie wichtig mir das ist und dass es für mich völlig in Ordnung ist, diesen Wunsch/ dieses Bedürfnis zu haben. (Oder auch, dass das eigentlich nicht mein Wunsch ist. Dann verabschiede ich mich davon.)
Wie auch immer: In dem Moment, in dem ich mit mir und meinen Wünschen im Reinen bin, bedarf ich keiner Bestätigung mehr durch andere Menschen. Das nimmt den Druck raus. Macht die Begegnung locker.
In dem Moment, in dem meine Wünsche einsortiert waren, war ich dann auch in der Lage mein Gegenüber zu sehen und ihm wirklich zu begegnen. Dann konnte ich meine Projektionen zur Seite schieben. Zur Gegenüberstellung. Dort, wo meine persönliche Wunschvorstellung hingehört. Auf der einen Seite mein Gegenüber - so wie ich es wahrnehme - auf der anderen Seite meine Wünsche. Hat beides seine Daseins-Berechtigung.
Ist nur verdammt blöd, wenn mir meine Projektionen die Sicht auf mein Gegenüber versperren.
"Nicht gemeint sein"/ "nicht wirklich wahrgenommen werden", das mag kein Mensch. Ich auch nicht.
Dann reagiert man weniger auf das Gegenüber sondern mehr auf die eigenen Projektionen. Dann stimmt das Timing nicht. Oft ist es als stünde eine unsichtbare Wand zwischen uns. In solchen Phasen ist es verdammt anstrengend überhaupt mit Menschen in Kontakt zu kommen und alle anderen Menschen empfinden Dich auch als anstrengend.
Nun gehöre ich nicht zu den Menschen, die 30 Mal mit dem Kopf gegen die Wand laufen müssen, um einzusehen, dass da eine Wand ist. Ich kapier das mit der Wand meistens schon beim zweiten oder dritten Anlauf. (und bewundere Menschen, die weniger brauchen) Wenn ich also merke, dass ich zur Zeit nicht gut mit Menschen in Kontakt treten kann, ziehe ich mich zurück und beschäftige mich mit meinen Wünschen. Dann stehen die auch nicht mehr dem Kontakt im Wege.
Das Lesen und zuweilen auch Schreiben in Joy-Forum und Gruppen ist einer der Wege, auf dem ich meinen Horizont erweitern, meine Wünsche einsortieren und mich selbst finden kann. Manchmal haben andere Menschen bereits Worte für etwas gefunden, was ich noch gar nicht so richtig einsortieren kann. Und dann macht es Klick und ein Problem, an dem ich seit Wochen oder Monaten knabberte löst sich in Luft auf. Meine Einstellung hat sich geändert und ich weiß, wo ich stehe. Oder die hitzigen Diskussionen mit meiner BDSM-Mentorin, die ich hier über das Joy gefunden habe. Sie lässt Widersprüchlichkeiten nicht einfach so im Raum stehen und bohrt nach. Bohrt solange nach bis ich meinen Standpunkt gefunden habe und diesen auch klar zum Ausdruck bringen kann. Da gibt es kein richtig oder falsch sondern nur "Was ist Dein Ding?". Oder die Schriftwechsel, Telefonate und Treffen mit meinen männlichen Joy-Freunden, die so weit weg wohnen, dass ein in die Tiefen gehender unbefangener Austausch über Sexualität mit dem anderen Geschlecht möglich ist. Frei von dem Imponiergehabe vieler Männchen, die mit steifen Schwanz sabbernd beim Date vor mir sitzen. Auch in gemischten Gruppen ist die Kommunikation über Sex mit dem anderen Geschlecht möglich. Und zu solchen Gruppengesprächen über Sex komme ich nun Mal auch über die Veranstaltungen des Joy.
Sex ist für mich Kommunikation.
Und Kommunikation finde ich in der Sexualität sehr wichtig.
So kann man voneinander lernen und sich aufeinander einstellen.
Wenn beide ihre eigene Sexualität zum Ausdruck bringen und darüber kommunizieren können, sind auch viele gemeinsame sexuelle Entdeckungsreisen möglich.
Leider tun sich viele Männer sehr schwer damit über ihre eigene Sexualität wie ein Erwachsener zu sprechen. Und was schon unter Freunden nicht klappt soll dann so völlig ungeübt irgendwie mit der Partnerin funktionieren, die persönlich betroffen ist? Wir Frauen haben ja wenigstens Frauenabende, in denen wir untereinander über unseren Sex sprechen können. Ich war immer wieder erstaunt, wieviele Frauen Schwierigkeiten hatten, überhaupt ein halbwegs vernünftiges Gespräch mit ihrem Partner über Sex in Gang zu bringen. Unter Frauen ging das. Gespräche zwischen Männlein & Weiblein sind nun Mal schwieriger. Und viele Männer sind noch schlimmer dran. Die können sich noch nicht einmal mit anderen Männern wie Erwachsene über ihre eigene Sexualität unterhalten. Die kennen nur das gegenseitige Ausstechen und klein machen unter Männern.
Ob nun Online oder durch die Veranstaltungen: Ich sehe im Joy die Möglichkeit in gemischten Gruppen über Sexualität und Beziehung zu kommunizieren. Und wenn ein Mann kommunizieren kann, dann könnte er auch als Sexualpartner für mich interessant werden.
Viele Männer gehen im Online-Dating jedoch einen anderen Weg...
Diese nichts-aussagenden Anschreiben von Einem von zwei Millionen nichts-aussagenden Profilen, die auch im Forum nichts nennenswertes zu sagen haben, die vermögen so gar kein Interesse bei mir zu wecken. Nett formuliertes Nichts ist immernoch Nichts. Kein Inhalt. Auf Äußerlichkeiten und Vorlieben reduziert. Die Menschen reduzieren sich doch selbst. Obwohl das Joy ihnen alle Möglichkeiten gibt, mal den eigenen Horizont zu erweitern und Stellung zu beziehen. Ich habe mich oft dafür entschieden, mit Menschen, die sich selbst derart reduzieren, gar nicht erst in Kontakt zu treten. Denn meine Stichproben ergaben, dass fast alle Menschen, die hinter solchen Profilen stehen, noch gar nicht herausgefunden haben, was sie wollen und wo sie sich überhaupt in der Welt Sex & Erotik verorten. Menschen, die sich selbst nicht kennen. Und die die Sache noch gar nicht zu Ende gedacht haben. Halbgare Sex-Beziehungs-Kontrukte, die gar nicht funktionieren können. Und die Fähigkeit über den eigenen Sex zu kommunizieren befindet sich bei vielen noch auf dem Reifegrad eines 14-jährigen. Nein. Die wollen nicht mit mir kommunizieren. Die wollen ficken und hoffen, dass es zufällig passt. Die traurige Wahrheit ist nun Mal: Selbst wenn der Sex grottenschlecht ist, lassen viele Frauen den Mann noch zum Abspritzen kommen, weil Männer fürchterlich aggressiv werden können, wenn eine Frau mittendrin abbricht. Die Frau hält still, um weiteren Ärger zu vermeiden und der Mann hat beim Ausprobieren seinen Spaß. So läuft es in der Regel, wenn sich beim Ficken herausstellt, dass es nicht so dolle passt. Schon klar, dass die Bereitschaft, einfach mal beim Ficken auszuprobieren, ob's passt bei den Männern wesentlich stärker ausgeprägt ist. Und was noch viel schlimmer ist: Die Typen, die fest daran glauben, dass ausschließlich Frauen, die sich zum raschen Probe-Ficken verabreden wollen auf Plattformen wie das Joy gehören. Wenn Einer das wie ein Mantra vor sich her trägt und die Existenz der Social Community im Joy rigoros leugnet, kann ich mir ja ausmalen, wie das mit der Kommunikation beim Sex läuft...
Nachdem ich mir die Männer hinter meinen Stichproben so in Augenschein genommen hatte, überlegte ich mir, ob ich in Zukunft weitere Zeit investieren will, um zu schauen, ob sich ausnahmsweise ein bereichernder Kontakt hinter einem Nichts-Aussagenden Account finden lässt oder ob ich in Zukunft meine Zeit im Joy genießen will, indem ich Zeit mit Usern verbringe, die ad hoc meine Neugierde wecken. Ich denke, es ist klar, wofür ich mich entschieden habe.
Ich schau auch immer wie lange das Profil angemeldet ist. Viele, die auch in Gruppen oder auf Veranstaltungen aktiv sind, entwickeln sich. Finden sich selbst. Finden ihren Standpunkt. Können diesen klar kommunizieren. Werden greifbar. Die, die den Einstieg in die Social Community nicht wahrnehmen und hierin nur ein Warenhaus/ Katalog sehen, verschwinden bald aus dem Joy.