Verlustangst, nenne ich es. ... Angst, den gewohnten Standard aufzugeben, kürzer bzw. zurücktreten zu müssen!
Ja, denn Ängste sind bei Geldfragen stets existenziell, denn wer will schon irgendwann mit "Nichts" in der Hand unter einer Brücke schlafen oder von der normalen restlichen Gesellschaft abgehängt werden?
Ich möchte zugegeben auch nicht zu denjenigen gehören müssen, die irgendwann auf Fremdhilfe angewiesen sind, was mitunter jedoch schneller geschehen kann, als es sich so mancher in sämtlichen Albträumen zuvor ausgemalt hat, z.T. auch völlig unverschuldet auf die vielfältigste Art und Weise auf Sozialhilfe angewiesen ist.
Denn niemand kann hier vom Tellerwäscher zum Millionär werden, dafür sind die Rahmenbedingungen einfach nicht gegeben, zu viele Stolperfallen eingebaut.
Eher wird hier die einst umjubelte, da ja so vielversprechende Studentin zur Putzfrau, als dass man hier in irgendeiner Form zum "Überflieger" werden könnte?!
Ups, jetzt aber radikal scharf in den "Joy- Tenor" abgebogen: "Also wenn ich Geld hätte, hätte ich junge und alte Toyboys, Fitnesstrainer, Köche usw. ...
Nein, mal ganz ernsthaft: Ich persönlich glaube ja, dass der allgemeine Umgang mit Geld und den jeweiligen Mitmenschen (unabhängig ihres finanziellen Status) eine Erziehungsfrage von Klein auf ist, zudem gekoppelt mit der emotionalen/sozialen Intelligenz des jeweiligen Charakters, der ja bekanntlich die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen ausmacht, so dass man auch niemals pauschal sagen kann: Geld verdirbt den Charakter, selbst wenn bei dem einen oder anderen Mitmenschen dieser Eindruck entstehen kann/könnte oder auch berechtigter Weise entsteht.
Ich persönlich sehe eine andere, hausgemachte Gefahr in unserer Gesellschaft:
Obwohl die meisten Eltern für ihre Kids ja wirklich nur das Beste wollen, sind es jedoch gerade die sogenannten "Helikopter"- Eltern, die extrem "überfürsorglich" und mit grenzenloser Wunscherfüllung mit ihrer Erziehung dazu beitragen, ihre Kinder über die gesamte Schulzeit, Ausbildung, Studium und noch weit darüber hinaus "rundumzuversorgen", wobei sie sie ungewollt dazu erziehen, dass immer jemand für sie da sein wird, der ihnen auch genug finanzielle Unterstützung gibt!
Gut und schön, denn wer liebt seine Kinder nicht?! Aber wie lernen sie - all diese unselbständigen, stets gepamperten und von der Nabelschnur abhängigen jungen Menschen - dabei bitteschön einen ernsthaft realistischen Umgang mit Geld bzw. den Umgang mit ihren finanziell zur Verfügung stehenden Mitteln?
Nichts werden sie daraus lernen! Denn selbst, wenn sie später eine eigene Familie gründen wollen, werden sie stets zuallererst auf ihre ach so tollen Eltern oder auch Großeltern zurückgreifen, um sich abzusichern, schließlich hat das ja bisher auch immer wunderbar funktioniert!
Hinzu kommt dieser "It-Girl/Boy" und "Influenzer-Marketing-Virus" der Sozial-Media-Präsenz, wobei ich mich inzwischen ernsthaft frage, was ich mit meiner regulären Arbeit in meinem Leben nur falsch gemacht habe, dass ich seit 28 Jahren 40h pro Woche arbeite und durchaus ausreichend (im Gegensatz zu anderen, teils weit unterbezahlten Arbeitnehmern) für meine Begriffe recht gut verdiene (für mein Bundesland!) und dann tummeln sich da auf Istagram & Co unzählige unter 20-30 Jährige, die nur ihre aufgepimpten Visagen oder was auch immer im Accord posten müssen und allein damit (sofern sie es schlau anstellen), dann für den Rest ihres Lebens ausgesorgt haben werden, ohne jemals ein einziges Mal in ihrem Leben ernsthaft einem Job nachgegangen zu sein?!
Wie kann das bitteschön sein, dass dauerhafte Medienpräsenz einen so viel höheren Stellenwert und entsprechend finanzielle Zuwendung zur Folge hat, anstatt jedwede herkömmliche Arbeit?! ...
Sorry, aber da fühlt sich doch jeder normale Werktätige, ob mit/ohne leitende Funktion diskriminiert, verarscht und überhaupt, irgendwie wie im falschen Film!