Autsch...
Sicherheitsbedürfnis (Haus, Einkommen, Rente usw) ist ein Ausdruck von Angst:
nicht genug zu haben, nicht genug zu bekommen.
Wer möchte schon im Rentenalter an der Armutsgrenze leben?
Oder seinen Kindern als Pflegefall zur Last fallen (unabhängig davon, ob sie die Pflege selbstverständlich annehmen würden )?
Wer möchte nicht einen schönen Lebensabend verbringen für den er u. U. gute 45 Jahre geknüppelt hat?
Wer möchte nicht das Geld, dass er für sich (momentan) nicht braucht, einfach anlegen um es in Krisenzeiten wieder nutzen zu können? Oder seinen Kindern vererben, weil er weiss, dass das Leben manchmal ein klitzekleines Bisschen schöner ist, wenn man monetär flüssig ist?
Ich kann heute nur erahnen, was mich im Rentenalter erwartet....schön zu wissen, dass ich ihn mir zum jetzigen Zeitpunkt einigermaßen finanzieren könnte.
Das hat für mich nichts mit Angst zu tun sondern einfach nur nach einem grundsoliden Bedürfnis nach Sicherheit und weit entfernt von "nicht genug haben oder nicht genug bekommen".
Mein Leben bedeutet auch Verantwortung...und gerade auch für meine Kinder, selbst dann, wenn sie schon erwachsen sind. Aber in erster Linie für mich selbst. Heute Geld verdienen und morgen wieder mit vollen Händen ausgeben widerstrebt mir zutiefst. Ich gönne mir gerne etwas, vergesse aber nie die Menschen um mich herum.
Meine Kinder brauchen meine Kiste und die Trauerfeier später nicht zu finanzieren, dafür habe ich bereits gesorgt.
Ich kenne beide Seiten und ich bin ehrlich genug zu sagen, dass auch ich in schlechten Zeiten neidvoll nach links oder rechts geschaut habe. Jetzt geht es mir wieder gut, dennoch bin ich weit entfernt davon, Andere mit weniger Geld herablassend zu betrachten oder zu behandeln. Im Gegenteil: eben weil ich weiss, wie belastend eine finanzielle Misere sein kann, schätze ich meine jetzige Situation umso mehr und habe für diese Menschen Verständnis.
Ich spende, aber ich gebe nicht mein letztes Hemd, denn es nützt mir nichts, wenn es mir dann wieder schlecht geht.
Ich horte nicht meine Kohle, aber das Wenige, was ich zurücklege, versuche ich zu vermehren, denn nichts ist so ungewiss wie die Zukunft.