Was bedeutet: Mit beiden Beinen im Leben stehen?

Ich fühle mich mit beiden Beinen im Leben stehend.
Zunächst einmal sagt das etwas über mich aus, nicht über andere.

An Besitztümern mache ich das nicht fest . Eher daran, dass ich mich gesund und fit fühle. Ich habe mein Leben im Griff. Fühle mich nicht überfordert von dem, was ich leisten muss. Ich weiß wer ich bin und wohin ich will. Meine Ziele verfolge ich und sie wechseln auch nicht jede Woche. Fühle mich gefestigt in meinen Beziehungen zur Welt und zu mir selbst. Bin mir meiner selbst bewußt.
Ich fürchte mich nicht übermäßig, bin standfest, auch wenn mir mal Probleme um die Ohren wehen.
Ich kann einschätzen was für ich möglich ist, habe realistische Ziele (für mich erreichbar) und bin glücklich.

So würde ich es um schreiben. Das Gegenteil davon existiert für mich nicht als Redewendung.
Wenn jemand seinen Platz im Leben sucht. Sich nicht angekommen fühlt.

sandra42

Sehr gut geschrieben,

wo gib’s diese Frauen? Sone will ich auch !!

Für mich heißt dies, ich bin in meiner Mitte angekommen. Ich bin zufrieden mit mir und meinen Leben. Habe keine Sorgen und auch keine Probleme. Was nicht heißt, das ich in meinem Leben nichts mehr ändern will. Ich setze mir neue Ziele, die ich auch erreichen will.
Ich habe Spaß an meinen Leben!
Ich stehe mit meinen beiden im Leben, auch weil ich weiß, das dieses alles nicht selbstverständlich ist. Ich habe Höhen und Tiefen durchlebt, musste mir auch immer mal wieder selber in den Arsch treten. Bin hingefallen, aufgestanden habe weiter gemacht. Habe geweint, aber noch mehr gelacht.
Ich Lebe und mache das Beste aus meinen Leben. Wunden lecken, wenn dann nur kurz.

...vielleicht hilft Dir dieser Link weiter?

Was versteht ihr unter "Mitten im Leben stehen"?

sandra42 trifft es schon ziemlich gut!

Meist hat es ja auch mit einer gewissen Lebenserfahrung zu tun. Man kann es zwar nicht direkt am Alter festmachen, jeder Mensch entwickelt sich anders, aber mit Mitte 20 fühlte ich mich noch nicht mit beiden Beinen im Leben stehend. Seinerzeit war einfach alles noch zu sprunghaft - beispielsweise beziehungs- und jobtechnisch. Ich war noch in einer Phase des Ausprobierens und war mir auch noch nicht so ganz bewusst, wohin die Reise mal gehen soll.

Heute sieht es ganz anders aus. Ich weiß genau, was ich will, habe ne tolle Familie und bin auch beruflich dort angekommen, wo ich mich wohl fühle. Selbiges gilt für meine Wohnsituation. Natürlich habe ich nach wie vor Ziele im Leben, aber ich habe inzwischen einfach eine gesunde Sichtweise auf das Leben, muss nicht mehr jeden Quatsch mitmachen und mein Leben ist gefestigt. Aus meiner Sicht von damals mit Mitte 20 könnte man vielleicht sagen, es ist langweilig, aber heute sehe ich das anders: so ein gewisses Maß an Spießertum finde ich alles andere als schlecht und man kann ja dennoch in vielen Dingen seinen Spaß haben.

Damit meine ich jetzt nicht nur den erotischen Aspekt, auch in anderen Dingen behalte ich es mir vor, alles andere als ein "Spießer" zu sein, aber allgemein mag ich es schon anders als früher und muss auch nicht mehr jedes Wochenende feiern gehen (als Beispiel). Man kann sagen, ich habe meine Leben unter Kontrolle und es funktioniert im Großen und Ganzen so, wie ich es mir vorstelle. Also stehe ich mit beiden Beinen im Leben.

Bei solchen Sinnsuchen,bin ich immer ein Freund der Umkehrung. Scheint auch manchmal leichter zu sein. Wenn man so den Leuten zuhört was sie sich für ihr Leben wünschen, sprüdelt zu meist erstmal raus ,was sie nicht haben wollen.


Daher die Frage. wie sieht dann wohl ein Mensch aus,der nicht mit beiden Beinen im Leben steht? Aber auch,wie sieht ein Mensch aus der nur mit einem Bein im Leben steht? <----vielleicht kommt man ja so der Deffinition "mit beiden Beinen im Leben stehen" näher

Technisch gesehen verweisen ja "Beine stehen" auf etwas festes ,stabiles hin. Sonst würde es ja kippen oder kippeln.Vielleicht sogar verwurzelt.

Und auf aufrecht. Nicht knieend.

Sie von FK888 schreibt:

Für mich ist dies ein Satz, den ich gerne im Profil überlese. Der Interpretationsspielraum ist riesig groß.
Ist mein Gegenüber ein Langweiler, der sein Leben "fest im Griff hat" und nach Schema F lebt? Oder will er mir mitteilen, dass er Besitztümer angehäuft hat und finanziell abgesichert ist? Bedeutet "Stehen" vielleicht Stillstand? Dann wäre mir "durchs Leben gehen" lieber. Oder vielleicht ist er unsicher und schreibt diesen Satz um mir ein besseres Gefühl zu geben?
Mit oder ohne diesen Satz im Profil ...es ändert nichts an der Tatsache, dass ich den Menschen aufgeschlossen begegne. Die jeweiligen Definitionen für diesen Satz ergeben sich dann nach einem Kennenlernen und könnten tatsächlich unterschiedlicher nicht sein.

Dass die Person noch zwei Beine hat, mit denen sie zumindest stehen kann.

Ich persönlich empfinde den Satz auch als negativ.
Ich glaube in den Augen der meisten Menschen, gelte ich nicht als mit beiden Beinen im Leben stehend und das muss ich zum Glück ja auch nicht Aber ich mag es nicht wenn ich an dem Maßstab anderer gemessen werde oder messen soll. Ich hab meinen eigenen und den find ich gut so. An dem muss sich auch kein anderer messen lassen und irgendwie daran halten. Menschen die das machen gehen mir furchtbar schnell auf die Nerven. Dafür können sie aber nichts und sie sollen auch so bleiben wenn sie das wollen Ich brauch es dann eben nur nicht.
Jedenfalls signalisiert mir dieser Satz aus Erfahrung genau das. Aber ich sehe mir dennoch erst mal die Personen trotzdem an. Nur weil ich eine Erfahrung gemacht habe, trifft sie eben noch nicht auf alle zu

Ich benutze solche Redewendungen nur ungern, obwohl ich behaupten möchte, mit beiden Stilettos fest im Leben zu stehen.
Wenn jemand diese Redewendung benutzt, dann interpretiere ich das so, dass er kein Träumer ist, in der Realität lebt und nicht in einer Fantasiewelt. Die Realität hat er dann auch im Griff.
Dagegen ist ein Mensch, der nicht mit beiden Beinen im Leben steht, also ein Bein in der Luft hängen hat, ein ziemlicher Träumer. Das heißt aber nicht, dass ich solche Leute nicht mag.

...das ist genau auch meine Interpretation dieser Aussage. Ich möchte von mir behaupten, dass ich auch "mit beiden Beinen im Leben stehe", aber bisher hat mir noch keiner gesagt, dass ich ein Langweiler sei, mich nicht bewegen oder für Neues interessieren oder mich auf angehäuften Besitztümern ausruhen würde... Ich finde nur, dass ich mein Leben ganz gut im Griff habe und gelegentlicher Gegenwind mich nicht umschmeissen kann...

Sie von FK888 schreibt:

@ FTC
Ich wollte Dir gewiss nicht auf die Füße treten. Zumindest habe ich das Gefühl, dass es mir galt. Sondern lediglich auflisten, was es noch bedeuten kann.
Jeder interpretiert anders und mit Sicherheit oftmals falsch. Bezieht sich nicht nur auf diesen einen Satz.
Ich habe schon oft mitbekommen, dass über die Bedeutung von Profiltexten und Vorlieben mit deren Abstufungen etc. gegrübelt wird.
Ich würde mir einfach wünschen, wir würden einander offener begegnen. Nicht über jede Silbe in einem Profil nachgrübeln. Lieber in Kommunikation miteinander treten. Die Bedeutung nicht interpretieren, sondern real herausfinden.

....keine Sorge, es war nicht gegen Dich gerichtet. Für mich ist dieser Satz einfach eine positive Aussage zur eigenen Lebenseinstellung, Für mich bedeutet das, mein Leben im Griff zu haben, für mich ist das eine positive Charaktereigenschaft. Ich mag es mit Menschen zu tun zu haben, welche mit beiden Beiden im Leben stehen, keine Spinner, Träumer sind oder sich komplett überschätzen. Ich habe einfach Schwierigkeiten nachzuvollziehen, wie man in diesen Satz so viele negativen Eigenschaften hineininterpretieren kann. Aber darüber gab es ja auch in dem erst kürzlichen Thread zu genau diesem Thema auch heisse Diskussionen...

Wie erkennt man einen Spinner ? Träumer? etc? Nikola Tesla zum Beispiel wurde von vielen zu seiner Zeit als Spinner und Träumer bezeichnet. Vorallem ab da, wo seine Interessen gegen die seines Geldgebers ,der werte P . Morgan, gingen.

Stand Tesla nun mit beiden Beinen im Leben oder schwebte er über den Wolken, nur weil er mit einem mal soziale Gedanken vertrat die dem Kapitalismus konträr gegenüber stehen? Und denunziert werden mußte?


Ich glaube,viele heut "bodenständige" Ereignisse ,sind aus Köpfen entsprungen,welche gesellschaftlich als "nicht mit beiden Beinen im Leben" bezeichnet wurden.

Sie von FK888 schreibt:

@ FTC
Ich bin mit Sicherheit nicht negativ eingestellt. Dafür liebe ich das Leben zu sehr. Es ging mir nur um die Betrachtungen an sich und dass es eben mehrere Perspektiven gibt.

Aber definitiv bin ich ein Träumer. Ich glaube zu wissen, worauf Du hinaus wolltest, lieber FTC. Aber ich würde nicht da im Leben stehen, wo ich jetzt stehe, wenn ich nicht meinen Träumen folgen würde, auf mein Herz und Bauchgefühl hören würde.

Für mich steht jemand mit beiden Beinen im Leben wenn:

Die Person mit ihrem eigenen Leben zufrieden ist
Ein fester Arbeitsplatz/Einkommen vorhanden sind
Ein Dach über dem Kopf vorhanden ist
Die Person ihren Alltag bewältigt bekommt
Die Person weiß was Sozialkompetenz ist und soziale Kontakte vorhanden sind
Keine Erkrankungen wie z.B. Suchtmittelabhängigkeit vorliegen
Die Person ein funktionierendes Hirn hat und dieses auch nutzt

bin kein Storch, also stehe ich mit beiden Beinen fest im Leben und hoffe, andere Menschen tun das auch......

Ich finde das immer eine zweischneidige Aussage. Einerseits klingt das - so wie es auch viele hier verstehen - nach "bodenständig, lebenstüchtig, kommt mit dem Leben zurecht".

Aber andererseits fand ich das schon immer langweilig. Denn ich mochte schon immer auch das Träumen und die Träumer, die, die nicht nur stehen, sondern die auch mal tanzen und abheben. "Mit beiden Beinen im Leben" stehen - jedenfalls so, wie mir das beigebracht wurde - die Realisten, die, die sich abgefunden haben. Die anpacken und was Praktisches tun, sich aber nicht in einem Buch, einem Gedicht oder einem Musikstück verlieren.

Und die kein Verständnis für die haben, bei denen das ab und zu mal so ist. Die, die ihre Realität als die einzig wahre sehen.

Also ... ich stehe da, wo ich stehe, aber nicht immer. Und ich mag Leute, bei denen das auch so ist.

Nochmal: das ist meine Assioziation zu diesem Bild, ich lese hier auch viele andere und die tun mir gut.

muss nur mal probieren, auf einem Bein stehend auszuhalten. Dann erschließt sich sehr schnell die Bedeutung der Metapher. Bei einem Tisch genügen drei Beine zum sicheren Stehen.

Jemand, der mit beiden Beinen im Leben steht, handelt so vernünftig, dass er nicht auf die Schnauze fällt. Er weiß, was Sache ist, hebt nicht ab.

...mit etwas Training fällt man auch auf einem Bein nicht sofort auf die Nase ...

Nur, weil ich mal auf die Schnauze falle, kicke ich mich nicht automatisch aus dem Leben.

Ich muss sogar diese Erfahrung machen, um wieder aufstehen zu können...die sprichwörtliche Balance ist nicht immer gegeben, aber die Fähigkeit zum Leben einer ausgewogenen Balance zwischen Hochs und Tiefs oder Glück und Unglück ist das, was ich als "mit beiden Beinen im Leben stehend" bezeichne.

Absolut richtig.

Menschen, die ihr Leben lang so übervorsichtig waren, dass sie nie auf die Schnauze gefallen sind, haben eine große Portion an Lebenserfahrung verpasst.

Sie von FK888 schreibt:



Komplimente sind gerade verbraucht bei mir. Deshalb ein Danke auf diesem Weg.

...ich habe nichts gegen"Träumer", ich bin gelegentlich selbst einer. Für mich hat "Träumer" eigentlich zwei Bedeutungen: Jemand, der seine Träume realisiert, daraus etwas macht. Und dann Derjenige, der völlig abgehobenen, völlig unrealistischen Träumen nachhängt, damit sein Leben vergeudet und Anderen die Schuld gibt, dass er selbst nichts auf die Reihe bringt