ja ja diese Gamer
Sie schreibt:Ich kann mich noch erinnern (und ja es ist lange her) dass sich meine Mutter damals immer richtig aufgeregt hat wenn ich gelesen habe. Als richtige Leseratte bekam ich gar nichts mehr von meiner Umgebung mit. Sie musste mich regelrecht anstupsen damit ich aufgeschaut habe und mit Mühe ihre Worte ... Müll rausbringen .. realisiert habe. Und ich gebe es zu, ich hatte es abgrundtief gehasst wenn ich mein Buch dann aus der Hand legen musste um den schnöden Haushalt zu machen.
Im Grunde ist es egal welches Hobby ausgelebt wird. Ob lesen, Sport oder gamen... In dieser Zeit ist man nun eben mal nicht für alles rundum offen. Genau dafür sind ja auch Hobbys gedacht.
Als ich meinen Mann kennengelernt habe waren PC Spiele für mich zwar bekannt, aber noch völlig uninteressant. Ich hatte ja meine Bücher. Dabei ist anzumerken das auch Lesen ein sehr teures Hobby ist. Bücher kosten viel Geld und sind im Verhältnis zu einem PC Spiel sehr schnell fertig...
Mein Mann hatte schon immer gerne gezockt und gerne mal Lan-Party veranstaltet.. nicht so groß, es kamen 3 bis 4 gute Freunde, Bruder, Arbeitskollegen. Ich fand es ok, so konnte ich in Ruhe lesen und wurde nicht gestört.
Dabei kam auch keiner zu kurz. Diese Lan-Partys fanden nur am Wochenende statt.
Familie, Haushalt, Kinder, Job ... nichts kam da zu kurz, vor allem nicht die Beziehung zwischen uns. Für die Kinder war es genial, nach dem die Zeit der Karten- und Brettspiele vorbei war, hat der Papa mit ihnen gezockt. Hatte auch den Vorteil dass er immer informiert war was sie zocken und auch Einfluss darauf hatte. Und sie liebten es. Ich fand es dann oft lustig wenn durchs Haus aus den Zimmern kam... hilf mir, ich werde von den Orks angegriffen ^^.
Keiner von ihnen hatte die Realität aus den Augen verloren. Alles halt mit Maß und Ziel.
Nachdem ich einen Langzeit Krankenschein hatte und zu Hause völlig gelangweilt war haben die Kinder mich mit einem Onlinespiel konfrontiert..
Erst wollte ich gar nicht, aber naja, wenn du ewig zu Hause rumsitzt, auch nix wirklich machen kannst..
Mittlerweile sind alle Kinder erwachsen und ausgezogen. Wir als Paar zocken sehr gerne gemeinsam. Ob ich nun Abends nach der Arbeit lese, TV schaue.. oder zocke. Egal, wir machen das zusammen und es macht Spass.
Dabei verlieren wir weder soziale Kontakte noch vernachlässigen wir uns oder gar den Haushalt. Teuer ist es auch nicht, wie o.g. Bücher sind auf Dauer geldintensiver.
Wir gehen nach wie vor weg, haben gute und intensive Freundschaften (von denen kaum einer zockt). Und es bleibt auch Zeit für die zwischenmenschlichen Bedürfnisse und sogar Zeit für hier Joy
Was ich persönlich viel nerviger empfinde ist das Handy. Egal wo man hingeht, mal von einem Club abgesehen... überall sind die Handy auf den Tischen. Eine Unterhaltung ist oft schwierig, da im Minutentakt ja auf ne Nachricht geantwortet werden MUSS.... Das können wir dann nicht verstehen. Zocken tun wir zu Hause, für uns, aber mit den Handys wird man überall konfrontiert, ob man es gut findet oder nicht...
Da frag ich mich.. was hat eigentlich ein höheres Suchtpotential..
LG und schönen Sonntag
Sivan