*******elle:
Gebranntes Kind scheut das Feuer..
War nicht genau gefragt, ob ein Gamer als Partner in Frage kommt?
Und wenn Frauen sagen: Nein bitte nicht mehr, habe zu schlechte Erfahrungen damit gemacht, also Thread konform antworten, wird sich darüber lustig gemacht?
Und andere Hobbies ebenfalls als Übeltäter benannt?
Ist das echt zielführend?
Ob es zielführend ist, sei dahingestellt. Deutlich dürfte aber vor allem eine Sache werden: alles, was übertrieben wird, kann schnell zum Gift für eine Beziehung werden. Ich will gar nicht schönreden, dass das Gaming ein erhebliches Risikopotential bietet. Wohlmöglich ist das Risiko auch größer als bei vielen anderen Hobbys.
Denn im Gegenzug zum Sport - um mal ein Beispiel zu nennen - kann ich beim Zocken ganz schnell in fremde Welten abtauchen und die Realität verdrängen. Kommt dann der "reale" Partner ins Zimmer und will einen beispielsweise mit ner kurzen Frage in die Realität zurückholen ist die pampige Antwort ja ganz schnell ausgesprochen. Und auf Dauer ist das natürlich ein großes Problem. Und weil es so einfach ist in diese Welten abzutauchen, ist das Risiko meiner Meinung nach auch so groß.
Die Frage, die sich mir aber stellt, wäre da weiter vorne angesetzt. Ich denke da an Ursache und Wirkung. Das Zocken ist die Auswirkung - wie eben gesagt, ich tauche gerne ab und lasse alle Probleme hinter mir. Aber was ist die Ursache? Familienprobleme? Stress mit dem Partner (oder böse gesagt: keinen Bock auf den Partner)? Stress im Berufsleben? Geldsorgen? Allgemeine Antriebslosigkeit? Oder was ganz anderes? Wie man an vielen Reaktionen hier im Thread ja sieht, gibt es viele Frauen, die diesbezüglich einen entsprechenden Leidensweg hinter sich haben.
Worauf ich aber hinaus will: woran lag es wirklich? Ich denke, die Zockerei war in vielen Fällen nicht die Ursache. Hat man Probleme, ist das Gaming ein verführerischer Teufel, dem viele (wohl primär Männer) nur zu gerne folgen, um von den Problemen abgelenkt zu werden. Führt man aber ein "normales und gesundes Leben", halte ich das Zocken für unproblematisch. Wie schon weiter vorne gesagt, spiele ich auch gerne mal ein paar Stunden und das gerne auch öfter in der Woche. Aber ich nehme mir hierfür meine bewussten Freiräume (also Zeiten für mich alleine - das ist mir wichtig, ganz egal, was ich da mache) und verdödle ansonsten wenig Zeit für anderen Kram.
Daneben habe ich sehr viel Qualitätszeit für Frau und Kind, für meine Arbeit, kümmere mich viel um den Garten (um dem im Sommer auch ausgiebig genießen zu können), treffe Freunde und wir machen am Wochenende durchaus recht oft Unternehmungen und sind draußen - das geht alles! Und sogar der Punkt, dass meine Frau mit meiner Spielerei nix anfangen kann, geht wunderbar...
Gibt es aber Probleme, müssen die angegangen werden. Das ist natürlich nicht immer einfach, denn alle Betroffenen müssen diese überhaupt erstmal sehen (wollen) und auch angehen (wollen). Wenn das nicht funktioniert, hilft nur ein Cut und man muss sich trennen - verständlich. Etwas unverständlich regiere ich aber auf allgemeine Pauschalisierungen. Ja, ich kann verstehen, dass eine andere Sichtweise nicht einfach ist, wenn man Entsprechendes erlebt hat. Dennoch gehören bei Weitem nicht alle Zocker zu den "Verlierern und Vergessenen" der Gesellschaft - ich kenne durchaus einige, die ein erfolgreiches Leben führen (beruflich und privat) und dennoch gerne öfter mal spielen.
Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass es schon viele Problemfälle gibt, die sich das Problem nicht eingestehen und alles schönreden (nach dem Motto "ist ja gar nicht so schlimm, so sind wir Gamer doch nicht" und blabla). Daher gibt's immer die und die - und die Eingangsfrage lässt sich wohl am besten mit einem "kommt darauf an" beantworten...