Meine Güte ...
.... ich bin immer wieder fassungslos, wie viele Missverständnisse (oder Nicht-Verständnisse) sich in solchen Diskussionen auftun. Es wirkt hier so, als gäbe es nur 2 Möglichkeiten - nämlich die ganz äußeren Enden dessen, was in Wirklichkeit eine sehr große Skala ist:
"Nur Sex suchen" muss demnach bedeuten, dass man sich trifft, nicht spricht, miteinander lieblos umgeht, den Schwanz hineinsteckt und wortlos wieder geht. So zumindest nehme ich das aus manchen Posts wahr. Das wird dann nicht nur so angenommen, sondern auch gleich wortreich bewertet. Da sind Menschen gleich "krank", "haben Probleme" und sind "Schlampen".
Am anderen Ende stehen die, die "nicht nur Sex suchen", was demnach immer und ausschließlich bedeuten muss, dass man (vor allem aber frau ... wenn man hier so liest) auf der Suche nach einer monogamen Beziehung ist, die am besten gedanklich in einer Ehe resultiert.
Allen, die hier eine dieser beiden Positionen vertreten mag ich gerne zurufen: Kommt doch hinter dem Computer hervor und nehmt am richtigen Leben teil!
Es ist möglich sich "nur" für Sex zu begegnen und dennoch miteinander respektvoll und wertschätzend umzugehen. Es ist möglich, miteinander Spaß zu haben (ja, auch mit unterhalten und lachen und so) auch, wenn man nicht auf der Suche nach einer emotionalen Verbindung ist. Wahrscheinlich verstehe ich das Wort "emotionale Verbindung" auch falsch. Ich denke dabei an eine Verbindung, die man über längere Zeit aufbaut und die dazu führt, dass einem jemand emotional etwas bedeutet. Ich denke daran, dass ich jemanden im Inneren kennenlerne (und das auch will) sowie mich mit allen meinen Facetten zeige (und das auch will).
Und jetzt seid mir nicht böse, aber: Ich kann mich mit Menschen auf ein Glas Wein treffen, mich unterhalten, Sex haben .... OHNE, dass ich dazu eine emotionale Verbindung eingehe oder das überhaupt will.
Diese Diskussionen, die überwiegend von schwarz-weiß-Positionen geprägt sind, haben meiner Einsicht nach mit der Realität (glücklicher Weise) nicht viel zu tun. Und dennoch werden sie hartnäckig und ständig hier angeführt und der Eindruck vermittelt, als wäre dem so. Schade (mein Mitgefühl) für alle, die tatsächlich nur diese beiden Extreme in ihrem Leben kennen. Schade auch für andere, die sich in solchen Diskussionen nicht wiederfinden (weil deren Leben nunmal nicht schwarz-weiß ist) und sich daher nicht einbringen ... was ich jedoch verstehen kann.