müßige Diskussion ...
... da viel Interpretations-Spielraum.
Es mag Männer geben, die solange penetrieren können. Aber stell Dir vor, du penetrierst 20 min ohne einen einzigen Stellungswechsel. Wäre das nicht monoton? Sogar der Standard-Youporn-Clip hat nicht diese Länge. Mit kleinen Unterbrechungen oder Intensitätswechseln erklimmt man ein Lustplateau nach dem anderen und gibt sich die Möglichkeit eines intensiv erlebten Orgasmus. Der Preis ist allerdings, sich selbst zurückzuhalten (Point of no return erkennen) und den Fokus auf die Partnerin zu legen. Geht das nicht zu Lasten der Stimmung/Situation? Zumindest, wenn es das erklärte Ziel ist, nicht vor der Frau zu explodieren? Wieder nur erlernte Stereotypen? Mann MUSS Frau befriedigen? Mann IST für die Befriedigung der Frau verantwortlich? Um ein GUTER Liebhaber zu sein, MUSS Mann lange penetrieren?
Um für Frauen sexuell infrage zu kommen, MUSS Mann seine Potenz und Leistungsfähigkeit bewerben? Mann DIENT der Lust der Frau?
Nicht falsch verstehen! Ich bin dafür, für guten und erfüllenden Sex etwas zu tun! Auch für den jeweiligen Partner im Bett! Nur dieser Leistungsgedanke bei einer Sache, die eigentlich unserer Befriedigung dient, stört mich daran.
Auch die Überlegung, dass man beim zweiten, dritten oder vierten Mal deutlich länger penetrieren kann, und dadurch die Frau in den siebten Himmel katapultieren kann, ist fragwürdig. Wo bleibt denn da die eigene Lust? Ich kann dann zwar lange monoton penetrieren, bin aber währendessen nicht in der gleichen erotischen Stimmung wie beim ersten Mal. Im Kopf beginnen dann Zwiegespräche, ob das gerade überhaupt noch ihr Wunsch ist oder mein Wettbewerbsfilmchen, wonach ich als Mann doch bitte mindestens im Mittelfeld der Penetrationskünste stehen muss.
Außerdem hat es die Natur eingerichtet, dass meine Augenlider nach dem ersten "unter-aller-Norm-Sex" sauschwer werden und mich quasi keine noch so starken Streichhölzer in den Augen davon abhalten können, das auch sofort zu tun...
Es scheint mir, dass Männer denken, dass langes Penetrieren ganz weit oben auf der Wunschliste steht. Das mag bei Frauen, die hier vertreten sind, auch gerne so sein. Das führt dazu, dass Begriffe wie "Schnellspritzer" zu Komplexen bei Männern führen. Es ist also ein gesellschaftliches Bild entstanden, wonach es schlecht ist, kurzdauernden Sex zu haben.
Meine Meinung ist, dass dieses Geprotze nicht dem Durchschnitt entspricht.
(Natürlich ist es möglich, jemanden stundenlang am Andreas-Kreuz in erotischer Hinsicht zu "quälen", ohne dabei allzu schnell in die Lederhose zu ejakulieren.)
Lang andauernder Sex mit Penetration unter Zuhilfenahme von Selbstdisziplin, Selbstbeherrschung, Beckenbodenmuskeltraining, Konzentration, Rechenspielchen im Kopf usw. ist also möglich. Ein Quickie unter 3 min sollte aber nicht zu Selbstzweifeln führen.
Interessant in diesem Zusammenhang: Es gibt Säugetiere, die einen Penisknochen haben, der besonders bei langer Kopulationsdauer wichtig ist. Homo Sapiens haben diesen Knochen über die Zeit verloren... (Richard Dawkins)