Hi,
erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Viel nachdenkliches und viel weises wurde geschrieben.
Also es geht mir nicht darum, Fremdgehen meinerseits entschuldigt zu bekommen.
Fremdgehen wäre in meiner Situation auch nicht unbedingt die Lösung für mich, weil ich meine Vorlieben ja gerne mit meiner Partnerin ausleben möchte, und nicht mit irgendjemand anderem.
"Dummerweise" war es ja "früher" mal so, dass meiner Partnerin "mein" Sex, also so wie ich ihn gerne praktiziere, "scheinbar" sehr gut gefallen hat.
Ich denke das war auch mit ein Aspekt warum ich mich wohl in sie verliebt habe. Ich konnte endlich ICH sein, musste mich nicht verstellen, mich nicht für meine Vorlieben schämen und mir nicht selbst vorwerfen auf was für komische Gedanken ich beim Sex komme.
Bei ihr ging es einfach so, dass ich etwas vorgeschlagen habe, wir haben das dann ausprobiert, und fast immer hat es ihr gefallen. Wir haben Praktiken ausprobiert, die ihr wohl nie im Leben vorher in den Sinn gekommen wären. Ich weiß garnicht mehr, ob es irgendetwas gab, was sie total abgelehnt hätte. Ein paar Dinge waren nicht soo der Bringer, also haben wir sie nach dem Ausprobieren eben wieder gelassen. Und mit dem Rest hatten wir sehr viel Spaß. Also eigentlich genau so wie es idealerweise sein sollte.
Irgendwie, irgendwann kam es dann durch diverse Umstände (von außen) dazu, dass sie nicht mehr so offen gegenüber meinen sexuellen Vorlieben war.
Ich hatte das irgendwie missverstanden und dachte eigentlich, dass ich sie mit meinem Sex glücklich gemacht hatte (war scheinbar auch so), und habe dann alles mögliche versucht, den Zustand, dass ich sie mit meinem Sex wieder glücklich machen kann, wiederherzustellen.
Dummerweise hat sie das nicht im Sinne von "Ich möchte dass Du wieder Lust auf Sex hast, weil ich Dich mit meinem Sex glücklich machen kann, und ich es soooo sehr mag, wenn Du glücklich bist, und ich es toll finde, dass ich das mit meiner Lieblingsbeschäftigung machen kann" verstanden, sondern eher als "Ich will dass Du wieder mehr Lust auf Sex hast, weil ich mich mit dem Sex mit Dir selbst befriedigen will".
Klar will ich mit dem Sex auch meine Bedürfnisse befriedigen, aber es war einfach soo toll, sie mit meinem Sex glücklich machen zu können (kann es überhaupt irgendetwas schöneres geben?).
Nach einer ganzen Weile der Missverständnisse haben wir es dann Gott sei Dank geschafft, diese auszuräumen (ja, Ihr habt recht, man muss reden, und auch wenn man denkt, dass man eigentlich sehr viel miteinander redet, kann es trotzdem sein, dass man im Kern aneinander vorbei redet).
Es ist nun also "scheinbar" so, dass sie meine Vorlieben nicht unbedingt schlimm findet. Wenn ich sie mal dazu überrede (mildere Versionen davon, wobei ich es so auch sehr gerne mag, es also nicht unbedingt immer extrem brauche), dann ist es auch meistens so, dass es ihr gefällt, und ich finde auch, dass sie dabei besonders gut kommt
.
Dummerweise habe ich irgendwie den "Anspruch", dass ich nicht unbedingt immer der sein will, der vorschlägt, dies oder das zu tun, bzw. sie auch noch dazu drängen will. Wenn ich immer der bin, der damit "anfängt", bekomme ich eben inrgendwann das Gefühl, dass sie es nicht mag, und wenn sie es nicht mag, dann mag ich es auch nicht, aber eigentlich mag ich es ja doch, nur eben nicht gegen ihren Willen. Und wenn ich das Gefühl habe, dass sie es nicht mag, dann fällt es mir irgendwann sogar schwer, diese Vorlieben in meiner Phantasie auszuleben (bringt mir irgendwie nix, es mir bei der Selbstbefriedigung vorzustellen, wie dies und das wohl mit ihr wäre, wenn ich "weiß", dass sie das ja garnicht mag, und mit jemand anderem möchte ich mir das eben nicht vorstellen).
Ich möchte also eigentlich, dass sie vielleicht selbst mal etwas in diese Richtung unternimmt (schließlich gefällt es ihr ja auch, wenn wir es tun), oder aber ich zumindest nicht immer bitten und betteln muss, bis sie mich mal wieder "erhört".
"Üblicherweise" warte ich dann darauf, mache hier und da mal die eine oder andere Andeutung, irgendwann auch mal ein direkterer Hinweis, bis ich es dann einfach nicht mehr aushalte, und einfach nur noch frustriert bin, und keine Lust mehr auf garnichts habe (ja, ich weiß, hört sich kindisch an, ist es auch, aber auch wenn ich das weiß bin ich trotzdem frustriert).
Sie meint, dass sie es doch eigentlich auch mag (vielleicht nicht so extrem), nur eben Schwierigkeiten damit hat, sich dazu zu motivieren, und dazu der Stress, das Chaos (sind gerade umgezogen) usw. usw. ...
Mag ja alles auch eine Rolle spielen, aber es geht mittlerweile so lange so, dass ich einfach das "Vertrauen" darin, dass sie meinen Sex doch irgendwie mag, verloren habe, und jetzt irgendwie mit dem Gefühl, dass sie meinen Sex eben nicht mag dastehe, und nicht weiß, wie ich damit fertig werden soll.
Ich hab schon ein schlechtes Gewissen, dass ich solche Vorlieben habe, wenn ich nur dran denke. Geschweige denn, dass ich mich traue, es anzusprechen, wenn ich Lust darauf habe. Bin da mittlerweise so "verklemmt", dass es eben nur noch aus mir rauskommt, wenn das Überdruckventil anspricht, und es alles aus mir rausbricht (was auch nicht unbedingt dafür sorgt, dass sie dazu motiviert wird, mal von sich aus auf die Idee zu kommen, sowas vorzuschlagen, oder einfach zu machen).
Aber wie schon jemand treffenderweise geschrieben hat, kann man seine sexuellen Neigungen nicht auf Dauer unterdrücken.
Doof nur, wenn man den Partner fürs Leben gefunden hat, und es mit diesem einfach (und wenn es nur wegen Missverständnissen oder Motivationsproblemen ist) trotzdem nicht auf die Reihe bekommt.
Wir reden oft und viel über dieses Thema, aber landen immer und immer wieder in der gleichen Sackgasse.
Ich denke schon, dass wir das irgendwie schaffen können, aber WIE, das hat sich mir bisher noch nicht erschlossen.
So, viel geschrieben, viel zu lesen, mal sehen, ob ich morgen abend wieder so schön viele Gedanken dazu von Euch lesen kann.
Gruß
V