Ich behaupte einfach mal, dass die ideale Dom/Sub-Beziehung jene ist, bei der sich die Frage im Threadtitel erst gar nicht stellt. Weil beide voneinander so viel haben, dass sich die Frage, wer denn nun mehr davon profitiert, in Luft auflöst.
Dazu habe ich immer noch das Beispiel im Kopf, das mir mal passiert ist: Wir, ich "unten", sie "oben", spielten bei einer Mittelalterveranstaltung im Catonium. Sie brachte das Kunststück fertig, den Abend über jede Menge meines Kopfkinos real werden zu lassen - nur besser. Es war böse
, schlimm
und überaus lustvoll
und absolut großartig.
Am nächsten Morgen beim Frühstücken fragte ich sie dann, nachdem mich das die Nacht über dann doch ein wenig beschäftigt hatte: "Sag mal, wie konntest du denn wissen, dass alles, was du gestern mit mir tatest, genau meins ist? Du hast doch hoffentlich nicht nur alles mir zuliebe gemacht?
"
Sie, sichtlich überrascht, antwortete daraufhin trocken: "Ach, dir hat es auch gefallen? - Also, um ehrlich zu sein, habe ich einfach das gemacht, worauf ich gerade Lust hatte.
- Aber schön, dass es dir auch gefallen hat."
Sie hat mir also all meine Wünsche erfüllt, aber ohne es konkret vorzuhaben. Es stellte sich lediglich heraus, dass "ihr BDSM", mindestens an jenem Abend, perfekt zu meinem passte.
Letztlich sind für mich beide Seiten gewissermaßen devot: Man ist Diener des Spiels. Beide geben sich diesem Spiel hin, der eine auf der aktiven Seite, der andere auf der passiven. Da jedes Spiel aber eine Eigendynamik hat, verwischen die Grenzen währenddessen auch schnell mal. Und so fordert der vermeintlich passive Teil auch mal den aktiven heraus, und lehnt sich der aktive mal zurück, wird ganz passiv beim Zusehen, während der Passive ganz aktiv am Kämpfen ist.
Und auch hier: Ideal ist es, wenn dies beiden gar nicht mal bewusst wird. Weil beide so im Flow sind miteinander, dass es gar nichts mehr zu denken gibt.