Gleiches Szenario, nur biegt der Kollege nicht in Richtung Küche ab, sondern schaut kurz auf sein Handy, weil er eine WA bekommen hat...TE sagt: Ekel, erst waschen!
Das ist schlicht irrational...
Das hast Du so konstruiert. Ob es so ist, weiß hier keiner. Und oft werden Dinge sukzessiv bewusst.
Ich kann mir durchaus auch sehr gut vorstellen, dass das Ekelgefühl unbewusst mit der ständigen Daddelei am Handy zu tun hat. Und das falsche Wort mit der falschen Begründung benutzt wird.
Besonders Männer versuchen ihre Interessen gerne mit angeblicher Logik zu begründen. Die aber keine ist, siehe Bicinum Argument, wir hätten eh Bakterien in uns, da machen ein paar mehr nichts aus. Je nach Bildungsstand der Frau, falsche Aussagenlogik mangels Kenntnis zu enttarnen, oder einfach den eigenen Befindlichkeitsgrad zu verteidigen, wird etwas gesucht wogegen der Mann nichts mehr sagen kann. Ekel wäre ein ziemlich gutes Argument, wenn der Partner sich weigert, das Handy beiseite zu legen oder sich die Hände zu waschen.
Gefühl schlägt Logik. Wie bei Stein, Schere, Papier ist es für jemanden, der nicht so gut darin ist, seine Bedürfnisse zu argumentieren, manchmal der einzige Weg sich durchzusetzen. Der Mann denkt vielleicht, dass die Frau nicht logisch denkt, ein beliebter Schachzug in Beziehungsstreitigkeiten, dabei hat er bereits den Fehler begangen, seine Meinung gegen ihre Befindlichkeit durchzusetzen. Das war bereits dumm, wenn man Beziehung unter dem Aspekt von Respekt und Wertschätzung beschaut.
Wenn sie schlauer gewesen wäre, hätte sie sich gar nicht auf eine Diskussion eingelassen, sondern einfach gesagt, dass sie möchte, dass er sich die Hände wäscht, weil sie sich dann wohler fühlt beim Sex. Und bitte das Handy aus denn Schlafzimmer verbannt, weil sie voll und ganz im Fokus seiner Aufmerksamkeit stehen möchte. Gefühl schlägt Logik.
Ich finde es übrigens auch völlig normal, wenn man gerade was Ekliges erfahren hat, darauf emotional zu reagieren. Völlig unabhängig davon, ob es dafür eine evidenzbasierte Grundlage gibt oder nicht. Über Geschmack und Gefühl lässt sich nicht streiten.
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