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Verzicht üben für den Partner: Wie lange ist das vertretbar?

*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Erst einmal Danke an alle, die sich weiterhin reflektiert, mit interessanten Gedanken und bedacht an der Diskussion beteiligen, das finde ich sehr schön.

Kailyn
Ich persönlich sehe aber keinen Sinn, mein Leben mit einem Menschen zu verbringen, der mir keine Zuneigung schenkt. Das muss du aber selbst entscheiden.

Zuneigung kann man jemandem auch ohne Körperlichkeit schenken. Es gibt so vieles, was Menschen emotional aneinander bindet jenseits körperlicher Zärtlichkeit. Aber da sind wir wieder genau in dem Dilemma: Es bindet zu viel, um sich trennen zu können und es ist zu wenig, um glücklich und erfüllt leben zu können. Daraus entsteht ein klassischer tragischer Konflikt: Zwei Interessen, die nicht zusammenpassen (können).

Wenn es so ist, dass deine Partnerin dich in dieser Beziehung halten will - ohne Sex, ohne Zärtlichkeit - aber gleichzeitig darauf besteht, dass du monogam bleibst, hast du meines Erachtens zwei Möglichkeiten: (...)

Die Möglichkeiten habe ich bereits im Eingangspost aufgelistet, und die sind wir auch schon zigmal durchgegangen. Es braucht dazu keinen Erkenntnisprozess mehr. Wenn man aber festgestellt hat, dass keine der Möglichkeiten gangbar zu sein scheint, bleibt man erst einmal zwangsläufig beim status quo, bis sich doch wieder ein Weg findet. Und wenn dieser status quo für einen der Partner eigentlich ganz angenehm ist, wird jeder Versuch einer Änderung eben zum Kampf, oft gegen Windmühlen.

Tantra_Lovers
Falls Kinder da sind: Der Kinder wegen muss man übrigens nicht zusammen bleiben, denn die wollen nur glückliche Eltern.

"Muss" man nicht unbedingt, aber sie sind ein Faktor, vor allem wenn keiner der Elternteile die Betreuung eines pflegebedürftigen Kindes alleine übernehmen kann und andere Hilfsmöglichkeiten eingeschränkt sind.
Dann entsteht allerdings durchaus ein "Müssen".

Außerdem arbeite ich viel mit Kindern, und die Scheidungskinder, mit denen ich zu tun habe, strahlen meistens auch nicht die pure Lebensfreude aus, weil ihre Eltern "glücklich" seien (was sie allzu oft nicht sind). Der Ratschlag "dann trennt man sich eben" wird meines Erachtens viel zu oft erteilt. Im Prinzip bin ich auch kein Mensch, der sich trennen kann. Da bin ich ganz bei Mutabor, einen Menschen "wirft" man nicht weg, vor allem, wenn man Verantwortung für diesen Menschen und andere übernommen hat. Wenn aber die Verantwortung für einen anderen in starken Konflikt kommt mit der Verantwortung gegenüber sich selbst, wird's dramatisch. Denn:

Lustvollleben89
Sexualität und ihr Ausleben gehören zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Weil es aber scheinbar so leicht ist, darauf zu verzichten, wird das häufig und von vielen übersehen. Und nein, es macht natürlich nicht körperlich krank, wenn man drauf verzichtet. Aber es kann seelisch krank machen und das ist schlimmer.

Seelische Krankheit kann körperliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Aber ja, eine seelische Erkrankung kann schlimmer sein, in der Tat. Mir war früher auch nicht bewusst, dass seelische Erkrankungen "ansteckend" sein können.

Catuaba
Er nimmt ihre Gedanken, Wünsche, Krankheit ernst...aber ist das umgekehrt genauso? Nein, denn er wird von ihrem Sog mitgezogen, möchte sich freistrampeln, aber sie gibt den Weg vor...und den muss er mitgehen. Sie darf auf diesem Weg alle Kurven, Kreuzungen, Steigungen, Gefälle gehen, er muss von ihrer Seite aus mitziehen, aber auf die Kreuzungen verzichten. Da ist für mich ein ganz großes Defizit. Steht er an der Kreuzung und überlegt, nach links, rechts oder geradeaus zu gehen, gibt sie bereits schon wieder die Richtung vor. Wo ist da denn noch die eigene Selbstbestimmung?

Sehr richtig zusammengefasst. Deshalb geht es um mehr als nur um "reine Triebbefriedigung". Und ja, natürlich habe ich ein Helfersyndrom, das nur am Rande.

Nur: bedeutet Liebe nicht auch freilassen und dem Anderen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu entwickeln? Das heisst doch nicht, zwangsläufig und rücksichtslos durchs Leben zu vögeln?

Dieses Freilassen funktioniert aber nur, wenn man nicht angstgesteuert ist und sich entsprechend verhält.

Tantra_Lovers
Befrei Dich von diesem Gefängnis und geniesse halt heimlich Nähe und ev.

Vince_the_ghost
Ich hatte dann so eine Art "Abkommen" mit Ihr; eine Art Freifahrtschein, was dann ja zu besagter Affäre führte.

Diesen Freifahrtschein hatte sie mir zweimal ausgestellt (deshalb überhaupt die Anmeldung im Joy), hat aber festgestellt, dass sie es nicht ertrüge, wenn ich ihn nutzen würde. Daraufhin hat sie die absolute Linie gezogen und mir die Zusage abgenötigt, nicht fremdzugehen. Andernfalls wäre momentan vieles leichter.

In allen anderen Aspekten kenne ich keinen Menschen, mit dem ich lieber zusammen bin als mit meiner Freundin. Wie ich langfristig mit dem "Verzicht" klarkomme kann ich nicht beurteilen. Sie sagte einmal zu mir: "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiss", als ich das Thema ansprach.

So geht's mir auch, nur dass sie sich zu der besagten Einstellung nicht durchringen kann. Was sie nicht weiß, macht sie wahnsinnig, was sie weiß, noch mehr.

irgendwann wird natürlich der "Fremdgehende" vor die Wahl gestellt. Ich habe mich für meine Partnerin entschieden

Und darin liegt, davon bin ich überzeugt, bei vielen die größte Angst: Wer Probleme mit seinem eigenen Selbstwertgefühl hat, der ist oft überzeugt, dass der Partner sofort weg wäre, wenn er mit jemand anderem sexuell zusammenkäme. Die Angst ist dann, dass diese "Konkurrentin" (oder dieser Konkurrent) ja so viel besser wäre als man selbst und dass der Partner sich natürlich gegen die momentane Beziehung entschiede.
Nur ist Angst ein schlechter Ratgeber und oft führt man aus Angst genau die Situation herbei, die man so sehr fürchtet.

Aber in deiner Aussage, Vince, steckt noch ein weiterer Grund, warum "heimliches Fremdgehen" nicht so einfach ist: Dabei ist immer eine dritte Person beteiligt, deren Bedürfnisse und Wünsche man ebenfalls berücksichtigen muss. Und man geht immer die Gefahr ein, dass sich da bei jemandem mehr entwickelt als nur eine Affäre.

Tantra_Lovers
Befrei Dich von diesem Gefängnis und geniesse halt heimlich Nähe und ev.

Aus den oben genannten Gründen ist das nicht so einfach, selbst wenn es, objektiv betrachtet, in unserer derzeitigen Situation wahrscheinlich die beste Hilfslösung wäre. Allerdings funktioniert das auch deshalb nicht, weil ich Heimlichkeit und Unehrlichkeit verabscheue und auch wirklich schlecht darin bin, während meine Frau extrem gut darin ist, selbiges zu durchschauen. Das würde, abgesehen von den moralischen Problemen, auch zu ganz praktischen führen.

Im Endeffekt müssen wir an den Punkt kommen, wo entweder für sie eine offene Beziehung akzeptiert werden kann, oder wo sie Freude an einer gesunden, partnerschaftlichen Sexualität entdeckt. Das funktionert nur über Therapien, und die können (die bisherige Erfahrung zugrunde gelegt) leider noch Jahre dauern. Das ist es ja, was den Druck erzeugt: Man begleitet den Partner auf einem langen Weg und sieht dabei seine Lebensjahre dahinziehen. Und dann stellt sich irgendwann die Frage, wie lange noch weitermachen, wie lange noch durchhalten?



Sorry für den langen Post, Danke für's Lesen.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
killerqueen
Erpressen lasse ich mich nicht mehr.

"Erpressung" oder Druck kann auch von außen kommen. Ich kann einem Menschen, der angstgesteuert ist, nicht vorwerfen, dass er mich erpresst.
Stell dir vor, dein Partner hätte wahnsinnige Flugangst, weil z.B. seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. Wirst du "erpresst", wenn dein Partner nicht nur selbst nicht fliegt, sondern auch den Gedanken nicht ertragen kann, dass du in ein Flugzeug steigst?

Kailyn
Ohne Druck kommt eine festgefahrene Situation aber gar nicht in Bewegung.

"Druck" im oben genannten Beispiel wäre dann der Druck, die Flugangst zu überwinden, um eine Situation insgesamt zu verbessern.
**ge:
Das Verdrängen der eiegenen Sexualitäti ist sicher der ungesundeste Weg, denn darüber kann man krank werden.

aber nur dann, wenn man die eigene sexualität zur heilsbringung aller seiner eigenen probleme macht!
****yn Frau
13.440 Beiträge
Also ich komme jetzt zu dem Schluss, dass ich schlichtweg nichts mehr raten kann. Außer eines: Siehst du kein Land am Horizont, dann geh. Wenn nicht, gibt es tatsächlich niemandem, dem man die Verantwortung für das eigene Leid zuschieben kann, als einem selbst. Denn du hast Optionen, auch wenn diese nicht "perfekt" sind.

Ich bin nicht sicher, ob sich nach 10-12 Jahren tatsächlich nochmal etwas maßgeblich ändert, wenn man sämtliche Gespräche und Optionen schon durch hat und es immer noch keine Lösung gibt.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber sie stirbt. Ich persönlich würde nicht aus schlechtem Gewissen oder falscher Höflichkeit mein persönliches Lebensglück und meine Lebensjahre, die nie wieder zurückkommen, jemandem opfern, dem meine Bedürfnisse relativ egal sind.

Nach 20 Jahren blickst du zurück und könntest dich fragen, warum du nicht schon früher einen Schlussstrich gezogen hast. Wie gesagt: Es ist möglich, sich zu trennen und dennoch füreinander da zu sein.
*******lia Frau
160 Beiträge
Ja, im Fluganstthema werde ich dann erpresst.
Ich leide selbst unter Ängsten seit meiner Kindheit. Da kenne ich mich aus.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
********ueen:
Druck und ertragen müssen gehören zum Glück nicht mehr zu meinem Beziehungskonzept.
Reden kann man über alles und bitten, aber nicht fordern.
Erpressen lasse ich mich nicht mehr.
Wer nicht mag wie ich lebe und was ich tue oder auch nicht. Den halte ich nicht fest.

Ich weiss was Du meinst, aber was ist mit dem (älteren) Mann der seit 30-40 Jahren verheiratet ist und dessen Frau schon seit über 10 Jahren keinen Sex oder auch nur Kuscheln auf dem Sofa mehr will? Das meiste passt noch in er Beziehung, nur will sie eben keine Nähe mehr. Er möchte sie aber eigentlich nicht verlassen und gerne den Freipass, wenn sie sich schon verweigert. Nun droht sie ihm aber: Wehe Du gehst mir fremd! Das macht "man" einfach nicht, wenn man verheiratet ist. Kannst Dir ja eins runterholen, das muss reichen. Diese Situation erzählte mir kürzlich ein Massagegast, der heimlich zu mir kommt, weil sie ihm mit Scheidung drohte und dann würde sie vielleicht das Haus und alles behalten dürfen und er könnte dann zusehen, wie er in einer 1 Z'Wohnung haust. Sorry, finde ich nicht Ok. Sie kann doch froh sein, möchte er noch sein Leben mit ihr teilen und möchte nur Verständnis von ihr, dass er nun mal nicht als Mönch leben könne. Sie kann das ja, aber warum muss er dann auch auf jegliche Zärtlichkeit und Nähe verzichten?
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Kailyn
Siehst du kein Land am Horizont, dann geh. Wenn nicht, gibt es tatsächlich niemandem, dem man die Verantwortung für das eigene Leid zuschieben kann, als einem selbst.

Du kannst dir tatsächlich keine Situation vorstellen, in der eine Trennung beide Parteien auf Dauer ebenso ins Unglück stürzen würde wie das Zusammenbleiben?
Falke
Du gehst sehr reflektiert mit Eurem Thema um. Du wägst ab und suchst nach Lösungen. Die hast Du, doch dabei bleibt es, denn keine wird von Dir/Euch umgesetzt.

Lösung 1 ist gut, weil......aber...
Lösung 2 ist auch gut, weil....aber...
Lösung 3 ist auch ein Denkansatz, weil.....aber...


....und dabei bleibt es dann.

Um zu erfahren, ob ein Weg der Richtige ist, muss man ihn erstmal gemeinsam gehen und dann schauen, ob der Partner folgen kann. Step by step.

Das funktionert nur über Therapien, und die können (die bisherige Erfahrung zugrunde gelegt) leider noch Jahre dauern. Das ist es ja, was den Druck erzeugt: Man begleitet den Partner auf einem langen Weg und sieht dabei seine Lebensjahre dahinziehen. Und dann stellt sich irgendwann die Frage, wie lange noch weitermachen, wie lange noch durchhalten?

Nicht selten passiert bei diesen Therapien etwas ganz "Merkwürdiges": Der sich in Therapie begebende entwickelt sich auf einmal schneller und überproportional weiter, sieht auf einmal Licht, tankt Kraft und Mut, bekommt komplett neue Denk- und Lebensansätze und setzt diese nach und nach um.
Der Partner, der soviele Jahre auf diesen Kasus Knacktus gewartet hat, bleibt auf der Strecke und darf dann gehen.....alle Jahre des Wartens haben sich dann nämlich nicht mehr gelohnt und das Gefühl des Ausgenutztseins gewinnt nochmal ungleich an Intensität.

Daher bin ich ein Freund von alleinigen Therapien. Jeder für sich, damit beide unabhängig voneinander ihre Sorgen, Wünsche, Bedürfnisse, Ziele klar definieren können....ohne Druck, ohne Wertung...aber mit Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Ich.
*******lia Frau
160 Beiträge
Du weist nie was nach einer Trennung passiert. Ob dauerhaftes Unglück die Folge ist kannst du nicht wissen.
*******lia Frau
160 Beiträge
Nach unserer Paartherapie haben wir uns getrennt, das passiert wohl häufig da man sich über Dinge klarer wird, und evtl. Ängste die einen in der Beziehung halten zerstreut werden.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
*******_bw:
Kailyn
Siehst du kein Land am Horizont, dann geh. Wenn nicht, gibt es tatsächlich niemandem, dem man die Verantwortung für das eigene Leid zuschieben kann, als einem selbst.

Du kannst dir tatsächlich keine Situation vorstellen, in der eine Trennung beide Parteien auf Dauer ebenso ins Unglück stürzen würde wie das Zusammenbleiben?

Wenn Deine Frau krank ist, wenn ich das richtig vestehe, so ist das trotzdem kein Grund an einer Ehe fest zu halten. Man kann sich trennen, eine neue Liebe finde, wieder glücklich sein und dem Ex den Gefallen tun als "gute Freunde" ihn noch weiterhin Moralisch zu unterstützen oder für den Einkaufen zu gehen usw.
Aber in einer festen Beziehung zu bleiben nur weil der Partner krank ist, bin nicht einverstanden. Ich würde als Kranke auch nicht wollen, dass er nur aus Mitleid bei mir bleibt, würde mich schuldig fühlen, wenn er dann durch mich so runter gezogen würde seelisch und wegen mir auf alles Verzichten müsste/würde. Würde ich gar nicht wollen. (Würde ihn für Sex sowieso freigeben) Reicht ja, wenn es mir dann nicht gut ginge, da würde ich doch nicht wollen, dass es meinem Partner auch noch schlecht geht. Ich denke da anders. Von einem unglücklichen Partner der wegen mir auf alles verzichtet habe ich rein GAR NICHTS, ich spüre dann ja wie schlecht es ihm geht. Bin ja nicht doof.
*********Leben Paar
1.404 Beiträge
Zurück zur Ausgangsfrage
Lieber TE, du fragst:

Die Frage, die mich aber interessiert, ist diese:
Wie lange ist ein Verzicht und eine Verdrängung der eigenen Sexualität zugunsten des Partners für euch in Ordnung?


Nur ganz kurz! Wenn der/die Partner(in) sehr deutlich macht, dass es sich nicht um eine kurzfristige Übergangsphase handelt, in der weniger Lust da ist, dann würde ich noch beobachten, ob mir zuliebe körperliche Nähe und Sexualität gegeben/erlaubt wird und wenn die Liebe auf der anderen Seite nicht genügt um meine Grundbedürfnisse nach Nähe und Sexualität zu zulassen und zu akzeptieren, dann langt die Liebe dort nicht für eine Partnerschaft und ich würde das beenden.
****yn Frau
13.440 Beiträge
*******_bw:
Kailyn
Siehst du kein Land am Horizont, dann geh. Wenn nicht, gibt es tatsächlich niemandem, dem man die Verantwortung für das eigene Leid zuschieben kann, als einem selbst.

Du kannst dir tatsächlich keine Situation vorstellen, in der eine Trennung beide Parteien auf Dauer ebenso ins Unglück stürzen würde wie das Zusammenbleiben?

Nein. Zumindest nicht bis an mein Lebensende.
Denn ich mache mein persönliches Lebensglück nicht von einer anderen Person abhängig.

Wenn ich mich von meinem Freund trennen würde, wäre ich sehr lange sehr unglücklich. Das weiß ich. Ich würde sehr viel Zeit brauchen, um darüber hinwegzukommen und ich würde ihn, gemäß dem Fall er entpuppt sich nicht wider Erwarten als moralisch völlig abartiger Mensch, sehr wahrscheinlich bis an mein Lebensende lieben. Ich bin nämlich bei mir nicht sicher, ob ich mich ernsthaft "entlieben" kann, ich habe nur zweimal in meinem Leben geliebt und die zweite Person habe ich seit 12 Jahren nicht mehr gesehen und ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich sie wieder sehen würde. Gut möglich, dass die Gefühle nie weggehen.
Aber ich denke auch, dass ich mehr als nur eine Person lieben kann, deswegen sind die Voraussetzungen schonmal ganz andere.

Aber ich weiß, dass ich in meinem Leben auch ohne die romantische Beziehung zu meinem Freund glücklich sein kann. Wenn ich einen anderen Menschen brauche, um glücklich zu sein, mich ganz zu fühlen - wenn ich das nicht von allein kann, ist Leid ein ständiger Lebensbegleiter. Ein Mensch an meiner Seite ist eine Bereicherung, keine Notwendigkeit. Und selbstverständlich arbeite ich hart dafür, diese Bereicherung zu behalten. Aber nicht um jeden Preis. Dafür bin ich mir selbst zu viel wert.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
********ueen:
Du weist nie was nach einer Trennung passiert. Ob dauerhaftes Unglück die Folge ist kannst du nicht wissen.

kann man nicht wissen, aber immerhin hat man wieder die Chance auf eine neue Partnerglück. Ob man aus den alten Fehlern gelernt hat und es in einer neuen Beziehung dann besser läuft ist natürlich dann offen. Man muss an sich selber arbeiten, dann zieht man auch nicht mehr die gleichen Personen an.
*********vers:
*******_bw:
Kailyn
Siehst du kein Land am Horizont, dann geh. Wenn nicht, gibt es tatsächlich niemandem, dem man die Verantwortung für das eigene Leid zuschieben kann, als einem selbst.

Du kannst dir tatsächlich keine Situation vorstellen, in der eine Trennung beide Parteien auf Dauer ebenso ins Unglück stürzen würde wie das Zusammenbleiben?

Wenn Deine Frau krank ist, wenn ich das richtig vestehe, so ist das trotzdem kein Grund an einer Ehe fest zu halten. Man kann sich trennen, eine neue Liebe finde, wieder glücklich sein.


tja, wie schon erwähnt...

passt nicht, wird entsorgt! wie unmenschlich... *nene*

das leben besteht nun mal aber nicht aus glücklich sein! oder besser formuliert, die frau vom TE kann sich glücklich schätzen, mit dem TE verheiratet zu sein und nicht mit jemand anderen...


es gibt situationen, für die gibt es keine lösungen, nennt sich leben, muss man aushalten und das beste daraus machen. okay, es gibt lebenwesen, die entziehen sich einfach ihrer verantwortung und nennen das dann glücklich sein, sich selbst finden usw...


menschen, handeln anders...
aber das irgendwie schön zu verdrängen. Ich denke mal Trennung oder Fremdgehen sind dann schon beides Lösungen, die da durchaus legitim sind, wenn Reden nicht merh hilft

Trennung ist für mich die einzige Alternative.
Fremdgehen bedeutet, den Partner zu betrügen, belügen und bescheißen.
Was will ich aber mit einem Partner, der mir nicht mehr ausreicht und den ich ohne schlechtes Gewissen betrügen, belügen und bescheißen kann?
Brauche ich den Partner dann nur noch, um die Fassade aufrecht zu erhalten?
Trennung ist die einzige ehrliche Alternative.
Aber ich weiß schon, da ist das Haus, das Auto, die Kinder, der soziale Status, die Nachbarn ......
Man möchte halt gerne ALLES haben.
Selbstsorge vs. Verantwortung
Verantwortung in einer Beziehung/Familie zu übernehmen ist sicher wichtig, richtig und gut...vor allem, wenn pflegebedürftige Kinder mit dabei sind.

ABER: wir alle sind allein in diese Welt gekommen und gehen auch so... das heißt, wir sind erstmal für uns selbst und unser Wohlergehen verantwortlich, sonst bleibt nichts, was wir anderen geben können.

Verantwortlich sind IMMER beide..egal ob einer krank, phobisch, depressiv, prüde oder ... ist.

In deinem Fall, lieber TE, scheint deine Partnerin sich dieser Verantwortung dir gegenüber teilweise zu entziehen, hat also nicht das Recht, irgendetwas zu verbieten oder zu "erlauben", was sie selbst nicht geben will.
Ein weiser Spruch meiner alten Chefin: "Ich kann nicht..heißt:ich will nicht!... daher stellt sich die Frage, warum sie nicht will, dass du nicht glücklich bist????

Wenn du also für dich selbst gut sorgst, heißt das ja nicht, dass du damit deine Familie vernachlässigst. Nur wenn es dir gut geht, kannst du gut für andere sorgen.

Sicher macht Sexentzug nicht sofort körperlich krank, aber die Zusammenhänge zwischen Seele & Körperlichen Krankheiten sind inzwischen auch wissenschaftlich anerkannt...
persönlich halte ich unfreiwilligen Sexentzug für sehr krankheitsfördernd, was meine Berufserfahrungen deutlich bestätigen.
Vlt. gibt es nicht die eine Lösung für dein Dilemma, sondern einzelne Schritte, die dich weiter bringen...
aktive Selbstsorge...ohne zu fragen oder um Erlaubnis zu bitten!!!
ebenso eine gezielte Familientherapie, an der ihr beide beteiligt seid.
Niemand sollte seinen " Krankheitszustand" dazu benutzen, den Partner oder die Familie zu nötigen... d.h. in Not & Konflikt bringen...das ist unmenschlich
*********vers Frau
2.671 Beiträge
@****bor

Ich habe 12 Jahre mit meinem psychisch kranken Ex-Mann und Alkoholiker gelebt und alles probiert um die Ehe aufrecht zu halten, aber es ging nicht und Therapien halfen auch nichts. Der Kinder zuliebe blieb da damals nur noch die Trennung, da sie Auffälligkeiten aufwiesen im Verhalten laut Lehrern und Umfeld und mir zu dem Schritt rieten.

Wie kommst Du darauf, dass jemand vor allem wenn Kinder da sind, die Ehe leichtfertig auf gibt?
Macht fast niemand, schätze ich. Wie es bei der jungen Generation ist weiss ich nicht, aber in meiner kämpfen sie alle, bevor sie diesen Schritt machen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
*******_65:

tja, wie schon erwähnt...

passt nicht, wird entsorgt! wie unmenschlich... *nene*

Das ist schon ein bisschen arg übertrieben. Der Mensch wird ja nicht in einen Müllsack gestopft und im Meer versenkt. Man löst lediglich die romantische Beziehung zueinander, die "Verpflichtung" zur Exklusivität, der man sich freiwillig hingegeben hat. Das heißt nicht "Aus den Augen, aus dem Sinn". Man kann sehr wohl immer noch füreinander da sein. Hinterher vielleicht sogar besser als vorher, denn meiner Meinung nach kann man einen anderen Menschen nicht im besten Maß und Sinne unterstützen, wenn man selbst unglücklich ist und keinerlei Ressourcen hat. Geht es mir gut, habe ich die besten Voraussetzungen, auch Gutes für andere zu tun. Geht es mir nicht gut, werde ich nie in Höchstform sein und kann anderen auch nicht angemessen beistehen.


*******_65:

das leben besteht nun mal aber nicht aus glücklich sein!

Genau daraus sollte es aber bestehen: Persönliches Lebensglück. Natürlich kann man nicht immer glücklich sein, das wäre utopisch und Utopien sind unrealistisch. Man kann nicht alles haben, was man will. Aber Menschen haben jedes Recht darauf, nach ihrem persönlichen Glück zu streben, ohne anderen dafür Rechenschaft schuldig zu sein. Bestimmte Entscheidungen können fragwürdig sein und man kann sie auch kritisieren, gerade wenn es eventuell bessere Lösungen gibt. Aber am Ende ist es sicherlich nicht moralisch erhabener zu verlangen, dass jemand sein Glück für einen anderen opfern soll. Dann könnte man das von jedem verlangen. Und ich frage mich immer, wie lange Menschen an diesem absurden Gedanken Gefallen finden, sobald sie einmal selbst in eine Situation kommen, wo von ihnen verlangt wird, etwas zu opfern, das erheblich zu ihrem Lebensglück beiträgt. Persönliches Unglück als moralisches Ideal - was für ein schrecklicher Gedanke.

Aus der Distanz ist das immer ganz leicht, Menschen zu verurteilen, nur weil sie glücklich sein wollen und dafür andere Wege gehen als man selbst.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
ABER: wir alle sind allein in diese Welt gekommen und gehen auch so... das heißt, wir sind erstmal für uns selbst und unser Wohlergehen verantwortlich, sonst bleibt nichts, was wir anderen geben können.

DAs stimmt zwar, aber andererseits ist der Mensch ein "zoon politicon", ein "Gesellschaftstier". Kein Mensch kann alleine überleben. Das eigene Ich, die eigene Identität reicht weit über den eigenen Körper hinaus. Deine Beziehungen gehören ebenso zu deiner Identität. Du bist nicht nur du, sondern auch Vater, Ehepartner, Freund, Kollege...

Vlt. gibt es nicht die eine Lösung für dein Dilemma, sondern einzelne Schritte, die dich weiter bringen...

Dessen bin ich mir sicher, weshalb ich einfache Lösungen, die scheinbar mit einem Schlag alles lösen sollen (Trennung, Fremdgehen...) nicht als solche sehe.
Schwer ist im Augenblick nur das Aushalten der aktuellen Situation, bis mögliche Lösungen fruchten, deshalb die Ausgangsfrage.
mutabor
tja, wie schon erwähnt...

passt nicht, wird entsorgt! wie unmenschlich... *nene*

das leben besteht nun mal aber nicht aus glücklich sein! oder besser formuliert, die frau vom TE kann sich glücklich schätzen, mit dem TE verheiratet zu sein und nicht mit jemand anderen...


es gibt situationen, für die gibt es keine lösungen, nennt sich leben, muss man aushalten und das beste daraus machen. okay, es gibt lebenwesen, die entziehen sich einfach ihrer verantwortung und nennen das dann glücklich sein, sich selbst finden usw...

Warum sind Deine Beiträge sooft contra und aggro? Warum pickst Du Dir immer nur die negativen Rosinen raus? Auf Zwischentöne, die durchaus wohlwollend gemeint sind, reagierst Du überhaupt nicht sondern wertest andere User hier dermaßen ab, dass mir wirklich die Hutschnur platzt.

Wie bereits geschrieben gehe ich auch ich mit dem Satz "Bis dass der Tod Euch scheidet"..."in guten wie in schlechten Zeiten". Dazu stehe ich! Ich kann mich aufopferungsvoll um einen Menschen kümmern, muss mich aber selbst nicht dabei aufopfern. Das ist ein gravierender Unterschied und es wäre schön, wenn Du endlich mal von Deinem Ross absteigst und auch diese anderen Ansichten hier mal erkennen könntest ohne die Denkweise von anderen Usern durch den Dreck zu ziehen.

Ich zitiere mich noch einmal selbst:

Natürlich ist es schön, einen Partner an seiner Seite zu haben, der diese Last zusätzlich zum täglichen Familienalltag mitträgt, auch über vielleicht viele Jahre. Schön, wenn der Partner das Verständnis für den Kranken hat und sich selbst in der Verantwortung sieht, ihm zu helfen und sich der Verantwortung zu stellen, das Ding gemeinsam durchzuziehen...unter Umständen vielleicht tatsächlich bis zum Tod.

die frau vom TE kann sich glücklich schätzen, mit dem TE verheiratet zu sein und nicht mit jemand anderen...

Ohja, das kann sie durchaus. Nur: kann er sich auch glücklich schätzen?
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Ich gehe regelmässig in "Familienaufstellungen" wo man in einem therapeutischen Rollenspiel gut sieht, was falsch läuft in Beziehungen. Da ich das schon seit über 15 Jahren mache und gute Erfahrungen damit gemacht habe, kann ich das auch zum Ausprobieren bei jeglichen Problemen empfehlen (sofern der Aufsteller gut ausgebildet ist und das seriös macht). Ich weiss ja, dass jetzt wieder Gegner von Aufstellungen dagegen wettern werden, meistens die die noch nie eine Aufstellung aktiv selber mitgemacht haben.

Egal, es gibt Theorien die besagen das jede Krankheit auch ihre Vorteile bringt. Was ist der Gewinn aus einer Krankheit? Je nach Krankheit muss man nicht mehr arbeiten gehen, kann vom Staat Geld beziehen... sich's gemütlich machen auf Kosten anderer... Manch eine Krankheit (z.B. seelisch) ist sehr wohl therapierbar, wenn man denn Hilfe annehmen wollte und etwas an seinem Lebenswandel ändern würde. Dafür muss man aber den Finger aus dem A... ziehen und das Ruder rumreissen, statt mitleidig zu jammern.
Natürlich sind wir alle soziale Wesen, die verschiedene Rolle tragen, verbindliche Beziehungen
brauchen... keine Frage!

Nur...was tust du aktiv wirklich, damit es dir gut geht?

Antworten, Meinungen, Lösungsvorschläge gibt es hier wie Sand am Meer... ist aber nur insofern hilfreich, wie du dir deiner aktiven Handlungsebene bewusst bist... in die Selbstverantwortung gehst... oder resignierst und die nächsten xxx Jahre diesen status quo "aushältst".
*******_bw:
ABER: wir alle sind allein in diese Welt gekommen und gehen auch so... das heißt, wir sind erstmal für uns selbst und unser Wohlergehen verantwortlich, sonst bleibt nichts, was wir anderen geben können.

DAs stimmt zwar, aber andererseits ist der Mensch ein "zoon politicon", ein "Gesellschaftstier". Kein Mensch kann alleine überleben. Das eigene Ich, die eigene Identität reicht weit über den eigenen Körper hinaus. Deine Beziehungen gehören ebenso zu deiner Identität. Du bist nicht nur du, sondern auch Vater, Ehepartner, Freund, Kollege...

menschen sind keine einzelgänger, menschen sind sozialisierte wesen. und jede handlung die man vollführt, berührt alle anderen im umfeld. daher ist es elementar wichtig, das man verantwortung über sein handeln übernimmt.

sozialisierte gruppe sind für einander da. helfen, schützen und bewahren und fordern von den schwachen keine dinge, zu deren sie nicht fähig sind.
und dieses sozialisierte verhalten beinhaltet insbesondere auch, das die gruppe die schwachen beschützt.
wesen, die sich nur selbst beschützen wollen, zerstören die gemeinsamkeiten, zerstören den schwachen in der gruppe. man forciert das leid derer sogar...


zu was für eine preis?


für das eigene glücklich sein!


wie kann ein mensch glücklich sein, wenn sein glück darauf fußt, das andere an dieses handeln leiden...


wie empathielos müssen diese lebewesen gestrickt sein!



glaubt denn wirklich ansatzweise irgendwer, das der TE glücklich sein wird, wenn er seine sexualität ohne seine frau ausleben kann, mit dem wissen, das seine frau ihren zustand nicht geändert hat?
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
das leben besteht nun mal aber nicht aus glücklich sein! oder besser formuliert, die frau vom TE kann sich glücklich schätzen, mit dem TE verheiratet zu sein und nicht mit jemand anderen...

Ohja, das kann sie durchaus. Nur: kann er sich auch glücklich schätzen?

Bitte beachtet auch immer, dass ihr hier nur "meine" Seite zu hören bekommt, die, so sehr ich mich bemühe, immer subjektiv eingefärbt sein muss. Ich bin in dieser Hinsicht immer sehr selbstkritisch und ich weiß ehrlich nicht, ob meine Frau sich glücklich schätzen kann und wage das auch nicht zu beurteilen.

Kann ja sein, dass ich ihr mit meiner Unterstützung auf lange Sicht mehr schade als nutze, weil ich sie in einer Wohlfühlzone halte oder ein disfunktionales System künstlich am Leben erhalte. Das weiß ich nicht.

Ich weiß nur, dass Leben im Hier und Jetzt passiert. Ich weiß, dass man sich oft viel zu lange aus Bequemlichkeit nicht bewegt, weiß aber auch, dass nicht automatisch etwas Neues entsteht, wenn man etwas kaputt schlägt. Wie viele sind nach einer Trennung, von der sie glaubten, sie müssten sie durchziehen, auch auf Dauer unglücklich oder reden sich ihr neues Leben schön?

Ja, es ist toll, wenn man nach einer Trennung irgendwann ein neues Lebensglück findet, aber wie viele Fälle gibt es, in denen das nie wieder passiert?

Wer einen Zaun leichtfertig einreißt, sollte sich zunächst vergewissern, warum der Zaun ursprünglich gebraucht und gebaut wurde.
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