Vor Dir höre ich bei allen Vorschlägen immer nur: Ja, aber.....
Hör auf damit, probier was aus, was Dir gut tun könnte und sch… drauf, was Deine Nachbarn davon halten könnten. Es ist Dein Leben, Dein Glück was auf dem Spiel steht und geht Dein Umfeld nichts an.
Ganz ehrlich: Es geht nicht um solche Nichtigkeiten wie darum, was die Nachbarn denken. Es geht hier um Existenzen.
Wer sagt dir denn, dass ich noch nichts ausprobiert hätte? Vom Konzept einer offenen Beziehung über die Frage der Trennung bis hin zu Therapien (Einzel- und paartherapeutische Ansätze), Nutzung verschiedenster Hilfseinrichtungen vom Jugendamt über Sozial- und Familienhilfen. Ich „tue“ schon seit Jahren „etwas“, nur ist die harte Realität eben, dass das „Tun“ oft nicht die Situation verbessert, und wenn, dann in kleinen Trippelschritten.
Das einzige, was ich bisher noch nicht getan habe, ist allen und jedem den Finger zu geben und einfach alles abzubrechen.
Mein „Ja, aber...“ ist kein leichtfertiges Suchen nach Ausreden, es ist die Erkenntnis, dass Handeln nur um des Handeln willens nicht immer die beste Lösung ist, oder der Einwand: „Ja, aber das haben wir schon durch“.
Tantra_Lovers
Sie wird es überleben, glaub mir. Es würde ihr sogar den Druck nehmen, wenn sie sähe, dass es Dir dank z.B. "Auswärtsspiel" wieder beser ginge.
Du hättest die Krise erleben sollen, die es bereits ausgelöst hat, dass ich mich mit einer anderen Frau auf einen Kaffee verabredet habe. Aus Sicht meiner Frau tue sie ja schon alles, um mich zu unterstützen, nur der Gedanke an Sexualität geht bei ihr eben gar nicht, in keiner Form. Sie sei ja bereit für eine Therapie, das müsse doch genügen. Deshalb wären „Auswärtsspiele“ im Moment rational betrachtet zwar vernünftig, aber mit Vernunft kommen wir leider nicht weiter.
Catuaba
Genauso ist es. Nicht passiv verharren und alle Wenns und Aber ohne Lösung x-mal durchkauen, sondern aktiv werden. Vorm Scheitern ist niemand gefeit, wenn ich es aber nicht versuche, kann ich es nicht herausfinden.
Ich glaube schon, aktiv zu sein, indem ich sie dazu zwinge, entweder die Therapie anzugehen oder eine offene Beziehung zu akzeptieren (was aber wohl auch nur mit therapeutischer Hilfe geht). Ansonsten wäre diese Beziehung trotz allem nicht mehr zu retten. Ob ich ihr damit zu viel "Macht" überlasse? Möglich.
Und gleichzeitig bin ich der ökonomisch "Starke", (noch) der "Gesunde" und im klassischen Sinne eben das tragende Fundament dieser Familie. Das bricht man nicht so leicht ab, wenn man verantwortlich leben will.
Und dann gibt's die Stimme im Kopf, die doch wieder wettert: "IST DOCH NUR SEX!" Das ist ja das Dilemma, dass sexuelle Lust und der Wunsch nach körperlicher Nähe ein Phänomen ist, das nicht ständig in gleicher Weise vorhanden ist.
Worshipper_85
Warum wartet man da 10 jahre in der Hoffnung dass sich das Problem von selbst löst?
Weil man das vielleicht gar nicht tut? Weil in diesen 10 Jahren so viel mehr und anders passiert, von Kindern, Krankheiten, beruflichen und sonstigen Lebensherausforderungen, dass man ständig an mehreren Baustellen gleichzeitig kämpft und im Alltag generell kaum Zeit zum Luftholen hat geschweige denn um über die eigene Situation nachzudenken.
Für eine Forumsdiskussion wie diese ist heute das erste Mal seit Monaten überhaupt auch nur im Ansatz Zeit.
Du nimmst zu sehr Rücksicht auf deine Frau.
Aber ich habe auch eine andere Theorie. Nicht wenige Frauen konzentrieren sich nach einer Geburt hauptsächlich auf den Nachwuchs und lassen alles andere links liegen. Ist halt ein Frauending. Mütterliche Fürsorge und Beschützerinstikte? Keine Ahnung, jedenfalls ticken nach der Geburt eines Kindes die Hormone einer Frau anders. Da herrschen für manche Frauen andere Priorietäten. Du wärst nicht der einzige Mann der nur dazu "Missbraucht" wurde nur um ein Kind zu zeugen und als Versorger der Familie zu dienen.
Ich lasse an dieser Stelle einfach mal ein anderes Stichwort liegen, auch auf die Gefahr hin, eine Grenze zu überschreiten (aber wir sind hier ja anonym unter uns):
"Verdrängter schwerer sexueller Missbrauch im Kleinkindalter."
Und? Noch immer so einfach, Ratschläge zu geben? Noch immer so einfach, schlicht die Trennung vorzuschlagen und jemandem die Schuld für die Unmöglichkeit, körperliche Nähe zuzulassen, anzulasten?
Das Leben ist kompliziert, Leute, und Menschen mit ihren Lebensschicksalen und Biografien sowieso. Und was das betrifft, bin ich auf Mutabors Seite, wenn ich das Gefühl habe, Menschen sollen zu schnell "abgelegt" werden.