Weiterhin Danke für die Diskussion und die Mühe, die ihr euch gebt, die Zeit, die ihr euch nehmt, lange und durchdachte Beiträge zu schreiben. Ich lese jeden Beitrag wohlwollend, auch wenn ich oft ganz schnell wieder beim "Aber" bin. Insbesonders dankbar bin ich natürlich über Beiträge von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen.
Catuaba
Auch das hatten wir schon, allerdings mit schlimmen Konsequenzen. Dass in einem Sexforum über die Probleme gesprochen wird, dadurch fühlt sie sich bloßgestellt, da ALLES, was auch nur im Entferntesten mit Sexualität zu tun hat, inzwischen für sie mit Ekel und Abscheu verbunden ist (deshalb funktioniert auch nicht das Konzept „offene Beziehung“. Wenn sie wüsste, dass ich sexuell aktiv wäre, würde sie mich nur noch „als 100% Schwanz“ sehen, Ekel erzeugen würde).
Dass ein solches Forum für mich als eine Art hilfreiche Selbsthilfegruppe fungieren kann und wie wichtig mir Feedback von anderen Menschen ist, um mich zu erden, damit kann sie nur schlecht umgehen (auch weil sie sich dann kritisch mit ihrer eigenen Haltung auseinandersetzen müsste). Dann sucht sie sich lieber die Unterstützung von Bekannten, die auch bereits in einer langen Ehe ohne Sexualität leben und sie im Glauben unterstützen, das sei das Normalste der Welt und das müsse man so akzeptieren.
In dieser Hinsicht war (wie so oft), dass größtmögliche Transparenz und darüber zu reden die ganze Sache nur noch verschlimmert haben.
Kailyn
Da betrifft tatsächlich nur den Bereich, der um Sexualität geht. In dem Moment, wo sie mir glaubhaft abnimmt, dass ich keinen Sex außerhalb suche, hat sie auch kein Problem mehr damit, wenn ich mich mit anderen Leuten treffe (allerdings ist diese „Zusage“ dann nur erpresst).
Auch ansonsten halten wir uns den Rücken frei, soweit wie möglich, um (auch) eigenen Hobbys nachgehen zu können.
Eben das leuchtet ihr nicht ein, weil sie ja nur erlebt, dass sie selbst es auch nicht braucht. Sie macht ja die Erfahrung, dass es ihr ohne Sexualität gut geht, und eben noch besser als mit. Damit ist der Verzicht auf Sexualität für sie generell etwas Positives, dem Nachgeben etwas Schmutziges, Schädliches, Tierhaftes, Ekliges.
Ich glaube, ich habe deutlich gemacht, dass ich weder auf alles verzichten und dabei seelisch gesund bleiben kann, noch dass ich mich trennen und dabei seelisch gesund bleiben kann. Beide Optionen führen mich in die Katastrophe. Das eben erzeugt ja den tiefen Konflikt. Wenn man zwischen Skylla und Charybdis manövriert, bringt es einem nichts, sich für eine Seite zu entscheiden. Beide führen in den Untergang.
Und ich finde es sehr merkwürdig, dass kaum jemand zu verstehen scheint, dass es Fälle geben kann, wo solch ein Konflikt (zu einem bestimmten Zeitpunkt) tatsächlich nicht aufzulösen ist oder scheint. Entweder ich kann meine Situation diesbezüglich tatsächlich nicht deutlich machen oder ich bin in der Tat betriebsblind. Kann beides sein.
Völlig richtig, aber das ist eine Erkenntnis, die erst vor einem Jahr durch therapeutische Betreuung bei mir überhaupt durchgedrungen ist. Und seitdem herrscht ein Kampf um die Umsetzung oder die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis. Nur haben wir beide aufgrund so vieler anderer Baustellen im Leben schlicht nicht mehr die Kraft zu kämpfen – dazu gehört auch die fehlende Kraft für eine Trennung.
wo_wie_wann
Genau. Das bedeutet aber auch, dass Glück weder von einer Trennung, einer möglichen neuen Beziehung oder einer offenen Beziehung abhängt.
Oder anders formuliert: Wenn mein persönliches Glück nicht von dieser Frau und dieser Beziehung abhängt, kann dann mein persönliches Leid davon abhängen? Wären wir dann nicht bei dem, was Mutabor schreibt?
Mit einem möglichen Suizidversuch. Hatten wir schonmal. Und ja, ich weiß, dass ich mich davon nicht "erpressen" lassen kann. Trotzdem: Wer hier könnte mit dem Wissen leben, dass du ein Mitauslöser für den Suizid eines Menschen warst? Klinikeinweisung, um das zu verhindern? Hatten wir schon. Glaubt mir, man erlebt in dieser Hinsicht üble Dinge. Ich hab in den letzten Jahren viel zu oft um Hilfe gerufen bei all unseren Baustellen. Die Erfahrungen dahingehend sind leider oft sehr ernüchternd und erschütternd.
Auf jeden Fall. Selbst wenn ich immer gleich wieder beim „Aber“ bin.
Catuaba
Lest hier Beide mit....jeder für sich. Vielleicht bekommt Ihr tatsächlich -wie bei vielen Usern hier- einfach mal einen anderen Denkansatz, den Ihr bis jetzt nicht auf dem Schirm hattet. Hol sie mit ins Boot.
Auch das hatten wir schon, allerdings mit schlimmen Konsequenzen. Dass in einem Sexforum über die Probleme gesprochen wird, dadurch fühlt sie sich bloßgestellt, da ALLES, was auch nur im Entferntesten mit Sexualität zu tun hat, inzwischen für sie mit Ekel und Abscheu verbunden ist (deshalb funktioniert auch nicht das Konzept „offene Beziehung“. Wenn sie wüsste, dass ich sexuell aktiv wäre, würde sie mich nur noch „als 100% Schwanz“ sehen, Ekel erzeugen würde).
Dass ein solches Forum für mich als eine Art hilfreiche Selbsthilfegruppe fungieren kann und wie wichtig mir Feedback von anderen Menschen ist, um mich zu erden, damit kann sie nur schlecht umgehen (auch weil sie sich dann kritisch mit ihrer eigenen Haltung auseinandersetzen müsste). Dann sucht sie sich lieber die Unterstützung von Bekannten, die auch bereits in einer langen Ehe ohne Sexualität leben und sie im Glauben unterstützen, das sei das Normalste der Welt und das müsse man so akzeptieren.
In dieser Hinsicht war (wie so oft), dass größtmögliche Transparenz und darüber zu reden die ganze Sache nur noch verschlimmert haben.
Kailyn
Persönlich denke ich übrigens, dass jemand, der dem Partner sogar harmlose Kaffeedates verbieten will, eben nicht "alles" tut, um ihn zu unterstützen, sondern ihn gezielt vom Sozialkontakt mit anderen fernhält und ihn damit nur noch weiter und weiter unglücklich macht.
Da betrifft tatsächlich nur den Bereich, der um Sexualität geht. In dem Moment, wo sie mir glaubhaft abnimmt, dass ich keinen Sex außerhalb suche, hat sie auch kein Problem mehr damit, wenn ich mich mit anderen Leuten treffe (allerdings ist diese „Zusage“ dann nur erpresst).
Auch ansonsten halten wir uns den Rücken frei, soweit wie möglich, um (auch) eigenen Hobbys nachgehen zu können.
...es sollte einleuchten, dass die meisten Menschen das wirklich brauchen wie die Luft zum Atmen und ohne Nähe allmählich emotional verkümmern. Daraus kann eine fürchterliche Einsamkeit entstehen, die auch in Depressionen münden kann.
Eben das leuchtet ihr nicht ein, weil sie ja nur erlebt, dass sie selbst es auch nicht braucht. Sie macht ja die Erfahrung, dass es ihr ohne Sexualität gut geht, und eben noch besser als mit. Damit ist der Verzicht auf Sexualität für sie generell etwas Positives, dem Nachgeben etwas Schmutziges, Schädliches, Tierhaftes, Ekliges.
Wenn du ihr zuliebe auf alles verzichten kannst, ist das deine Sache.
Ich glaube, ich habe deutlich gemacht, dass ich weder auf alles verzichten und dabei seelisch gesund bleiben kann, noch dass ich mich trennen und dabei seelisch gesund bleiben kann. Beide Optionen führen mich in die Katastrophe. Das eben erzeugt ja den tiefen Konflikt. Wenn man zwischen Skylla und Charybdis manövriert, bringt es einem nichts, sich für eine Seite zu entscheiden. Beide führen in den Untergang.
Und ich finde es sehr merkwürdig, dass kaum jemand zu verstehen scheint, dass es Fälle geben kann, wo solch ein Konflikt (zu einem bestimmten Zeitpunkt) tatsächlich nicht aufzulösen ist oder scheint. Entweder ich kann meine Situation diesbezüglich tatsächlich nicht deutlich machen oder ich bin in der Tat betriebsblind. Kann beides sein.
Ich sage es knallhart: Eine schlimme Vergangenheit ist keine Entschuldigung dafür, es in Kauf zu nehmen, dass man das Leben von jemandem, von dem man behauptet, ihn zu lieben, immer weiter und weiter ruiniert, indem man ihn emotional erpresst und ihm das Glücklichsein verwehren will.
Völlig richtig, aber das ist eine Erkenntnis, die erst vor einem Jahr durch therapeutische Betreuung bei mir überhaupt durchgedrungen ist. Und seitdem herrscht ein Kampf um die Umsetzung oder die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis. Nur haben wir beide aufgrund so vieler anderer Baustellen im Leben schlicht nicht mehr die Kraft zu kämpfen – dazu gehört auch die fehlende Kraft für eine Trennung.
wo_wie_wann
Du bist sehr reflektiert und es kommt mir vor als hättest du eine spirituelle Ausbildung genossen. Glück kommt von Innen nicht von Aussen.
Genau. Das bedeutet aber auch, dass Glück weder von einer Trennung, einer möglichen neuen Beziehung oder einer offenen Beziehung abhängt.
Oder anders formuliert: Wenn mein persönliches Glück nicht von dieser Frau und dieser Beziehung abhängt, kann dann mein persönliches Leid davon abhängen? Wären wir dann nicht bei dem, was Mutabor schreibt?
Wie würde das ganze ablaufen wenn du Ihr das so sagst?
Mit einem möglichen Suizidversuch. Hatten wir schonmal. Und ja, ich weiß, dass ich mich davon nicht "erpressen" lassen kann. Trotzdem: Wer hier könnte mit dem Wissen leben, dass du ein Mitauslöser für den Suizid eines Menschen warst? Klinikeinweisung, um das zu verhindern? Hatten wir schon. Glaubt mir, man erlebt in dieser Hinsicht üble Dinge. Ich hab in den letzten Jahren viel zu oft um Hilfe gerufen bei all unseren Baustellen. Die Erfahrungen dahingehend sind leider oft sehr ernüchternd und erschütternd.
Hoffe meine Meinung zu das ganze ist dir behilflich
Auf jeden Fall. Selbst wenn ich immer gleich wieder beim „Aber“ bin.