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Verzicht üben für den Partner: Wie lange ist das vertretbar?

**********luete Frau
637 Beiträge
Ihr Ziel ist es wohl, Sexualität so zu ertragen, dass es eine "Kompromisslösung" gibt. Ob da am Ende eine (auch für mich) erfüllende partnerschaftliche Beziehung entstehen kann, kann ich im Moment nicht sagen.

Das wage ich zu bezweifeln.
Wenn ich etwas von jemandem einfordern oder erzwingen muss, weil ich es gerne/unbedingt haben möchte, hätte ich für mich keine Freude dran.
Mir würde es nur Spaß machen, wenn ich weiss, dass mein Partner es gerne macht, weil er es will und nicht, weil er es muss oder aus einem Erwartungsdruck meinerseits handelt......
Möchtest Du denn
„ertragen“ werden?

Für mich persönlich wäre das keine Option. So sehr würde ich mich nicht demütigen lassen.

Freies Land. Wenn man mich nicht annehmen oder begehren kann, wird das respektiert.

Mir selbst die Erfahrung und das Erleben zu nehmen, das mir genau das jemand anderes schenken möchte, werde ich nicht tun.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
@ Falke77_bw
haeuschen:
Welche Rolle spielt denn dein bi Interesse in deiner Situation.
Akzeptiert deine Partnerin dies?
--------------------------------------------------------------------------------
Falke77_bw:
Wenn man generell asexuell ist, spielt es keine Rolle, ob der Partner homo- oder bisexuell ist.

Aber das macht die Sache natürlich nicht leichter, weil ich sowieso schon, auch in einer "gesunden" Partnerschaft auf einen Teil meiner Sexualität verzichten muss.


Ich frage mich gerade, ob da nicht - auch für einen Menschen, der das Thema ggf. im Kopf mit sich ausmacht, weil er selbst sexuelle Lust nicht empfindet - ein Unterschied bestehen KÖNNTE, z.B. bzgl. der geschilderten Verlustangst. *nachdenk*

Hast du mit deiner Frau mal darüber geredet, in wieweit ein Mann für sie "Konkurrenz" bedeuten würde?
Wenn sie einen Mann als einen möglichen Partner für dich betrachten würde, der dir gibt, was sie dir in der Form gar nicht geben kann, so bestünde vielleicht genau da die Möglichkeit für deine Frau, dich sozusagen - ohne Ängste - "bedingt freigeben" (schwer zu formulieren *zwinker* ) zu können. (?)
Bei einer anderen Frau käme bei deiner Frau der Gedanke eines "Wegnehmens" (Verlustangst) auf, die es VIELLEICHT *nixweiss* bei einem Mann in dieser Form nicht gäbe.

Vielleicht könnte darin eine Art "Teillösung" (wird verständlich, was ich meine?) liegen, in der sie ihre mal gemachte Äußerung, dich "frei geben zu wollen, um diesem Druck zu entgehen" nochmal anders andenken könnte?

Das sind jetzt viele "Vielleicht", "Würde" und "Könnte" *crazy* , aber... ich kann es nicht anders formulieren, da ich deine Frau ja nunmal nicht kenne.
Meine Situation damals... und das Ende.
Ich hatte eine ähnliche Situation. Meine Frau war nicht so die Person, die gerne viel Sex hatte, ich aber schon.
Wir waren 17 Jahre zusammen, davon 6 verheiratet. Ich habe diese Frau geliebt und habe alles, wenn auch Zähne knirschend akzeptiert. Aber meine eigenen Bedürfnisse habe ich hinten angestellt.

So kam es, dass ich irgenwann fremd gegangen bin und eine Affäre hatte, die 2 Jahre gedauert hat. Da habe ich bekommen, was ich brauchte.

Danach hatte ich gedacht, dass alles gut wäre, wir haben ein Kind bekommen und ich dachte, es geht aufwärts. War aber natürlich falsch. Ich habe mich in Fantasien geflüchtet, in denen alles mal gut wird.

Ich habe mich dafür gehasst, dass ich Sex mit ihr hatte, weil sie es nicht wollte. darüber ging meine Liebe zu ihr verloren und wenn sie dann doch mal wollte, fühlte ich mich hinterher vergewaltigt. Ich wollte nur noch weg.

Sie erfüllte mir dann zum Schluss noch meinen Wunsch einmal in einen Swingerclub zu gehen. Dort hatte ich ein letztes Mal Sex mit ihr, bevor ich mich getrennt habe.

Ich bin jetzt seit 5 Jahren wieder in einer wunderbaren Beziehung, habe mit meiner neuen Partnerin ein weiteres tolles Kind und ein erfülltes Sexleben. Dass ich aber immer noch gerne mehr möchte, liegt wohl an der langen Leidensphase.
Heute schaue auch ich meine Ex-Frau an und würde sie gerne mal wieder *popp* Aber das ist nicht mein Stil.

Wenn sie damals bereit gewesen wäre eine Therapie zu machen, wäre es vielleicht besser gelaufen.
Ich habe eine gemacht. In dieser hieß es: Ich bin für mich der wichtigste Mensch. Bevor ich andere glücklich machen kann, mus ich selbst glücklich sein, sonst ist es ungesund.

So viel zu meiner Erfahrung. Ich hätte eher einen Schlussstrich ziehen müssen. Für mein Wohl.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
*******_bw:
Ihr Ziel ist es wohl, Sexualität so zu ertragen, dass es eine "Kompromisslösung" gibt. Ob da am Ende eine (auch für mich) erfüllende partnerschaftliche Beziehung entstehen kann, kann ich im Moment nicht sagen.

vermutlich kann sie selbst das auch nicht. Wie auch wenn sie bisher in ihrem Leben ihre Sexualität noch nie unbelastet entwickeln konnte. Wer kann sich schon etwas realistisch vorstellen was er gar nicht oder eben nur unter völlig anderen Vorzeichen kennt?

Simples Beispiel, wer kann sich schon vorstellen nach einem Geschmack völlig verrückt zu sein den man bisher immer als unangenehm empfunden hat?

Selbst ohne traumatische Belastungen habe ich hier schon sehr häufig Berichte von Frauen gelesen, die ihr sexuelles Interesse erst in einem höheren Alter entwickelt haben. Die haben sich auch vorher nicht vorstellen können dass sich das so ändern kann ...
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
Lilalotusbluete
Wenn ich etwas von jemandem einfordern oder erzwingen muss, weil ich es gerne/unbedingt haben möchte, hätte ich für mich keine Freude dran.

Deshalb ist das auch nicht MEIN Ziel, im Gegenteil. Ich hoffe, dass die Traumatherapie ihr überhaupt ermöglicht, wieder (oder überhaupt) Lust an Sexualität zu entdecken. Sonst hat das Ganze überhaupt keinen Sinn.

Ich glaube (oder hoffe), sie kann sich momentan überhaupt nicht vorstellen, Lust an Sexualität zu entwickeln. Wie soll das auch gehen? Ich werde auch versuchen, in dieser Hinsicht keinen Druck aufzubauen, aber wenn das nicht funktioniert, bliebe auf lange Sicht nur eine Öffnung der Beziehung oder eine Trennung. Leider.

Soukie_3
Hast du mit deiner Frau mal darüber geredet, in wieweit ein Mann für sie "Konkurrenz" bedeuten würde?

Haben wir, ja. Würde sie auch. Und insbesondere kommen da dann bei ihr Ängste nochmals ganz neu auf von wegen Krankheiten (gilt natürlich auch für heterosexuelle Aktivitäten).

Candide_2
vermutlich kann sie selbst das auch nicht. Wie auch wenn sie bisher in ihrem Leben ihre Sexualität noch nie unbelastet entwickeln konnte. Wer kann sich schon etwas realistisch vorstellen was er gar nicht oder eben nur unter völlig anderen Vorzeichen kennt?

Simples Beispiel, wer kann sich schon vorstellen nach einem Geschmack völlig verrückt zu sein den man bisher immer als unangenehm empfunden hat?

Selbst ohne traumatische Belastungen habe ich hier schon sehr häufig Berichte von Frauen gelesen, die ihr sexuelles Interesse erst in einem höheren Alter entwickelt haben. Die haben sich auch vorher nicht vorstellen können dass sich das so ändern kann ...

Genauso sehe ich das auch. Ich erwarte deshalb auch nicht, dass nach einer Therapie ganz schnell alles gut wäre. Das best case scenario wäre, dass wir nach einer Therapie ganz von vorne anfangen und ein neu entstandenes sexuelles Interesse gemeinsam erforschen. Ob das so funktioniert, ob sie das dann möchte oder ob mir das in dieser Situation „genügen“ würde (wie sexfreund78 schrieb:
Dass ich aber immer noch gerne mehr möchte, liegt wohl an der langen Leidensphase
), kann ich im Moment noch überhaupt nicht einschätzen.
*********ancer Frau
1.745 Beiträge
Ohne alles gelesen zu haben.
Ich habe schon seit meiner frühen Jugend irgendwie Interesse an außergewöhnlicher Sexualität und BDSM.
Mein erster Freund mit 17 hat das schnell mitbekommen und nach ca einem Jahr hat seine Lust auf Sex nachgelassen. Jedes Reden, jedes Betteln und auch jedes Drohen hat nichts gebracht, er ist durch und durch stino mit wenig eigenem Trieb.
Als ich nach 8 Jahren Beziehung Schluss gemacht habe, war sein erster Satz "Ich habe es immer gewusst". Später wurde daraus "Es war ohne Vorankündigung" und "Du hast alles kaputt gemacht" *snief*

Ich kann es nicht an einer Jahreszahl festmachen, aber an einem Gefühl. Oder vielen. Wenn man anfängt, an sich selbst zu zweifeln, wenn man verzweifelt, wenn man anfängt, die Augen nach etwas Neuem aufzuhalten, wenn man mit einem bitteren Gefühl im Magen einschläft, weil der Partner einen schon wieder hat abblitzen lassen, wenn die Sehnsucht nagt, wenn jedes Gespräch im Sande und der Ignoranz verläuft, wenn man sich selbst nicht mehr begehrenswert findet und fühlt ... dann ist es Zeit zu gehen.
******lue Frau
6 Beiträge
Lange hat es gedauert bis Lösung gefunden
Also ich kenne die Situation und habe für meine Ehe eine Lösung gefunden. Ich bin mit meinem Mann seit 20 Jahren zusammen und davon 13 Jahre verheiratet. Das Dilemma stellte sich vor 8 Jahren ein, dass er mich nicht mehr anfassen , nicht mehr küssen wollte... mir praktisch aus dem Weg ging. Guten und heißen Sex wie bisher, gab's von heute auf morgen nicht mehr. Vorangegangen war sein Jobverlust aus gesundheitlichen Gründen. Ich habe als liebende Ehefrau diesen Zustand 18 Monate treu ertragen, alles Nachfragen brachte keine befriedigende oder gar aufklärende Antwort zu dem WARUM. Um es nicht all zu sehr in die Länge zu ziehen, nach dieser Zeit des Verrzichtes auf jegliche Art von Zärtlichkeit, hatte ich eine heimliche Affäre von 1,5 Jahren. Es war zwar geil, aber mein schlechtes Gewissen und ständige Lügen haben unsere Ehe bis kurz vor die Scheidung gebracht. Zumal ich nicht besonders geschickt war beim ersten fremdgehen und erwischt wurde von meinem Mann, aber aus Angst mich zu verlieren, hat er endlich den Mund aufgemacht. Er war seit über 2 Jahren aufgrund des verordneten Medikamenten - Cocktail impotent und zu feige mit mir oder seinem Arzt darüber zu reden. Ich habe zwar die Affäre beendet und die Scheidung zurück genommen, aber das wichtigste einer Ehe, das Vertrauen, lag sehr lange ganz unten in der Tonne. Inzwischen arbeitete ich im Fernverkehr, war größtenteils auch enthaltsam... aber so 3-4 mal im Jahr hab ich mir auf Tour nen Mann gegönnt. Das Verhältnis daheim war die ganze Zeit recht angespannt, weiterhin ohne Sex und von häufigem Streit geprägt... bis zu einem unfallbedingenten längerem Krank meinerseits. In dieser Zeit hatte ich viel Zeit um über uns nach zu denken, denn trennen wollte ich mich nicht, aber erträglich war es auch nicht - sein ständiges und leider berechtigtes Zweifeln an meiner Treue und meine sexuelle Frustration. Also hab ich alles auf eine Karte gesetzt und das Gespräch gesucht. Es gab nur 2 Optionen : er lässt sich endgültig scheiden oder er akzeptiert. Wir hatten ein längeres Gespräch über Sex, den er mittlerweile nicht mehr brauchte und wollte, ich aber schon. Ich bat ihn um offene Ehe und die Erlaubnis einen Freund für meine Bedürfnisse zu haben. Es ist ihm spürbar schwer gefallen, aber er hat es akzeptiert. Er lässt mich gehen, damit ich bleibe.
Seit 2 Jahren habe ich nun einen Freund neben ihm. Alle 2 Wochen bin ich bei ihm übers Wochenende. Auch er weiß über die Situation Bescheid und das ich meinen kranken Mann nicht verlassen werde, Ehrlichkeit von anfang an. Was soll ich sagen, seit ich nicht mehr lügen und betrügen muss, um ein Sexleben zu haben... Ist meine Ehe wieder fast so harmonisch wie vorher, auch ohne Sex im eigenen Ehebett. Sicher ist das nicht für alle die perfekte Lösung, aber es kann funktionieren...
*******er57 Mann
560 Beiträge
Da ist die Frage wie lange würde Sie verzichten?
Eine Jugendfreundin *popp* mit einem Kumpel, die Entschuldigung war du warst ja nicht da und es hat sich halt so ergeben *aua*
In meinem 30 jährigen Krieg habe ich mir 1!!!!Mal getraut *nein* zu sagen als sie *popp* wollte, da gab's zur Antwort, wenn das nicht klappt habe ich gleich einen Anderen.
Diese Ereignisse haben mein Frauenbild zurecht. gerückt, meine Leidenszeit wäre begrenzt *lach*
*******oir Frau
21 Beiträge
Ich kann es nicht an einer Jahreszahl festmachen, aber an einem Gefühl. Oder vielen. Wenn man anfängt, an sich selbst zu zweifeln, wenn man verzweifelt, wenn man anfängt, die Augen nach etwas Neuem aufzuhalten, wenn man mit einem bitteren Gefühl im Magen einschläft, weil der Partner einen schon wieder hat abblitzen lassen, wenn die Sehnsucht nagt, wenn jedes Gespräch im Sande und der Ignoranz verläuft, wenn man sich selbst nicht mehr begehrenswert findet und fühlt ... dann ist es Zeit zu gehen.

Und das hat 7 Jahre gedauert bei dir, ehe es unangenehm wurde oder hat es bei dir nach dem ersten Jahr bereits an dir genagt?

Bei mir war es ähnlich...

Bei mir hat es bis heute Spuren hinterlassen...
@ kunterdunkel
Sehr treffend beschrieben....
Bei mir hat es bestimmt mehr als 10 Jahre gedauert, weil so viel dran hing....
Und das schlimmste ist, daß man sich nicht begehrenswert fühlt.
Und es hinterlässt Spuren, die einen sehr prägen...
Danke für die treffende Beschreibung.
*********ancer Frau
1.745 Beiträge
@kunterdunkel
Es hat immer genagt. Sehr sogar. Ich habe auch ein paar Mal Gelegenheiten gesucht, die dann aber nicht genutzt, mir woanders zu holen, was ich brauchte.
Irgendwann habe ich gemerkt, dass ER mich auch betrogen hat. Und zwar um meine Sexualität. Denn derjenige, der der passivere Part ist und weniger will, zwingt den Anderen zum stillhalten. Umgekehrt kann man halt niemanden zum Sex zwingen.
Da ging es übrigens nicht um mein BDSM, ich dachte damals, dass mir mal ein bisschen "sagen wo's langgeht" reichen würde und habe das auch immer kommuniziert.
Als mir das dann klar war - dass er mich auch betrügt - und als ich gemerkt habe, wie schlecht es mir insgesamt dadurch ging, wie sehr mein Leben aus dem Ruder lief und wie wenig liebe- und respektvoll so ein Umgang mit dem Partner ist, habe ich ihn letztendlich doch betrogen. Bewusst und gerne und mit dem Erfolg, dass ich gemerkt habe, was ich wirklich brauche und mich direkt getrennt habe.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
cowgirl2_0
Und das schlimmste ist, daß man sich nicht begehrenswert fühlt.
Und es hinterlässt Spuren, die einen sehr prägen...

Das stimmt sehr wohl. Noch prägender ist es, wenn man zuvor nie in einer anderen Situation war, sich sowieso nie so richtig begehrenswert gefühlt hatte jemals (und nie Menschen geglaubt hat, die Gegenteiliges behauptet haben), ich glaube, dann rutscht man sehr leicht in diese Rolle hinein, sich jenseits allem Sexuellen bewähren zu wollen und anerkannt zu werden.

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ER mich auch betrogen hat. Und zwar um meine Sexualität. Denn derjenige, der der passivere Part ist und weniger will, zwingt den Anderen zum stillhalten.

Das stimmt, aber erstens kann man das seinem Partner nicht verdeutlichen, wenn "Betrug" und "Ehebruch" klassischerweise immer noch auf Fremdgehen reduziert wird und der Partner auf ein konventionelles, monogames Eheverständnis besteht, und zweitens akzeptieren auch das eigene Umfeld, Freunde und Famile nicht dieses Verständnis von "Betrug". Die eigene Sexualität leben zu wollen gilt in weiten Kreisen leider immer noch als irgendwie "schmutzig" und sollte in einer Beziehung nicht im Vordergrund stehen. Zumindest redet man mit den meisten Leuten über das Thema gar nicht erst, was es schier unmöglich macht, das zu thematisieren oder gar zu problematisieren.

Aber auch wenn die meisten sagen: "Wer will kann", geht Trennung eben nicht immer, wenn zu viel dran hängt:
Das Wohl der Kinder, das Einkommen, Haus und nicht zuletzt auch die Beziehung zu einem Menschen, die jenseits der Sexualität sehr tief reicht.

Und jenseits aller "Gründe" weiß ich schlicht, dass ich mich nicht trennen kann, dass ich noch nie eine Beziehung von mir aus beendet habe und dazu offenbar nicht in der Lage bin, das war noch nie anders, selbst wenn mich das innerlich zerreißen sollte. Ich halte mir das nicht als "Tugend" zugute, im Gegenteil, ich halte das für eine ganz große Schwäche. Das hat nichts mehr mit "wollen" zu tun, die simple Wahrheit ist, wenn ich mich selbstkritisch betrachte: Ich kann nicht.
****54 Mann
3.849 Beiträge
*******_bw:
... dass ich mich nicht trennen kann, [...] Das hat nichts mehr mit "wollen" zu tun, die simple Wahrheit ist, wenn ich mich selbstkritisch betrachte: Ich kann nicht.

Sieh das nicht als Schwäche. Du hast sachliche Gründe und Du hast Empfindungen, die sich einem bewussten 'wollen sollen' nicht unterordnen. Dazu kannst Du stehen - auch wenn's unvernünftig ist.

Aber das muss keine Selbstaufgabe sein.
*******_bw:
... und der Partner auf ein konventionelles, monogames Eheverständnis besteht, und zweitens akzeptieren auch das eigene Umfeld, Freunde und Famile nicht dieses Verständnis von "Betrug"...
Wie immer sie reagiert wenn's hart auf hart kommt, das musst Du schon ihr überlassen: Diese heute als einseitige Forderung formulierte frühere Vereinbarung kannst Du ebenso einseitig kündigen und die Herrschaft über Deine Sexualität zurückgewinnen.
Kann sein, dass sie Dir dann die Mühe abnimmt die Trennung einzuleiten. Kann sein, aber das ist dann ihre Entscheidung und ihre Verantwortung.
*********rlin Frau
854 Beiträge
Aus den oben genannten Gründen ist das nicht so einfach, selbst wenn es, objektiv betrachtet, in unserer derzeitigen Situation wahrscheinlich die beste Hilfslösung wäre. Allerdings funktioniert das auch deshalb nicht, weil ich Heimlichkeit und Unehrlichkeit verabscheue und auch wirklich schlecht darin bin, während meine Frau extrem gut darin ist, selbiges zu durchschauen. Das würde, abgesehen von den moralischen Problemen, auch zu ganz praktischen führen.

Im Endeffekt müssen wir an den Punkt kommen, wo entweder für sie eine offene Beziehung akzeptiert werden kann, oder wo sie Freude an einer gesunden, partnerschaftlichen Sexualität entdeckt. Das funktionert nur über Therapien, und die können (die bisherige Erfahrung zugrunde gelegt) leider noch Jahre dauern. Das ist es ja, was den Druck erzeugt: Man begleitet den Partner auf einem langen Weg und sieht dabei seine Lebensjahre dahinziehen. Und dann stellt sich irgendwann die Frage, wie lange noch weitermachen, wie lange noch durchhalten?

Nein, es gibt nicht nur die 2 Möglichkeiten.
Die dritte Möglichkeit wäre, dass ihr euch eben doch trennen würdet.

Und mal ganz ehrlich, suchst Du wirklich nur Sex in Form von Fremdgehen? Oder ist die Sehnsucht nicht doch eher nach einem Menschen, mit dem Du Nähe und Sex teilst?

Wie dem auch sei.

Auch wenn Trennungen sehr schwierig sind und schmerzhaft, bedeutet das nicht, dass man nicht trotzdem gemeinsam für das Kind da sein kann. Im Gegenteil: Eltern bleibt man trotzdem.

Außerdem: Wenn das stimmt, dass sie der Meinung ist, dass keinen Sex haben in der Ehe der Normalzustand sei, dann ist das ja kein vorübergehender Zustand, der unterschiedlichste Gründe haben könnte, sondern, dann hat sie da eine fundamental andere Haltung als Du.
Wenn sie da einen Leidendruck empfindet/ empfinden würde und diesen Zustand gerne ändern - von ihr aus - dann würde ich sagen, hey, wenn das die Frau deines Lebens ist und du sie immer noch toll findest, dann bleib unbedingt da und geh den Weg mit ihr gemeinsam.
Aber so klingt das nicht.

Also: Such nach einer dritten Lösung. Wie könnte eine Trennung möglich sein UND ihr trotzdem gute Partner als Eltern bleiben. Da gibt es auch mit Sicherheit irgendwo eine Beratungsstelle, die einem mit konkreten Informationen weiterhelfen kann.
Aber auf der Stelle treten bringt nichts.

Was willst du? Abwarten wie lange du das aushältst?
Und dann?
Explodieren?
In einem Wutanfall oder Zusammenbruch - je nachdem wie sich die Dauerüberforderung dann zeigt - alles in Bausch und Bogen hinschmeißen?

Dann doch lieber jetzt nach einer langsam umsetzbaren Lösung suchen. Dann ist wenigstens wieder Licht am Ende des Tunnels.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Die realen Schwierigkeiten sehe ich schon.
Wenn er für sein Kind weiterhin da sein will, dann wird er seinen Lebensmittelpunkt weiterhin im Ostalbkreis wenn nicht in seiner Heimatstadt, einer von 47 Gemeinden behalten müssen und der gesamte Kreis bringt es 2016 auf ganze 311.587 Einwohner.
Davon entfällt für die Partnersuche die Hälfte wegen des falschen Geschlechtes und von diesen wiederum ca. 80 % wegen einer nicht passenden Altersklasse. d.h. er hat die freie Wahl aus 31.159 Frauen in seiner Umgebung, von denen wieviele ihrerseits bereits gewählt habe und gebunden sind? Oh, ich habe die lesbischen Frauen vergessen abzuziehen und die völlig Bindungsunfähigen befinden sich natürlich auch im traurigen Rest. An denen kann er sich ein paar Jahre abarbeiten. Aber immerhin: Ein paar hundert Kontakte könnten theoretisch Erfolg versprechen, so sie sich denn nicht vom Anhang abschrecken lassen. ....

Es lebt nicht jeder in einer Großstadt mit toleranten bis gleichgültigen Mitmenschen, vor allem aber mit Vielen. Und mancher lebt vom Boden und ist daher nicht frei in der Ortswahl.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
*********rlin:

Auch wenn Trennungen sehr schwierig sind und schmerzhaft, bedeutet das nicht, dass man nicht trotzdem gemeinsam für das Kind da sein kann. Im Gegenteil: Eltern bleibt man trotzdem.

Sorry, aber das klingt für mich nach Allgemeinplätzchen.

Ich würd dich ja echt gern mal einladen, dir ein Bild von unserer konkreten Lebenssituation zu machen, und dann möchte ich immer noch hören, dass eine Trennung diese Situation besser machen würde oder guten Gewissens machbar wäre.

Ich hab noch niemanden erlebt, der das geschafft hat.
Hast Du
Deine Situation mal aufgestellt? (systemisch)?
********chaf Mann
7.959 Beiträge
JOY-Angels 
Für die Kinder ist es auf jeden Fall ein Stressor. Eine Trennung der Eltern ist erst einmal für jedes Kind traumatisch.

Es kommt letztlich drauf an, wie die Eltern damit umgehen. Also, ganz konkret damit umgehen, dass dieses Kind ein Trauma erlebt hat.
Kurz gesagt: Selbst wenn beide danach für das Kind da sein werden, selbst dann wird etwas übrig bleiben.

Die gute Nachricht: Wenn die Eltern zusammen geblieben wären, nur des Kindes wegen, dann wäre dieses Kind hoch wahrscheinlich deutlich mehr traumatisiert.
Weil es dann zeitlebens eine Beziehung erlebt hätte, das nur von Streit geprägt gewesen wäre.
Und damit sich bei dem Kind, in dessen Hirn, manifestiert hätte: Eine harmonische Beziehung gibt es nicht.
Fatal.
Mood
**********hrten
37 Beiträge
Für die Kinder ist es auf jeden Fall ein Stressor. Eine Trennung der Eltern ist erst einmal für jedes Kind traumatisch.

Kann man so nicht stehen lassen.

Kinder in Trennungssituationen haben im Wesentlichen zwei Ideen.
• bin ich schuld bzw kann ich es verhindern?
• werde ich verlassen?

Das Problem ist, dass Erwachsene in ihren Trennungsphasen selten selbst so reflektiert und achtsam miteinander sind, dass der Fokus darauf liegt die gesamte Auseinandersetzung auf die Bedürfnisse von Zwergnase abzustimmen.

Dafür ist man zu sehr mit eigenen Enttäuschungen/Erwartungen/Schmerz/Impuls ... beschäftigt.

Trennungen können für Kinder auch total entspannend sein.

Der Punkt ist, dass sie möglichst gar nicht erst auf die Idee kommen, sie wären Teil dieser Trennung und dann gehört dazu, dass man gegenüber Kindern mit Worten nicht weit kommt. Da Kids idealerweise noch gut im Gefühl sind, zählt das, was tatsächlich gelebt wird und als Stimmung in der Luft ist. Vorgaukeln oder Versprechen können nichts.

Daran scheitern eben viele Eltern. Manche tun noch so als ob sie gut miteinander umgehen, wenn es aber nicht gemeint ist, spüren die Kids das.

Daher empfiehlt sich durchaus ein Gang zum Therapeuten. Da kann man die eigene emotionale Auseinandersetzung etwas beschleunigen (ok, braucht Mut und Kraft), dafür ist man entsprechend schneller miteinander entspannt und das ist gut für alle.

Zusammengefasst. Nicht Trennung traumatisiert sondern das Trennungsklima.
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Ach
*******_bw:
...Ich würd dich ja echt gern mal einladen, dir ein Bild von unserer konkreten Lebenssituation zu machen, und dann möchte ich immer noch hören, dass eine Trennung diese Situation besser machen würde oder guten Gewissens machbar wäre.

Ich hab noch niemanden erlebt, der das geschafft hat.

Dann lädtst du dir nur nicht die richtigen Leute ein.

Du kannst das natürlich für dich so bewerten und dein Leben unglücklich bis zum Ende weiter so fristen. Aber ein Heiligenschein wird dir deshalb nicht wachsen, viel Beifall wirst du dafür auch nicht ernten und eine Belohnung gibt es am Ende dafür ebenso nicht. Du hast dann schlicht dein Leben verpasst. Und keinen, außer dich selbst, wird es interessieren.

LG, Fix & Foxy
********ne10 Frau
1.946 Beiträge
Danke an die, die es aussprechen.

Eltern, die sich nicht trennen, obwohl es die "erwachsene" Entscheidung wäre lassen ihre Kinder über sehr lange Zeiträume in einem Klima leben, das Kinder überfordert und ihnen die dysfunktionale beziehung beibringt. Quasi lernen von der pieke auf und lernen vom Meister.

Man wählt später nicht per se die "gute beziehung", sondern das beziehungsmuster, welches einem vertraut ist (egal wie unvorteilhaft das wirklich ist) - ausser man wurschtelt sich als erwachsener selber durch eine therapie, wenn man als kind (co)abhängige, misbrauchende oder dysfunktionale beziehungsmuster erleben und darin platz finden musste.

Was man ganz hervorragend zum Ausgangsthema zurückleiten kann - wie lange Verzicht üben für den Partner? Ohne Kinder - solange man will.

Mit Kindern - nicht über ein eigenverantwortliches Mass an persönlicher Selbstachtung hinaus. Ich würde mich immer den Kindern verpflichteter fühlen als einer verkorksten beziehungskonstellation (dies bezieht sich auf emotionale gewalt wie suiziddrohungen oder physische gewalt - völlig gleich). Das wäre mein innerer Kompass.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
@********2012

Ich antworte schon gar nicht mehr auf deine/eure Beitrage, weil ich mir unschöne Kommentare verkneife.

Allerdings weiß ich immer noch nicht, was deine/eure Beiträge sollen. Geht's bei den Spitzen in Wahrheit um die Rechtfertigung der eigenen Lebensweise bzw. -entscheidungen?

vespertine10
obwohl es die "erwachsene" Entscheidung wäre
Ich halte die Aussage, die Entscheidung für eine Trennung wäre per se die "erwachsene" für weder zielführend noch richtig.

Ja, Kinder leiden darunter, wenn sie eine dysfunktionale Beziehung miterleben. Ich kenne mich damit übrigens rein beruflich ganz gut aus. Allerdings kommt es sehr auf das Kind an, wie es mit Trennungen umzugehen weiß. Und da gibt es nun einmal bestimmte Krankheitsbilder bei Kindern (und Erwachsenen), wo eine Trennung und derartige Veränderung der Lebensumstände mit sehr großer Sicherheit traumatische Folgen hätte.

Jeder Fall ist anders.

LuekiGefährten
Daher empfiehlt sich durchaus ein Gang zum Therapeuten.

Wir sind beide in therapeutischer Behandlung.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
*********_love:
Hast Du
Deine Situation mal aufgestellt? (systemisch)?

Ja, mehrfach. Immer mit dem Ergebnis im Endeffekt, ich sei der tragende Pfeiler dieser Familie und könne nicht wegbrechen, an mir hinge alles. Toll.
*******neur Mann
764 Beiträge
Keiner kann von Dir erwarten
Oder, hat das Recht es von Dir zu erwarten, dass Du Dich selber aufgibst. Also, über Deine Dir gegebenen Kraftreserven hinausgehst.

Keiner hat das Recht sein Glück auf dem Glück eines anderen zu begründen.

Jeder hat die Pflicht zurrst auf sich zu achten - um dann, aus dieser Kraft heraus für andere (Familie) dasein zu können...
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