Wo ist da der Bezug zum TE? Beide sind in Therapie, die Therapien haben offenbar auch Fortschritte, zumindest im Sinne von Erkenntnis über die Problemlage, gebracht, Alternativen wurden angesprochen, waren aber bisher eben nicht erfolgreich - da kann man sicher nicht davon sprechen dass man einfach auf eine göttliche Fügung wartet ...
Jein. Individuell kann ich das natürlich nicht beurteilen.
Allgemein kann ich aber sagen, dass ich schon Zusammenarbeit mit Klienten von mir aus beendet habe. Das kommt durchaus und immer mal wieder vor.
Von daher finde ich den Beitrag jetzt nicht sooo abwegig.
Es gibt durchaus Klienten, die sehr „engagiert und fleißig“ arbeiten, wie sie die Aufgaben in ihrem Job erledigen. Allerdings sich einlassen haben sie zu keinem Zeitpunkt vor.
So funktioniert Seelenarbeit aber nun einmal nicht. Wenn es mir weder sanft noch etwas direkter gelingt jemanden abzuholen, weil er nicht abgeholt werden will oder zumindest von mir nicht, dann muss ich diesen Menschen auch zurück lassen.
Wirtschaftlich natürlich selten dämlich, das sind ja lukrative Klienten, wenn man deren Erwartungshaltung bedient.
Man kann solche Menschen mit Verständnis und Trost über Jahre am kommen und bezahlen halten.
Aber ich bin keine Alibi-Beraterin. Geduld und den Dingen Raum geben zu wirken ist eine Sache.
An irgendeinem Punkt muss man sich aber auch eingestehen können, dass man sich was vormacht.
Dann bin entweder ich nicht die Richtige und man kann sich einem Kollegen besser öffnen, dann wäre es nicht fair von mir den Klienten weiter zu „beschmusen“, nur im ihn nicht zu verlieren.
Vielleicht möchte er auch schlicht nichts ändern und sich das nicht eingestehen. Aber auch da muss man doch klar dazu stehen. Ich kann nur jemandem helfen, der sich helfen lässt.
Auch so etwas muss man thematisieren können.
Wenn der Klient dennoch meint, es gibt ihm was oder er sagt, „lass mich ab und zu kommen und erzählen, hier nimm all mein Geld“, wäre auch das in Ordnung. Dann ist der Auftrag aber einfach auch ein anderer und der geschäftliche Teil der Beratung basiert auf Klarheit.
Egal ob Coach, Berater oder Therapeut. Wir können begleiten aber nicht machen. Wir können wirken aber nicht wandeln. Das kann nur der Klient. Vielleicht nur mit unserer Hilfe, das mag sein. Das darf man aber nicht verwechseln.
Im Grunde trifft die Ausgangsfrageformulierung des TE den Nagel auf den Kopf. Wie lange...
Oder anders formuliert. Selbstverständlich kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem eine Situation kippt von „ich bin geduldig“ in „ich mache mir/uns was vor“.
Die Frage nach Wahrheit und Illusion.