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Verzicht üben für den Partner: Wie lange ist das vertretbar?

********ne10 Frau
1.946 Beiträge
In der Literaturwissenschaft wird (eigentlich seit Aristoteles) ein Konflikt dann als "dramatisch" bezeichnet, wenn zwei unvereinbare Interessen dergestalt (tolles Wort!) aufeinandertreffen, dass eine Lösung nicht möglich ist oder scheint. Dabei sind für gewöhnlich beide Position in diesem Konflikt nachvollziehbar und "berechtigt", führen aber unweigerlich zum Konflikt, weil sie sich widersprechen oder diametral gegenüberstehen

Ist denn deine Position klar für dich? Irgendwie finde ich dazu keine wirkliche Antwort.

Auf die Familienaufstellung sagtest Du, es hinge alles an Dir. Das wundert mich. Rein hypothetisch - wenn du zufällig und ausversehen stirbst (Unfall, plötzlich und tödlich verlaufende Krankheit). Und dann ganz in's Reale gedacht - weder dein Frau noch dein Kind sterben mit. Die machen ohne Dich weiter (die mögen traurig sein, aber sonst?) Der Welt ist es sogar relativ schnurzpiepegal ob du lebst oder tot bis. Wenn du dich nicht verbrennen lässt, dann musst du noch 15 bis 30 Jahre aufgelöst werden und dann ist final Ende. Das ist eigentlich sehr profan. Es hängt nicht alles an dir. Warum lässt Du dich so stressen? Was ist denn Dein innerster Antrieb. Weißt Du das?
Fällt er aus
Ändert sich das System. Die Verbleibenden müssen dann entweder aus der Komfortzone oder werden dann von wem anderen getragen.

Berechtigt die Frage, könnte es das nicht auch, um selbst noch was vom Leben zu haben.

Das Selbstbild spielt auch eine große Rolle. Der Held, der Unfehlbare, etc..
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
****aba:
Beim Drama bleiben?

Letztendlich hinkt dennoch der Vergleich, denn "Drama" ist genau definiert, das Leben nie.

Deswegen habe ich mich im Prinzip auch nicht auf das Drama selbst bezogen, sondern die Definition eines "dramatischen Konfliktes".
********ne10 Frau
1.946 Beiträge
Fällt er aus

Ändert sich das System. Die Verbleibenden müssen dann entweder aus der Komfortzone oder werden dann von wem anderen getragen


Okay - dann ist man aber wieder bei der Frage, was der eigene Anteil am Status quo ist und was ich davon aufgeben kann oder will bevor mich Schicksal oder Körper zwingt - wenn es was aufzugeben gilt (bei unzufriedenheit würde ich das aber erwarten).

Wobei ich sehr gut verstehe, dass man Änderungen skeptisch gegenüber steht - weil man keine Phantasie zur Alternative hat, bis man sie erlebt.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
********ne10:
Rein hypothetisch - wenn du zufällig und ausversehen stirbst (Unfall, plötzlich und tödlich verlaufende Krankheit). Und dann ganz in's Reale gedacht - weder dein Frau noch dein Kind sterben mit. Die machen ohne Dich weiter (die mögen traurig sein, aber sonst?)

'Der Unterschied ist aber schon klar, oder?
Das Gedankenexperiment funktioniert in der Theorie wunderbar, in der Praxis aber deutlich schlechter. Ich kann ja schließlich schlecht meinen Tod vortäuschen und mich absetzen. "Was-wäre-wenn-Szenarien" kann man durchspielen, solange man möchte, im Hier und Jetzt hat man es aber mit den Verhältnissen zu tun, wie sie nun einmal gegeben sind.

Klar könnte man immer die "Arschloch-Karte" ziehen und die Haltung einnehmen, die anderen sind mir scheißegal. Ob man damit leben kann, ist eine andere Frage. Wenn man stirbt, muss man sich damit nicht herumschlagen.

Ich habe das in zwei Fällen erlebt: Nachbar starb bei einem Unfall, das Haus musste innerhalb kürzester Zeit zwangsversteigert werden, seine langjährige Freundin sitzt von heute auf morgen auf der Straße. Alles, was sie sich in 10 Jahren mühsam aufgebaut haben, ist weg und andere reißen sich das für nen Appel und ein Ei unter den Nagel. Bis heute wohnt sie in einer Kleinstwohnung und muss sich mit schlechten Jobs mühsam über Wasser halten. Glücklich wirkt die Frau schon lange nicht mehr.

Anderer Fall: Eine gute Freundin stirbt an Brustkrebs, hinterlässt ihren Mann und drei Kinder im Schulalter. Ja klar, das Leben geht weiter für die Familie, aber das mit "die mögen traurig sein, aber sonst?" zu umschreiben, wäre zynisch. Da änderte sich alles und die Kinder leiden bis heute noch extrem darunter.

Und in meinem Beruf sehe ich jedes Jahr mehrfach, was der plötzliche Tod eines Elternteils oder oft genug "nur" eine Scheidung in einem Kind auslöst und wie viele Jahre es brauchen kann, bis dieses Kind wieder einigermaßen Fuß gefasst hat.

Ich weiß nicht, ob wirklich jemand derart mit Menschenleben spielt und die eigene Verantwortlichkeit für eine Familie so stark herunterspielen kann, ich hab irgendwie meine Schwierigkeiten damit.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Deswegen mein Vorschlag: Solo-Urlaub mit dem Thema, dass Du schon immer mal machen wolltes, woran Dich aber auch der krankmachende Unersetzbarkeits-Status gehindert hat.

• zeitlich befristete Sondersituation
• rückholbar, wenn die Erfahrungen nicht gut sind
• aber ein erster Schritt
• und Spaß, hoffentlich zumindest für Dich

Kurz: Ein Experiment, das kein Gedankenexperiment bleiben muss. Thema ist nicht, dich aus der Familie zu lösen sondern die Lasten so zu verteilen, dass für Dich ein lebenswertes Leben dabei heraus schaut und für Deine Frau ebenfalls, weil sie ihre Rolle finden kann.
********ne10 Frau
1.946 Beiträge
Es geht nicht darum das endszenario realistisch durchzuspielen (und dann über risikolebensversicherungen nachzudenken oder die tatsächliche Trauerarbeit die kein Spaziergang ist) sondern die Dimensionen in Relation zu setzen.

Wahrscheinlich würden alle Partein mehr Distanz aushalten und damit mehr selbstfürsorge ermöglichen.

Aber jeder löst seine Themen in seinem Tempo. Deswegen kram ich jetzt auch nicht weiter in der Fragestellung. Da ist momentan wohl kein Zugang für Dich zu Dir (den du preisgeben möchtest). Das ist okay.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Puh, Leute... *skeptisch*

Der Todestag meines Mannes jährt sich in diesem Jahr zum 10 Mal. Meine Kinder waren damals 7,13 und 15.
Selbstverständlich ist jeder noch so nach seinen Bedürfnissen Lebender bzgl dessen, was er leisten kann, "mehr da", als jemand, der morgens zur Arbeit wollte und dort nie ankam, weil ein Wagen aufs Stauende auffuhr...

Was soll das Beispiel "Tod" hier bringen?
Das alles, was nicht weg ist, hilfreicher ist und jedes kleine Tun zu was Großem wird, wenn wir es in Relation zur Leblosigkeit betrachten? *crazy*

Sorry, aber... Da wird 's schräg, oder?
Und... nur mal "so am Rande":
Ein Verstorbener ist nicht einfach weg. Er ist jeden Tag in unseren Herzen und dass es eine Seele gibt und eine Verbundenheit über all das hinaus, die auch zu Lebzeiten diesen gewissen Unterschied macht, den ich persönlich "Liebe" nenne...
... OK, das passt vermutlich in dieser Definition nicht so ganz in dieses Forum... *nixweiss*
Rein hypothetisch - wenn du zufällig und ausversehen stirbst (Unfall, plötzlich und tödlich verlaufende Krankheit). Und dann ganz in's Reale gedacht - weder dein Frau noch dein Kind sterben mit. Die machen ohne Dich weiter (die mögen traurig sein, aber sonst?)


• rein hypothetisch .. fållt mir bei diesem Vergleich echt nur mehr die Kinnlade herunter.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich vermute mal, dass ich schon verstehe, was gemeint war. Alles gut 😉.

Es gehören immer zwei dazu, das "Wechselspiel" in einer Beziehung in irgendeine Richtung zu gestalten.
Ich habe da ein altes Paar aus meinem Bekanntenkreis vor Augen, die inzwischen beide nicht mehr leben.
Er war wohl das, was man berechtigt als Tyrannen bezeichnen könnte. Sie war ewig mit ihm verheiratet und wenn man ihnen begegnete, war kaum zu ertragen, wie er sie behandelte...
Man ging davon aus, dass sie leiden MÜSSTE, aber irgendwann wurde mir klar :
Sie tat es nicht.
Sie war Zeit ihres Lebens sicher und irgendwie "geborgen" in ihrer Märtyrer-Rolle, die sie in abgeschwächter Form an ihre Töchter weitergab.
Diese Frauen "suhlen" sich regelrecht in der von außen als "Opfer-Rolle" erkennbaren Situation.
Fällt der, der ihnen "das Martyrium" zumutet, weg, so stehen sie verloren und leidend vor der Leere, die nun entstanden ist...

Nein, das soll sich nun überhaupt nicht auf den TE beziehen, sondern auf die im Verlauf beschriebenen Beiträge, wann wer worunter leidet.
Das ist subjektiv und hat extrem viel mit Biografie zu tun.

Um den Bezug zum Thema herzustellen 😉:
Das Zusammenspiel zweier Menschen ist jeweils einzigartig. Ein Verhalten zueinander in ganz speziell in DIESEM Miteinander.
Ein Verändern der erlernten Mechanismen kann auf beiden Seiten zu großer Unsicherheit führen, da man immer Bekanntes verlässt und ganz klar im Unbekannten landet - wo, wo keiner der Beiden jemals war.

Das macht Angst.
"Können wir das aushalten oder sogar überleben?"
In dieser Situation verschwindet aus dem Blick, was man bis dahin bereits alles "überlebt" hat - wieviel Kraft man aufbringt um das, was ist, zu erhalten. Oft ein enormes Potenzial.

Bekanntes Leiden vermittelt oft DIE Sicherheit, sich dort - in der Problematik - auszukennen, wie schwer es auch ist.

Was aber ist "die schlimmste anzunehmen Katastrophe" - der Super-Gau - der passieren KÖNNTE, wenn ein Steinchen in der sicher wirkenden Mauer umgedreht wird?

• Fällt sie dann zusammen?
• Wie sicher ist sie dann wirklich, wenn das Wegnehmen dieses einen Steinchens schon zum Zusammenbruch des Ganzen führt?
• Gibt es darunter ein gutes Fundament?
...

Diese seltsam klingenden Fragen zu stellen, halte ich für wichtig, um das Gesamte sehen zu können.
Vielleicht... kommt man dann zu einer anderen Sichtweise und zu mehr Klarheit.

Diese wiederum muss NICHT dazu führen, alles "zum Einsturz zu bringen". Das Ergebnis kann sein, nichts zu verändern, aber in Zukunft zu sehen, dass genau dieses, was man hat, die Sicherheit gibt, die man braucht.

Am Ende des Reflektierens stünde dann, sich nicht mehr als Opfer zu sehen und anzunehmen, was ist, ODER die erlernte Rolle im Vertrauen aufs Fundament "umzubauen".

Diese Entscheidung können aber nur die Treffen, die in der konkreten Situation sind.
Die Wahl, den Blick zu verändern, hat man - tatsächlich - immer. *fernglas*
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
*****e_3:

Er war wohl das, was man berechtigt als Tyrannen bezeichnen könnte. Sie war ewig mit ihm verheiratet und wenn man ihnen begegnete, war kaum zu ertragen, wie er sie behandelte...
Man ging davon aus, dass sie leiden MÜSSTE, aber irgendwann wurde mir klar :
Sie tat es nicht.
Sie war Zeit ihres Lebens sicher und irgendwie "geborgen" in ihrer Märtyrer-Rolle, die sie in abgeschwächter Form an ihre Töchter weitergab.
Diese Frauen "suhlen" sich regelrecht in der von außen als "Opfer-Rolle" erkennbaren Situation.
Fällt der, der ihnen "das Martyrium" zumutet, weg, so stehen sie verloren und leidend vor der Leere, die nun entstanden ist...

Wann hast du meine Mutter kennengelernt? *lach*
*******elle Frau
35.879 Beiträge
Öhm, könnten denn diese gemachten Erfahrungen bei den Eltern eine Rolle spielen, dass du unbedingt in der Situation ausharren willst?
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
*******elle:
Öhm, könnten denn diese gemachten Erfahrungen bei den Eltern eine Rolle spielen, dass du unbedingt in der Situation ausharren willst?

Durchaus, ja. Meine Eltern haben uns natürlich immer den Wert einer Ehe vorgelebt (übrigens ist das mehr als nur die Unterwerfung unter einem Tyrannen - Beziehung und Ehe sind doch eigentlich immer vielschichtiger und komplexer, allein durch die Menge an Erfahrungen, die man all die Jahre miteinander macht, all die Schwierigkeiten, die man überwindet - ich glaube, wir tendieren heute sehr dazu, nur die problematischen und schwierigen Aspekte zu sehen).

Andererseits verneine ich weiterhin, dass ich in dieser Situation verharren "will". Das wird nur immer wieder behauptet und unterstellt. Und ich fühle mich auch nicht wohl in irgendeiner "Retter-" oder "Märtyrerrolle", soweit ich das kritisch reflektieren kann.

Meine Idealvorstellung war immer eine Partnerschaft auf Augenhöhe.

Im Endeffekt - und da bin ich wieder bei Mutabor: Nur weil man einen Menschen nicht aufgeben will oder kann, wenn es schwierig wird, nur weil man diesen Menschen nicht betrügen oder im Stich lassen will, nur weil man selbst vielleicht manchmal an die Belastungsgrenze geht, weil man eine Chance sieht, wie es vielleicht doch weitergehen könnte, nur weil man in seiner eigenen Hilfsbedürftigkeit Unterstützung, Rat und Zuspruch in einem online-Forum sucht, heißt das noch lange nicht, dass man "devot" sei oder sich in irgendeiner "Märtyrerrolle" insgeheim gefalle.
*******elle Frau
35.879 Beiträge
Nein, sorry Falke, ich wollte dir nicht derartiges unterstellen .

Ich "harre" auch aus, weil das einfach mein Lebenspartner ist, den ich mit Bedacht wählte. Aber wir haben eine gmeinsame Lösung gefunden.
*****ots Mann
1 Beitrag
Wie lange?
Meine Antwort bezieht sich auf den Eröffnungsbeitrag.

Ich denke schon, dass dies für jeden Menschen zeitlich eingrenzbar ist. Jeder hat ja schliesslich persönliche Werte und Vorstellungen in und von einer Beziehung. Für mich wären das 3 Jahre. Danach müsste eine endgültige Entscheidung getroffen werden.
********i_by Mann
40 Beiträge
Das ist eventuell für immer* vertretbar.

Wenn die Beziehung in eine platonische Ecke driftet und der Sex sich ausdünnt und mindestens ein Partner die Kommunikation kunstvoll blockiert - was meint ihr wie schnell man in eine ausweglose Lage kommt - in der Beziehunggespräche (inklusive die Auflösung derselben) ein Tabu werden, einfach so.
Und nebenbei erfährt man, was alles wichtiger ist als Sex. Und nebenbei kriegt man begriffen, daß Sex - bzw. vor allem die Gespräche über ihn - irgendetwas sagenhaft Danebenes sein müssen. Das geht immer weiter, bis viel vom natürlichen Empfinden aufgebraucht ist.

Meine Partnerin hatte 14 Jahre keinen Sex.
Ich habe das nicht ausgehalten.
Dennoch entdeckt man in der Zeit Neuland und anderes Gemeinsames.
Wenn man sich liebt - wird man einander die Treue halten so lang und so weit wie möglich.
Aber es ist nie sicher, ob man dabei nicht nur ein Fatum zelebriert.

Was mich sehr berührt hat war, hier mehrfach zu lesen, daß eine Partnerin/ein Partner, die Enthaltsamkeit nicht verlangen würde, die Beziehung öffnen würde oder Fremdgehen akzeptieren würde. Bzw.
"Ich würde von mein Partner nie verlangen, dass er für mich auf Dauer auf etwas verzichten muss, nur weil ich keine Lust mehr habe" (FlotteLotti 19.7).
Das klingt menschlich, liebevoll und empathisch. Es gibt aber Partner, denen ist das schnuppe. Sie kriegen den Verzicht des anderen nichtmal mit.
Und die Beziehung bleibt trotzdem bestehen, weil man sie liebt.

Was ich sagen wollte - es gibt genug außerhalb von "Sex", um eine Partnerschaft eben dort zu stabilisieren und gerade nicht im/mit dem Sex.
Das wird sich der/die eine oder die/der andere zu Beginn nicht so vorgestellt haben aber es kann geschehen.
Wobei ich das niemandem wünsche.

Es gibt Menschen, die sind zu vollkommenem Sexverzicht bereit oder dazu fähig, aus welchen Gründen auch immer sie das machen. Wenn man an so jemanden gerät und ihn obendrein sehr liebt und die Person ist obendrein sehr eifersüchtig...... dann Post Mahlzeit.

Für "vertretbar" halte ich das eigentlich nicht. Aber man wandelt sich ja dabei und am Ende ist es vertretbar.....

Für mich ist innerlich nach wenigen Monaten Schluß. Alles weitere ist Akrobatik oder Ehrgeiz zur Akrobatik oder Yogiveranlagung - bzw. Liebe.
Mit bewußt provokantem Ende. lg maremonti
****54 Mann
3.849 Beiträge
Nur bei der Yogiveranlagung muss ich Einspruch erheben, denn dabei geht es in erster Linie um Achsamkeit gegenüber den eigenen Bedürfnissen, die es dann aber erlaubt, die Grenzen heraus zu schieben - soweit es gut tut.

Wer glaubt eine Haltung schaffen oder länger aushalten zu müssen als Körper und Seele mitmachen, der kann sich beim Yoga schnell schwer verletzen und hat den Sinn nicht verstanden - und damit bin ich wieder beim Thema
nur weil man in seiner eigenen Hilfsbedürftigkeit Unterstützung, Rat und Zuspruch in einem online-Forum sucht, heißt das noch lange nicht, dass man "devot" sei oder sich in irgendeiner "Märtyrerrolle" insgeheim gefalle.

Lieber Falke, ich mache mich unbeliebt mit meiner Meinung, aber alle wirklich alle Männer, die dienstbar und leidensfähig Teil über viele Jahre in sexlose und häufig sogar lieblosen Beziehungen erstarrten, sind devot und auch in gewisser Weise masochistisch.

Andere Männer reagieren auf Situationen, die unerträglich werden, die trennen sich oder sprechen das Thema fehlende Intimität und sexuelle Nähe an.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass diese Männer sich solche Frauen unbewusst aussuchen, aus diversen Gründen, häufig gibt es eine sehr dominante Frau in der Familie, häufiger einen schwachen Vater und so wird dann Beziehung als etwas gelernt, das mit Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse und aushalten von Zurückweisung bis hin zum Missbrauch gegen kann.

Manche Männer befreien sich nie und geraten immer wieder an die falsche Frau, andere entdecken ihre Neigung oder leben kompensatorisch und bewusst ihre Rille, unten und dienstbar zu sein. Sehr viele dieser Männer leben ein Doppelleben und gehen fremd und flüchten sich in passiv-aggressive Strategien. Es ist dasselbe wie bei Frauen mit Missbrauchserfahrungen in der Kindheit. Man folgt erlernen Mustern, immer mit dem Bedürfnis die unerträgliche Situation zu er-lösen. Deshalb, so meine Sicht, suchen sich diese Menschen immer wieder Partner, die ihnen nicht gut tun. Sie verlieben sich auch genau in diesen Menschentyp. Was da ausgehalten wird ist enorm, vor allem die psychische Belastung.

Es ist überhaupt nichts dagegen zu sagen füreinander da zu sein, auch zu verzichten, weil zb ein Partner krank ist oder eine doofe Lebensphase hat, aber das als Dauerzustand und Einbahnstraße? Puh.

Deshalb darf man das näher beleuchten. Ob das Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben akzeptabel ist. Oft ist es in der Konstellation so, dass der Mann aushält, verzichtet und erduldet und die Frau den Deppen an ihrer Seite einfach nur ausnutzt. Ich nenne das falsches Frauenradar bei diesen Männern. Sie merken oft nicht einmal mehr, wie miese sie von ihrer Partnerin behandelt werden.

Schreibt Sie
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
@BlueVelvet6874
Auch, wenn es vielleicht ein bisschen OT ist, so fällt mir zum letzten Satz mein Problem bzgl Spielplätzen ein, als meine Kinder noch klein waren.

Völlig egal, zu welchem Spielplatz wir gingen, oder fuhren... eine Parallele gab es immer :
Die ihre Kinder beim Spielen beobachtenden Mütter saßen auf den Bänken und man hörte immer irgendwo extrem böse Sätze über die Partner. Was "der Alte nicht merkt", wie "er nervt" und so weiter und so fort.

Vielleicht ist das nur in unserer Gegend so, aber immer da, wo viele Frauen zusammenhocken, wird so unmöglich über die (seltsamer Weise) dazugehörigen Männer gelästert, dass ich das total schrecklich finde.
Vertrauen ist offensichtlich nicht immer berechtigt.
GRUSELIG....
Soukie
Nun, im Wellnessparadies finden sich regelmäßig Grüppchen von 4-6 Freundinnen ein, in der Lebensphase „Jungesellinnenabschied“. Immer schön laut, dass man nichts verpasst.

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Nicht Inhalt: Er, wir, Gefühl

Ja sorry, was soll denn dabei herum kommen, wenn Cinderella nach dem „schönsten Tag ihre Lebens“ feststellt, dass die arme Sau, die gnädig dekorativ neben ihr am Altar stehen durfte, ein ganz normaler Mann ist, der bis zum Schluss dachte, er würde in dem ganzen auch eine Rolle spielen dürfen.

Ja und wenn dann auch noch eine andere nach der Geburt mit einem tollen After-Baby-Body angewackelt kommt, während man selbst nicht mehr begehrenswert die Hotteste in der Nachbarschaft ist, dann kann das ja nur daran liegen, dass der eigene Ehemann es nicht bringt.

Es ist einfach erschreckend zu beobachten in welch großer Zahl Frauen einen an der Waffel haben. Deren kleiner Geist sich permanent zwischen Wettbewerb und Frust bewegt und deren maximale Gefühlsregung ein hysterisches Geheule beim Brautkleidkauf ist, weil man im Fernsehen sieht, dass man dabei heulen muss, sonst ist das alles nicht gut genug.

Zieht sich wie ein roter Faden bis zu Dir auf den Spielplatz.

Das ist der Hass auf die geplatzten Träume. Der Hass auf den Mann, der darin versagt hat die Primel in einen Rosenstrauch zu verwandeln.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
*********t6874:

Lieber Falke, ich mache mich unbeliebt mit meiner Meinung, aber alle wirklich alle Männer, die dienstbar und leidensfähig Teil über viele Jahre in sexlose und häufig sogar lieblosen Beziehungen erstarrten, sind devot und auch in gewisser Weise masochistisch.

Zum einen hat man für gewöhnlich unrecht in dem Moment, wo man so dermaßen verallgemeinert. "Alle, wirklich alle Männer", soso.
Außerdem heißt sexlos nicht lieblos.

Ich finde übrigens die Art, wie hier Begriffe wie "devot" und "masochistisch" gebraucht werden, entwertend. Das ist ein ähnliches argumentatives (!) Niveau, wie wenn man Frauen, die Opfer sexueller Belästigung wurden, vorwirft, sie seien ja selbst schuld dran, wenn sie sich entsprechend anzögen.

Andere Männer reagieren auf Situationen, die unerträglich werden, die trennen sich oder sprechen das Thema fehlende Intimität und sexuelle Nähe an.

Habe ich je den Eindruck vermittelt, als würde ich das "Thema fehlende Intimität und sexuelle Nähe" NICHT ansprechen? Wenn ja, lies nochmals meine gefühlt 500 Beiträge dazu.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass diese Männer sich solche Frauen unbewusst aussuchen, aus diversen Gründen, ...

Erstens sind Frauen keine Ware, die ich mir im Supermarkt "aussuche", so funktionieren Beziehungen meiner Erfahrung nach nicht, zweitens: Wer sagt dir denn, dass ich mir eine Frau "ausgesucht" habe?
Wenn die von dir beschriebenen Kriterien für dich entscheidend für eine Partnerwahl sind, dann halte ich das nicht für unproblematisch.

(...) Deshalb darf man das näher beleuchten. Ob das Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben akzeptabel ist. Oft ist es in der Konstellation so, dass der Mann aushält, verzichtet und erduldet und die Frau den Deppen an ihrer Seite einfach nur ausnutzt. Ich nenne das falsches Frauenradar bei diesen Männern. Sie merken oft nicht einmal mehr, wie miese sie von ihrer Partnerin behandelt werden.

Ich kenne solche Beziehungsmodelle, wer nicht? Passt nur nicht wirklich auf unsere Beziehung. Wie du sagst: Man folgt immer erlernten Mustern, das gilt aber für beide Partner. Beziehungen sind komplex. Das Ganze auf "Ausnutzung" und "ausgenutzt werden" zu reduzieren oder auf die Wirkung "erlernter Verhaltensmuster" halte ich für zu einfach.
Das Ganze auf "Ausnutzung" und "ausgenutzt werden" zu reduzieren oder auf die Wirkung "erlernter Verhaltensmuster" halte ich für zu einfach.

Am Ende aller Komplexität, die natürlich real empfunden wird, steht aber genau das.

Das Leben ist erschreckend einfach in seinen Regeln.

Komplexität entsteht durch die Bemühungen der Psyche auf Schadensbegrenzung. Die meisten Schäden verdankt man Menschen. Beschädigte Menschen suchen selbst Ausgleich in destruktiven Mustern und so vererben sich Themen über Generationen bis zu den Menschen, die das verweigern, auflösen und ausbremsen.
****54 Mann
3.849 Beiträge
*********t6874:
... aber alle wirklich alle Männer, die dienstbar und leidensfähig Teil über viele Jahre in sexlose und häufig sogar lieblosen Beziehungen erstarrten, sind devot und auch in gewisser Weise masochistisch.

Andere Männer reagieren auf Situationen, die unerträglich werden, die trennen sich oder sprechen das Thema fehlende Intimität und sexuelle Nähe an.

Dem muss ich widersprechen, denn es gibt auch die Männer, die sich bei Zurückweisung emotional abwenden und sich dem Beruf und der Sekretärin widmen und der Dame des Hauses die Sorge um eben dieses und die Kinder überlassen - was m.E. zumeist in beiderseitigen Interesse ist, solange es nicht thematisiert und gegen irgendwelche Ideale abgeglichen wird. Ein SEHR weit verbreitetes Lebensmodell für beide Seiten.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Themenersteller 
*********_love:

Am Ende aller Komplexität, die natürlich real empfunden wird, steht aber genau das.

Das Leben ist erschreckend einfach in seinen Regeln.

Ne, sorry, da geht mir der Mensch hinter zu viel Psychologie und Soziologie verloren. Das sind Schubladenmodelle, die nützlich sind, um zu strukturieren und sich die Wirklichkeit begreifbar zu halten, vor alle auch, um Paaren eine Vielzahl von Beziehungskonflikten begreifbar zu machen, aber die Realität ist IMMER sehr viel komplexer als jedes Modell und jedes Denkmuster.

Vielleicht haben wir da aber auch ein unterschiedliches Menschenbild. Trotzdem frage ich mich, wie man Menschen und Beziehung ernsthaft auf die Kategorie "Ausnutzung" reduzieren kann.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich finde die letzten Posts nicht von der Hand zu weisen. Da steckt viel Wichtiges drin, was für den Einzelnen in der ganzen Komplexität subjektiver Wahrnehmung schwer zu entknoten ist.

So hatte ich vor Jahren beruflich Probleme und dazu kam ein von mir damals als großes "emotionales Chaos" empfundenes Privatleben...
Ich holte mir irgendwann AUS DIESEN GRÜNDEN(!) therapeutischen Rat und war stinksauer, als die Fachfrau in meiner Kindheit zu graben begann.
"Die immer mit der Suche in Kindertagen. Ich bin ganz klar aufgrund anderer Probleme hier!"
Fehleinschätzung meinerseits.

Ich habe mich zuerst gewehrt, die Vergangenheit anzugucken. Mit der hatten - so meine Sicht - weder die unhaltbaren Bedingungen im Pflegeberuf-, noch meine polyamores Fühlen, das mir anzunehmen schwer fiel, zu tun.
Stimmt. Aber meine Mechanismen, mit allem Erleben umzugehen, hatte natürlich eine Menge damit zu tun.

Ich lernte hinzugucken, in welchem Alter ich mich gerade im Denken und Fühlen befand, wenn ich handelte und da war verdammt viel "das Kind in mir" aktiv.
Wenn früher gemachte Erfahrungen getriggert werden, fällt es unwahrscheinlich schwer, sich genau den in ähnlichem Fühlen erlernten Mechanismen zu entziehen, was zuerst ja mal das Bewusst-Machen bedeutet.
Aus dem einen Gespräch wurde jedenfalls eine lange Therapie, in der mir immer mehr klar wurde, wo "der Hund begraben liegt".
Nicht leicht, denn vieles war ja zum Schutz verdrängt worden. Oft war es schmerzhaft, aber, je länger das Ganze dauerte, um so öfter kam ich aus Gesprächen, nach denen ich mich stark - und bestärkt - fühlte.

Am Ende stand sehr Vieles, was es zu regeln galt. Objektiv betrachtet sogar "Rückschläge", also Gegebenheiten, die gar nicht zu klären sind und da dann konsequentes Handeln im Sinne von Kontaktabbruch etc.
Ganz schwer durchzuziehen, aber es fühlt sich besser und - vor allem - authentischer an.

Trotzdem ist das alles nur der Anfang, denn, wie bei einer Diät macht alles nur dann Sinn, wenn sich dauerhaft ein anderer Umgang entwickelt.
Daran zu arbeiten, ist total schwer, aber... es lohnt sich, denke ich....
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