GreenEyes_Love
Dieses Ausmaß an Beratungsresistenz ist typisch für die mangelnde Einsicht, die einige Persönlichkeitsstörungen mit sich bringen, ebenso wie die Sucht nach Drama, weil sich das so schön intensiv anfühlt und man sich endlich wieder spürt. Was sich so stark anfühlt, muss Liebe sein. Was sonst.
Wow.
Nicht falsch verstehen, aber so langsam frage ich mich, ob es vertretbar ist, dich auf Patienten loszulassen. Zumindest würden sich die Therapeuten, die ich bisher kennenlernen durfte, schon aus Gründen der Professionalität hüten, derartige „Ferndiagnosen“ über jemanden zu stellen, der einem im realen Leben noch nie begegnet ist. Und jemandem, der von Liebe spricht, abzusprechen, dass das auch Liebe sei, ist eine ziemlich unprofessionelle Aussage, bei der man sich fragt, was das eigentlich soll? Steht es dir zu zu definieren, was Liebe ist?
Und mal ganz ehrlich gefragt: Ist das, was du hier machst, mehr als einfaches und völlig unangebrachtes „Nachtreten“, wenn ich die Vorwürfe der „Beratungsresistenz“ gut begründet zurückgewiesen habe und mich dennoch – auch mehrfach - für die vielen Beiträge bedankt habe?
Keine Angst, ich erwarte darauf gar keine Antwort mehr.
TheHidden
Erstaunlich und weder erwartet noch gar angestrebt sind aber die "Nebeneffekte": Jetzt fängt SIE an, dauernd über unser "Sexproblem" zu reden. Und ist bass erstaunt, dass ich dabei gelassen bleibe und mich gar nicht darauf einlasse. Jetzt sucht sie immer häufiger diese "Kuschelnähe", beschwert sich über zu wenig Zeit füreinander. Vor wenigen Wochen schockt sie mich förmlich mit der Ankündigung, nun eine Paartherapie machen zu wollen - Sie, die das jahrelang empört von sich gewiesen hatte, weil für sie ja alles in Ordnung gewesen war und ich einfach "abnormal sexhungrig".
Ein schöner Schlussbeitrag, der ja auch in die Richtung geht, die Mutabor für sich gewählt hat. Ja, aus buddhistischer Sicht ist das „Verstummen lassen“ der Begierden und Wünsche tatsächlich der Weg zum Seelenheil und wer weiß, vielleicht liegt darin eine höhere Wahrheit.
Ich werde zumindest weiterhin versuchen, mich aus allem, was Druck und Zwang bedeutet, frei zu machen, und sei es nur innerlich.
Ich werde allerdings nicht versuchen, Sexualität abzutöten, aber ich werde weiterhin versuchen, die Zwänge meiner Frau nicht mehr zu meinen zu machen.
Ein Stück weit scheint das schon zu funktioneren. Als sie gestern von einem neu erwachten Lebensgefühl und "Kuschelbedürfnis" sprach, hat mich das ziemlich ruhig gelassen. Wenn sich wieder was zwischen uns ergibt, muss das langsam anfangen. Wohin das führt, werden wir sehen. Und ja, der ganze Verlauf dieses Threads hat sicherlich in den letzten 14 Tagen zu einer stärkeren „Seelenruhe“ und Gelassenheit beigetragen.
Ich weiß immer noch nicht, "wie lange" ich den Zustand noch aushalte. Ich weiß aber auch nicht, wie lange das noch nötig sein wird. Dinge und Veränderungen sind in Bewegung, die offenbar schon gar nicht mehr aufzuhalten sind.
Was ich weiß, ist:
Ich werde nichts im Geheimen unternehmen.
Ich werde keine Trennung anstreben.
Wenn ich weiterhin das Gefühl habe, in dieser Beziehung nicht wahrgenommen zu werden, werde ich offen nach Alternativen suchen. Mit den Konsequenzen wird meine Frau umgehen müssen. Wutausbrüche, Ultimaten, Drohungen und Ängste verlieren mehr und mehr ihre Macht. Vielleicht ist diese Macht schon gebrochen und es geht nur noch darum, das zu erkennen.
Das Ganze wird aber nicht auch ohne einen liebe- und verantwortungsvollen Blick darauf funktionieren, wie es meiner Frau geht und was sie braucht. Ganz tagesaktuell und mit Bedacht.
Alles andere wird sich hoffentlich irgendwie finden.
Warum kann das funktionieren? Weil wir beide bei allen Problemen schon oft die Bereitschaft gezeigt haben, neu anzufangen und weil jeder dem anderen abnehmen kann, dass ihm der andere etwas bedeutet.
Seht das als mein Schlusswort in diesem Thread.
Nochmals Danke an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben. Der Austausch hat viel geholfen.