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Verantwortung und Verpflichtung einer festen Beziehung

****ot2 Mann
10.742 Beiträge
Alternativ könnte es feste Beziehung geben, bis eine Trennung stattfindet. "Fest" ist eine Charakterisierung der Beziehung, nicht die Attestierung von Unlösbarkeit.

Man löst die Beziehung einfach, - dann brauch man über Verantwortung und Verpflichtung nicht mehr zu diskutieren. Man hat nach Lösung dann ja keine Beziehung mehr... *zwinker*
*******ere Frau
528 Beiträge
Wer meint, eine Beziehung "einfach so" lösen zu können bzw. dass eine Trennung einfach wäre, sollte so eine Verbindung gar nicht erst eingehen.
****ot2:
Man löst die Beziehung einfach, - dann brauch man über Verantwortung und Verpflichtung nicht mehr zu diskutieren. Man hat nach Lösung dann ja keine Beziehung mehr... *zwinker*

Deswegen badest du ohne wasser, weil wenn du das Wasser eh wieder rauslässt, braucht man es doch gar nicht erst reinzulassen.

Das hinkt für mich alles gewaltig. Du willst dir deine eigene Rechtfertigung zurechtargumentieren. Das wird aber so nicht fuktionieren.
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Da Trennung jederzeit möglich ist, gibt es folglich keine feste Beziehung.
Insofern ist die Grundannahme, dass es eine "feste Beziehung" gibt, falsch.
Und daher jegliche Diskussion sinnlos, da die Grundannahme falsch ist.

Da vergisst du aber die vierte Dimension: Die Zeit.
Denn solange man nicht getrennt ist, ist es ja eine Beziehung. Und diese Beziehung hält in diesem Moment, sie ist also "fest".

Ein Nagel in der Wand hält beispielsweise auch ein Bild an der Wand "fest". Natürlich ist es jederzeit möglich, mit einer Zange diesen Nagel herauszuziehen, wonach das Bild dann herunterfällt. Wenn du aber das Bild an der Wand betrachtest, gilt für genau diesen Moment: Der Nagel hält das Bild fest.
Es ist also eine "feste Beziehung". Für diesen Augenblick. Und sagt nichts darüber aus, ob diese Beziehung in ein, zwei, fünf Jahren immer noch "fest" ist. Wenn ein Teil an Altersschwäche stirbt (der Nagel also irgendwann verschleißbedingt doch nachgibt und das Bild runterfällt), war die Verbindung zuvor dennoch "fest". Sie ist es erst im Moment des Todes des Partners nicht mehr.

Zur Themenfrage: Für mich gibt es in jeder Beziehung, die man eingeht, egal welcher Art, grundsätzlich eine Verantwortung: Dass man sich ehrlich gegenüber ist.
Alles andere ist für mich verhandelbar und kann unter bestimmten Umständen doch einen Sinn ergeben, dass dieser oder jener Wert nicht vorhanden ist. Aber Ehrlichkeit, also grundsätzliche Ehrlichkeit (im Großen, nicht irgendwelche Flunkereien im Kleinen), ist für mich die grundlegende Basis einer jeglichen Beziehung. Lügner haben in meinen Augen nichts in einer Beziehung verloren. *nein*
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Was ganz konkret, gerne mit Beispielen, wünscht ihr euch oder weshalb scheut ihr euch vielleicht davor, eine feste Beziehung einzugehen?

Eine feste Beziehung schreckt mich nicht ab. Bei der Wahl des Partners bin ich jedoch in der Zwischenzeit sehr vorsichtig.

Gehe ich in eine feste Beziehung ist meine Basis ein Commitment, eine (in einem Wort gesagt) Selbstverpflichtung. Nach meiner Erfahrung sind viele Themen in Beziehungen lediglich Scharmützel. Es geht dabei nicht um den Hügel, die Zahnpasta oder die schmutzige Wäsche, es geht um tieferliegendes. Bis jetzt hatte ich ein gutes Händchen Partner zu erwischen, die sich nicht gerne mit dem Tieferliegendem auseinandergesetzt haben (ich glaube ich mache das auch nicht wirklich gerne, kann dem Ego weh tun). Leider ist der Zeit invest in der Regel sehr hoch, bis man an diesen Punkt ankommt und Flucht ist eine adäquate Strategie dem dann aus dem Weg zu gehen. Natürlich war das immer meine Schuld (richtig, ich habe mich ja auf diesen Partner eingelassen). Zum Glück habe ich ja noch 50 Jahre zum üben.

Wird schon noch...

Delta
*******ine Frau
520 Beiträge
eine feste Beziehung
hmmmm
eine Freundschaft plus...
Freunde ohne plus
Affaire
Leben und Zeit

Ich - für mich...
habe eine wundervolle Beziehung
eine wundervolle Freundschaft plus
aus einer Affaire entstanden

Hab das Glück dass wir alle drei für einander da sind
echte Freunde
plus ist toll, aber nicht notwendig
mittlerweile
das Leben ist Fluss
meine Affaire wurde Teil des Lebens..wie Freunde...
für mich ein toller Weg
vier wundervolle Jahre und wir werden sehen was wird
auf alle Fälle bleibt ein wertvoller Teil vom Leben für alle
es gibt schlechtere Gründe
wahrscheinlich bessere...

aber egal....es ist wundervoll
und ab Sonntag werde ich die Freundschaft genießen bei einer Tour durch die Alpen von Hütte zu Hütte
und danach das plus
oder auch dabei?
egal
ich schließ die Augen und genieße mein Leben...
und meine Beiden auch
so what
nenn es wie du willst
aber genieße es
wichtig ist dass ALLE dabei glücklich sind
der Rest gibt sich

*senf*
****ire Paar
570 Beiträge
*******ine:

wichtig ist dass ALLE dabei glücklich sind
der Rest gibt sich

Um auf das Thema zurück zu kommen. Ist das nicht genau die Verpflichtung die man hat, sicher zu gehen, das ALLE dabei glücklich sind?

Also warum bist du dir da so sicher Moon_shine?

Fire(m)
Mit unverbindlichen Beziehungsdynamiken lässt sich nunmal keine Beziehung auf lange Sicht führen, sobald signifikant von der Unverbindlichkeit Gebrauch gemacht wird.

15 Jahre bei uns, mit genau dieser Basis... *zwinker*
*********t6874:
mit genau dieser Basis...

Mal hält dein Mann Absprachen ein, und mal nicht? Er gibt seine Zusagen ganz unverbindlich?

Oder habt ihr nur weniger Regeln. Die Regeln, die ihr aber habt, lassen sich nicht unverbindlich einseitig an und abstellen.....
Ich lebe seit mehreren Jahren alleine. Und es geht mir gut damit. Nach der Arbeit in meine eigenen 4 Wände zu kommen und einfach nur meine Ruhe haben, das ist schon toll. Manchmal stelle ich mir vor, wieder einen Partner zu haben. Gerade heute dachte ich im Auto darüber nach, angeregt durch diese Diskussion.
Eine gemeinsame Wohnung kann ich mir zurzeit gar nicht mehr vorstellen. Von 0 auf 100 würde mich total abschrecken. Eine Beziehung müsste sich sehr langsam entwickeln, damit ich mich darauf einlassen könnte. Eher so von 0 auf 10, dann 20, etc.

Ob und ab wann ich in diesem Prozess noch einmal bereit wäre, mich für jemand verantwortlich fühlen zu wollen? Keine Ahnung.
Mal hält dein Mann Absprachen ein, und mal nicht? Er gibt seine Zusagen ganz unverbindlich?

Jeder kann machen, was er will. Absprachen sind keine Regeln, die bei Androhung von Strafe einzuhalten sind. Worauf gepocht werden kann, wo der andere soll ordentlich gefaltet wird, wenn er nicht regelkonform reagiert. *zwinker*

Zusagen werden freiwillig gegeben und eingehalten, weil es eine dahinterstehende Haltung gibt. Wir lieben uns und wollen uns Gutes tun. Das ist die Basis und kein Regelwerk, über das bei Bedarf gerichtet werden kann weil einer nicht ordnungsgemäß funktioniert.

Schreibt Sie
Ehrlichkeit ist aus meiner Sicht das wichtigste. Man kann verabreden und beschließen was man will, nur müssen beide absolut Ehrlich sein, sollte etwas aus den Rudern laufen. Ich hatte das "Glück" vor vollendeten Tatsachen gestellt zu werden, weil die Konsequenzen wohl besser zu ertragen sind als sich deutlich zu äußern. Daher gilt für mich seit dem, Ehrlichkeit, Ehrlichkeit,Ehrlichkeit...manche Wahrheiten tun weh, muss man durch.
****ot2 Mann
10.742 Beiträge
Eine gemeinsame Wohnung kann ich mir zurzeit gar nicht mehr vorstellen.

Ich glaube auch immer noch, dass Zusammenziehen ein sehr wesentlichen Indiz verbindlicher Paarbildung ist.
Andererseits gibt es ja auch, insbesondere für Paare nach dem Kinderbetreuung-Alter, das LAT-Modell (living apart together).
Aber selbst dabei sind womöglich die Bedürfnisse zusammen oder allein zu sein nicht immer deckungsgleich....
*********t6874:
Das ist die Basis und kein Regelwerk, über das bei Bedarf gerichtet werden kann weil einer nicht ordnungsgemäß funktioniert.

Mit der Aussage war ich vielleicht noch sehr stark in meinem Beziehungsalltag verhaftet. Das auf "normal" zu Übersetzen vergesse ich zugegebenermaßen hin und wieder mal.
**2 Mann
6.233 Beiträge
Absprachen, Versprechen die keine fühlbare Substanz haben, sind in meinen Augen keine.
Eine sichtbare und auf den gemachten Erfahrungen beruhende Vertrauenswürdigkeit einer Person - das zeichnet sie aus.
Ich bin ein Mensch der sehr für Klarheit ist - spiegelt sie mein Partner nicht wider, dann ist er irgendwann nicht mehr mein Partner - ein sich anbahnender, wird nie zu einem solchen.
Es gibt den schönen Satz:
"Man muß immer wieder mit Leuten rechnen, auf die man nicht zählen kann."

Gute Reise.
Ich finde es völlig in Ordnung, wenn man keine Verpflichtungen eingehen und keine Verantwortung übernehmen will. Aber ist das in einer „festen Beziehung“ überhaupt möglich?

*nachdenk*

Das hängt vermutlich davon ab, wie man eine „feste Beziehung“ definiert.

Gerade in jungen Jahren habe ich meine Freiheit genossen und bin über mehrere Jahre überhaupt keine Beziehungen eingegangen – keine Verpflichtungen, keine Verantwortung!

Dann gab es Phasen, in denen ich zwar in einer Beziehung lebte, aber jegliche Art von Abhängigkeiten so gering wie möglich hielt: getrennte Wohnungen, bevorzugt Wochenendbeziehungen, kein gemeinsames Eigentum, keine Kinder, keine Versprechen für die Ewigkeit.

Wer aber zusammenlebt, gemeinsames Eigentum erwirbt, ggf. gemeinsame Verbindlichkeiten hat, der geht automatisch Verpflichtungen ein und muss Verantwortung tragen.

Die größte Art von Verpflichtung, die man in einer Beziehung eingehen kann, ist die Verantwortung für das Wohl und die Erziehung von Kindern. Hier geht es auch nicht mehr darum, ob man Verantwortung übernehmen „will“ – das ist eine „Pflicht“, auch wenn es genügend Väter und auch einige Mütter geben mag, die dieser Pflicht nicht oder nicht hinreichend nachkommen.

Interessant finde ich auch den Aspekt „In guten wie in schlechten Zeiten“. So lange die Sonne scheint, ist es recht leicht füreinander einzustehen. Aber wie ist das, wenn beispielsweise einer der Partner schwer erkrankt? Steht dann der andere in der Verantwortung? Besteht dann eine Verpflichtung? Und was ist, wenn dies gerade dann geschieht, wenn der Himmel gerade nicht mehr voller Geigen hängt?
*******ere Frau
528 Beiträge
Dann gab es Phasen, in denen ich zwar in einer Beziehung lebte, aber jegliche Art von Abhängigkeiten so gering wie möglich hielt: getrennte Wohnungen, bevorzugt Wochenendbeziehungen, kein gemeinsames Eigentum, keine Kinder, keine Versprechen für die Ewigkeit.

Das sind für mich keine festen Beziehungen, mal abgesehen davon, dass auch gelegentlich feste Beziehungen über einen begrenzten Zeitraum WE-Beziehungen sein können, weil äußere Umstände es erfordern.

Feste Beziehung bedeutet für mich gemeinsames Leben mit all dem, was du über Verantwortung, Verpflichtung und Für-einander-Einstehen schreibst.
Wer das nicht will, soll es lassen.

Ich hoffe und wünsche, dass es noch genug Frauen und Männer gibt, die so ein gemeinsames Leben führen möchten; dass mehr Kinder in gefestigten Familienverhältnissen leben können.
Mit dem Argument, dass es Kindern mit getrennten glücklichen Müttern und Vätern besser geht als mit sich nicht mehr liebenden und ihre Konflikte nicht vor den Kindern verbergenden Eltern muss man jetzt nicht wieder kommen. Natürlich bin auch ich dieser Ansicht. Aber erstrebenswert solange es eben funktioniert) ist für mich das gemeinsame Leben.
Schönes Thema
Für mich ist es so...

Zunächst einmal schenkt das Übernehmen von Eigenverantwortung einander eine große Erleichterung.

Natürlich im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten.

Einander ausgleichen können und wollen ist eine wunderbare Erfahrung, insbesondere wenn sie nicht einseitig ist. Für mich ist es ebenso tragend mich selbst „stark für zwei“ zu erleben, wie zu erfahren, dass ich aufgefangen und gestärkt werde, wenn ich das brauche.

Darüber hinaus verantworte ich meinen Anteil an der Partnerschaft, was beinhaltet, wie ich Partnerschaft leben möchte.

Verpflichtet sehe mich zu Offenheit und wertschätzender Auseinandersetzung.

Grundsätzlich bin ich ein großzügiger und hilfsbereiter Mensch. Würde meinen Partner natürlich nicht hängen lassen.

Ein Pflichtgefühl ist das aber nicht. Ein Selbstverständnis trifft es eher.

Wozu ich nicht bereit bin ist mir auf lange Strecke etwas vorzumachen und mich ausnutzen zu lassen.

Ich habe einen guten Kontakt zu mir und einem Partner.

Wenn es diesen Kontakt nicht mehr gibt, einander zu sehen und miteinander einzupendeln und einander auszugleichen, verändert sich auch mein Gefühl dazu. Eine Phase schaue ich mir geduldig an, stelle ich fest, wir sind gar kein Paar mehr, kann ich auch nicht mehr so tun als ob.

Ebenso wenn mir mein Gegenüber stillschweigend die gegebenen Versprechen aufgekündigt hat, empfinde ich das auch genau so für meinen Anteil.

Moralische Verpflichtungen kann ich zum Glück nicht fühlen. Von dem Blödsinn habe ich mich befreien können.

Meist handelt es sich um Co-Abhängigkeit, was bedeutet, dass einer versucht aufrecht zu erhalten, was dem anderen längst gleichgültig ist oder vom anderen mit Füßen getreten wird.

Sowas mache ich nicht.
****ire Paar
570 Beiträge
@Alle
*********_love:

...
Wozu ich nicht bereit bin ist mir auf lange Strecke etwas vorzumachen und mich ausnutzen zu lassen.
...
Meist handelt es sich um Co-Abhängigkeit, was bedeutet, dass einer versucht aufrecht zu erhalten, was dem anderen längst gleichgültig ist oder vom anderen mit Füßen getreten wird.

Sowas mache ich nicht.

Es gab hier mal die Frage, wie lang würdest du das denn mitmachen, bzw. wie und wann erkennt du die "Co-Abhängigkeit" und wie gehst du dann vor? Sofort beenden, was vielleicht aus einer Laune heraus passiert oder warten und versuchen etwas daran zu drehen? Nur wann hat dann letzteres ein Ende?

Fire(m)
Wenn Du merkst,
dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab.

Leben ist Bewegung, Partnerschaft auch. Bewegt sich ein Partner nicht mehr auf den anderen zu (egal wie langsam) oder nur dann, wenn Verlust droht, dann hat er stillschweigend damit die Partnerschaft beendet und verweilt nur noch in der Bequemlichkeit.

Wenn mein Gegenüber Auseinandersetzung und Entwicklung verweigert, ist das Pferd tot.

Man kann mal langsamer sein oder Pause brauchen. Das fällt unter Phase für mich. Aber grundsätzlich braucht es wenigstens ein Minimum an Puls.

Ebenso wenn die Auseinandersetzung keine aufrichtige ist, sondern nur dazu dient, mich zu beschäftigen, damit ich keine Zeit habe zu merken, was da los ist. Sowas muss man sich auch irgendwann eingestehen. Auf der Stelle treten ist nicht Entwicklung. So wie ein Hamsterrad keine Karriereleiter ist.
**2 Mann
6.233 Beiträge
Das minimum an Puls...

Alles andere führt nur zu Unschönem - kann man sich immer sparen.
Sich selbst, dem Gegenüber ... allen.
****ire Paar
570 Beiträge
Sorry wenn ich nochmal störe, aber das passt jetzt so gut.

**2:
Das minimum an Puls...

*********_love:
Auf der Stelle treten ist nicht Entwicklung. So wie ein Hamsterrad keine Karriereleiter ist.

Was passiert denn, wenn es nur ein Minimum am Plus gibt und man das Gefühl hat mit der Beziehung auf der stelle zu treten?

Und mach es ein unterschied, wenn der andere ein extra Plus sich wo anderes herholt und man selber aber nicht mit dem Minimum glücklich ist?

Fire(m)
Die Frage ist
Welchen Unterschied es für Dich macht.

Macht es Dich unglücklich, ist es nicht gut. Ganz einfach.

Es kann ja auch passieren, dass beide total happy nebeneinander her leben. Sich gegenseitig nicht mehr als Paar bedeuten, aber zu faul sind, sich das einzugestehen.

Das Gefühl sagt einem schon sehr genau wo man steht. Die Frage ist doch selten der Mangel an Erkenntnis.
Was passiert denn, wenn es nur ein Minimum am Plus gibt und man das Gefühl hat mit der Beziehung auf der stelle zu treten?

Dann darfst du deine Entscheidung treffen.

Co-Abhängigkeit zeigt sich darin, nicht authentisch zu sein, sondern aus Furcht an Wertvorstellungen zu kleben. Diese Wertvorstellungen betreffen nicht nur Fragen, wie man als Paar zusammen zu leben hat, sondern auch, wie die eigenen widerstrebenden Gefühle zu unterdrücken sind. Es geht um Unsicherheit, die sich in Abhängigkeit von diesen Wertvorstellungen manifestiert. Das ist schwierig zu erklären, glaube ich.

Bin ich mir unsicher, glaube, egal weshalb, dass ich es nicht wert bin, dass mein Partner gerne Zeit mit mir verbringen möchte (was ich von Außen nicht unbedingt sehen kann), ich glaube bestimmte Vorgaben wie zb Treue, dem anderen den gemeinsamen Haushalt führen, sexuell verfügbar sein zu müssen, also Leistung erbringen muss, um es wert zu sein, dass der andere mit mir in Beziehung sein mag... mache ich mich sehr abhängig vom Partner, meinen eigenen Vorstellungen und lebe ständig in Angst nicht zu genügen und verlassen zu werden.

Verantwortung und Verpflichtung haben für diese Menschen einen extrem hohen Wert, ist es was Einzige, an dem die Stabilität einer Beziehung und ihre Sicherheit gemessen werden kann. Gerne wird das unter Liebe verortet. Je mehr ich gebe, umso doller liebe ich, je mehr ich bekomme, umso mehr muss ich gegensteuern, weil die Leistung entscheidet, wie sicher ich mich in einer Beziehung fühlen "darf".

Solange zwei Menschen symbiotisch miteinander leben und beide diesem Regelwerk gerecht werden können, solange wird es funktionieren. Glücklich und zufrieden, geschweige denn ehrlich und offen sind solche unausgesprochene Vereinbarungen jedoch nicht.

Meist schleichen sich die Nebenwirkungen dieser Symbiose über Jahre heimlich ein. Eine der Nebenwirkungen ist der Druck leisten zu müssen, obwohl die Verlustangst bleibt nie genug für den anderen zu sein. Die Beziehung wird zu einer Bürde, zur Last der Verpflichtung füreinander da sein zu müssen. Tief dahinter steht eine unendlich schwere Traurigkeit, nicht um seiner selbst Willen geliebt und gewertschätzt zu werden. Und je nachdem, wie lange und intensiv diese geschaffene Persönlichkeit sich "in der Seele verwurzelt hat" und wenn konstruktive Bewältigungstrategien fehlen, umso unmöglicher wird es werden, das zu ändern.

Wie bei Süchten ist es schwierig zu erkennen, weil Verantwortung und Verpflichtungen auf wirklich gute und nährende Werte sein können, wann es nicht mehr angezeigt ist, sich diesen Regeln zu unterwerfen. Und etwas abhängig sein ist normal und sogar schön.

Aber eben nur so lange, wie sie wirklich frei-willig eingegangen werden und sie nicht in einen "Beziehungsburnout" führen. Diese Wortkreation soll die Ähnlichkeit zum jobbedingten Burnout aufzeigen, weil dort ähnliche Muster wirksam werden und Menschen krank machen. Der Schlüssel liegt in der eigenen Persönlichkeit, zwar ist das Umfeld beteiligt, bei uns ist es Dank Sozialstaat jedoch immer möglich, sich aus Abhängigkeiten aus destruktiven Beziehungen zu befreien.

Sehr viele Leute (mein Eindruck) verhaften trotzdem in Beziehungen, obgleich die unzufrieden und unglücklich sind. Sie fühlen sich betrogen, unter Druck gesetzt, emotional erpresst oder werden tatsächlich emotional oder körperlich missbraucht vom Partner. Die Gründe sind vielfältig und sehr individuell und ich glaube, weil das so oft passiert, merken viele gar nicht, was da wirklich abgeht. Und ihren eigenen Anteil daran.

Und wer nicht merkt, kann nichts ändern.

Schreibt Sie
Ergänzend mag ich noch hinzufügen, muss man bei der Betrachtung das ganze Lebensumfeld im Auge haben.

Wer auf Arbeit gemobbt wird, Oder von latentem arbeitsplatzverlust bedroht wird, Verantwortung für angehörige hat, in einer Deprssionsphase sich befindet oder ein Identitätsproblem hat o.ä. kann wahrscheinlich nicht immer so sein wie er gern wäre. Manchmal will man sich nicht bewegen, manchmal kann man sich auch nicht bewegen. Es braucht das wohlwollende und wahrnehmende Auge des Partners, der schaut ob der Partner den Puls, den er sich wünscht als Lebenszeichen der Beziehung überhaupt leisten kann.

Von daher bin ich vorsichtig bei so normativen Regelungen wie " Wenn das und das nicht mehr passiert, dann ist die Beziehung tot". Zuweilen gibt es Lebenseinflüsse jenseits der Beziehung, die ihren lähmenden Charakter bis in die Beziehung hineintragen.
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