Auch auf die Gefahr hin das sich die Diskussion im Kreis dreht. Das was mich an dieser ganzen Diskussion stört, ist die Einstellung in Bezug auf den Titel "Verantwortung und Verpflichtung einer festen Beziehung". Na klar hat man eine "Verantwortung und Verpflichtung", nämlich mindestens nach den "Warums" zu fragen.
z.B.: Die offene Zahnpastatube, das sagt man dem Partner 1 bis einem auffällt das das Problem nicht abgestellt wir. Und jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man fragt sich selber nach dem Warum oder der Partner fragt "Wieso stört dich das?". Spätestens dann muss man doch seine "Warums" erforschen?!
Danach sollte man dem Partner klar sagen können, das stört "Weil ich ein anderes Ordnungsempfinden habe…" oder "Weil ich an deine Zuverlässigkeit zweifele…" oder "weil mit deine Unterstützung fehlt…" etc.
Aber nein, da streitet man sich um Zahnpastatube oder was auch immer. Anstatt sich Gedanken darüber zu machen, wird dann lieber die Beziehung beendet. Z.B. mit der Begründung du nörgelst mir zu viel/wir streiten uns zu viel/die Beziehung ist mir zu unharmonisch etc.
********ne10:
An dem Punkt helfen Warums und keine Wünsche mehr. Aber am Anfang steht der Wunsch. Dann kommt hoffentlich sehr oft gegenseitige Rücksichtnahme. Und in den vertrackten Randthemen kommt hoffentlich schnell genug der Gedanke an Stellverteterstreits und der Aufbruch zum eigenen Warum.
Eben das hat nix mit Rücksichtnahme und Wohlwollen zu tun, sondern die Verpflichtung die man bei jeder Beziehung eingeht.
********ne10:
Eine grosse Herausforderung kann auch sein, dem Partner sein Problem zu lassen und sich um sein eigenes Leben zu kümmern - auch wenn objektiv die Veränderung mehr als wünschenswert ist und man es so gern sehen würde, dass der Partner das schafft (abstellen von Sucht zum Bsp.).
Dies halte ich für sehr fragwürdig! Wieso geht man dann eine Partnerschaft ein und bleibt nicht lieber bei F+ oder was auch immer? Und auch da würde ich die Einstellung für Fragwürdig halten, denn ist es wirklich eine Freundschaft, wenn ich mit der Einstellung lebe "Mir doch egal was mein Freund/Freundin für Probleme hat?!".
*********_love:
Das Unausweichliche kann man meistens auch so sehen. Miteinander reden gibt beiden die Chance Sicht, Ängste und Gefühle auf den Tisch zu legen.
Ja und ist man dann nicht auch verpflichten Gemeinsam eine Lösung zu finden und umzusetzen, wenn man die "Warums" ergründet hat?
*********_love:
Mehr kann reden aber auch nicht. Versprechen, die nicht gehalten werden, sind nicht von Wert. Im Gegenteil, sie schüren lediglich eine unbegründete Hoffnung. Am Ende zählt immer die Tat. "Ich wäre gerne für Dich da." schönes Beispiel. Ja. Dann sei es. Lass Dich nicht aufhalten. Die Tat zeigt die Realität, nicht das Wort. Der tägliche Umgang miteinander ist die Realität.
Doch, denn dann kann man wieder ergründen, wieso Versprechen nicht eingehalten wurden?! Auf ein Neues wird eine Lösung gesucht, bis die zählende Tat kommt. Darauf zielt eigentlich meine Frage ab, wie lang macht man das? Aber ihr habt recht, da ich es so sehe das man sich dazu verpflichtet - bis man selber nicht mehr kann oder damit nicht mehr klarkommt. Also einen selber es krank macht oder so sehr psychisch belastet, dass man handlungsunfähig wird.
Fazit:
Also bis die ehrliche Resignation kommt, ist man Verpflichtet nach den "Warums" zu fragen. Mit ehrliche Resignation ist gemeint, das man seine ganze Kraft für eine Lösung genutzt hat. Bleibt die zählende Tat aus, dann sollte man seine letzte Tat für die Beziehung tun und diese beenden.
@********ne10
********ne10:
P.s. Trennung/Distanz IST ein probates Mittel der Beziehungsgestaltung. Im Kleinen (Meinung/Haltung/Bedürfnisse) wie im Großen (von der Person).
Jaein, es nur ein probates Mittel, wenn beide sich das so wünschen. Z.B. sehe ich im Bezug auf Sex da kein probates Mittel. Denn wenn ich keine sexuelle Beziehung mit meiner Partnerin mehr führen möchte, sehe ich das nicht mehr als Beziehung an, sondern als Freundschaft. Soll heißen Wünsche und Vorstellung müssen sich auch treffen.
Darum verstehe ich auch nicht wieso ein Thread über zu viel oder zu wenig Sex anders behandelt wird. Wenn angeblich alles am Anfang der Partnerschaft in Ordnung war, gehe ich davon auf das sich Wünsche und Vorstellung getroffen haben, sonst hätte man die Beziehung nicht angefangen. Aber dann wird z.B. gleich die Trennung angeraten oder mit Kompatibilität argumentiert. Man ist nie mit jemanden 100% kompatibel, aber wenn sich wünsche und Vorstellung getroffen haben, ist man in einer Beziehung. Wenn sich dann in der Beziehung etwas ändert, ist man doch verpflichtet die "Warums" zu ergründen und eine Lösung durch Taten umzusetzen!?
@**b
********lack:
********ne10:
Naja aber beim Kondom ist es ganz einfach - nimmste keins, bekommst du nix.
Nein, so ist es eben nicht, weil man das eben nicht nur für sich, sondern immer für beide entscheidet!
Und darin sehe ich einen großen Unterschied.
Deswegen ist bei mir auch Verhütung nie nur Sache der Frau!
Man ist mitverantwortlich, aber nur wenn man das seinen Partner nicht sagt. Also wenn man nicht anderes kann/will als ohne Kondome mit anderen zu vögeln, sollte man das dem Partner sofort nach der Tat sagen. Damit schiebt man zwar zugegebenerweise die Verantwortung nur auf den Partner, aber richtig problematisch wird es erst dann, wenn das Vögeln heimlich geschähen ist...
Ich halte aber die gesundheitliche Verantwortung dem Partner gegenüber für wichtiger, als die Partnerschaft selber!
Interessant finde ich eher die Frage, wie sollte man dies in eine offenen Beziehung aufnehmen, "wenn man nicht anderes kann/will als ohne Kondome mit anderen zu vögeln, sollte man das dem Partner sofort nach der Tat sagen."
Ist das in einer offenen Beziehung wirklich ein Vertrauensbruch oder ist das nicht ein Zeichen für das Gegenteil, da man offen und ehrlich ist und darin das Vertrauen besteht. Nur kann man das hier gar nicht vernünftig Diskutieren.
P.S.:
für den langen Text, ich konnte es nicht besser auf den Punkt bringen.