Viel schöner finde ich die Vorstellung, dass eine Frau die nicht jeden x-beliebigen Typen an sich ranlässt freiwillig mit mir Sex hat, weil sie mich sympathisch findet bzw. weil sie mich mag.
Heilige-Hure-Syndrom. Entwürdigen liegt mit seinen Ausführungen so falsch nicht.
Ich finde es sehr gruselig, wenn ein Mann eine "reine" Frau sucht, mit der er dann "schmutzige Dinge tun kann". Die angebliche Verehrung der Frau ist dahinter tatsächlich eine Abwertung.
Und das hängt damit zusammen, bisher als Sexpartner nicht in Frage zu kommen, sich eine Frau kaufen oder auf sie verzichten zu müssen. Das erzeugt Wut auf das begehrte Objekt und Frauen spüren es, wenn ein Mann so ein schräges Bild von Frauen und Sexualität im Kopf hat. Wie eine Hassliebe.
Männer, die einerseits Frauen auf ein Podest stellen und zur Prostituierten gehen und sie somit entwürdigen, finde ich wirklich ganz arg.
Um das auflösen zu können darf der Frust einerseits nicht größer werden, dass sich bis dato keine Frau für Intimität hat finden lassen, wichtiger noch ist es, ein gesundes Verhältnis zur eigenen Sexualität und Frauen zu entwickeln. Also weder ängstlich zu sein vor der Macht der Frauen, dem Gefühl von ihnen abhängig zu sein, sie deshalb beherrschen zu wollen... dieser in Misogynie mündende Kreislauf, der eben in Gang gesetzt wird durch unrealistische Vorstellungen und Erwartungen.
Geht es nur um Sex, spielt es überhaupt keine Rolle, wieviel Männer sie schon im Bett hätte. Das ist Gedankenkrebs, der dich vergiftet.
Wirklich raus gehen zu Joy Treffen, zu Stammtischen, in einen Swingerclub, mutig sein. Da kommt keine Heilige Madonna Mutti und holt dich ab, um sich in die heiligen Sexgeheimnisse einzuweihen.
Guter Sex ist eh nicht sauber und anständig, sondern schmutzig, triebhaft und von Egoismus und Gier getriggert. In der Psychanalyse war es glaube ich tatsächlich der olle Freud, der vom dem Mann verschlingenden Wesen Weib schrieb, vor der Männer sich schon damals bedroht fühlten. Und an der Angst von Männern vor Frauen in Bezug auf die Sexualität ist was dran. Wem der Mut fehlt auf Augenhöhe auf das andere Geschlecht zuzugehen, läuft Gefahr in die falsche Richtung zu kompensieren. Wie ich beschrieb, die Frau ist Heilige oder Hure, gut oder böse, wird als Bedrohung empfunden, die nach unten zu bringen ist oder auf ein Podest gestellt und verehrt.
Männer mit diesem Knoten in der Psyche können keine gesunde Beziehung zu einer Frau aufbauen. Und selbstbewusste starke Frauen, manoman, dass kann ich dir sagen, da werden solche Männer zu ekligen Wadenbeißern.
Rausgehen, mit Frauen sprechen, Freundschaften aufbauen und bei Sympathie ergibt sich Sex einfach. So funktioniert das mit 15, mit 18, mit 27 und auch mit 33. Und vor allem im eigenen Kopf kräftig ausmisten und aufhören mit dem Heilige-Hure-Quatsch.
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