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Offene Beziehung: Verantwortung anderen gegenüber?

Offene Beziehung: Verantwortung anderen gegenüber?
Wir haben seit Jahren eine offene Beziehung, welche er aktuell mehr auslebt als sie, und diese "äusseren" Partner haben schon mehrfach Fragen aufgeworfen, die wir so nicht beantworten können. Darum gerne Feedback gewünscht:

Wie seht ihr es mit den Gefühlen der Personen, die mit einem Teil des Paars Sex haben (über längere Zeit)?
Uns wurde schon gesagt, dass wir anderen gegenüber unfair handeln, weil wir ja nicht für eine Beziehung zu haben sind. Da wir aber beide Gefühle brauchen, um sexuelle Beziehungen einzugehen, kann es gut sein, dass sich die andere Person verliebt. Und alle Personen, mit denen wir was anfangen, sind über unsere Situation informiert.

Beispiel: Anna und Michael sind ein Paar, und Michael fängt mit Maria was an. Michael ist verknallt, was für alle völlig ok ist und Maria verknallt sich auch. Da sie aber über ein Jahr regelmässig miteinander schlafen, verliebt sich Maria in Michael. Maria ist aber über seine Situation informiert, sie weiss, dass nichts mehr laufen kann als Freundschaft plus.

Nun unsere Fragen:
  • Ist es unfair, dass Michael sich auf Maria eingelassen hat?
  • Und dass er bei ihr blieb, als sie sich immer mehr in ihn verliebte? Er bricht ihr nämlich wirklich das Herz...
  • Hätte er sich vorher von ihr trennen sollen (Gespräche werden jedes Mal geführt, auch über die jeweilige Gefühlslage)?

Wie geht ihr mit so etwas um und habt ihr vielleicht Tipps? Denn eine offene Beziehung sollte ja nicht Schmerzen bereiten, sondern allen einfach mehr Möglichkeiten eröffnen.

Danke für euer Rückmeldungen, wir sind gespannt *g*
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Ein sehr interessanter Beitrag.
Ich selbst lebe seit vielen Jahren polyamor. Das heißt für mich, dass ich mich auf neue Menschen einlassen kann ... in welchem Ausmaß ist dabei aber unterschiedlich. Auch mir ist es schon passiert, dass ich eine Person mochte - also ein Freundschaft+ Konzept - aber keine Liebesbeziehung mit der Person eingehen wollte. Die Person sich aber tatsächlich in mich verliebt hat und dann etwas Anderes wollte als ich.

Ich kommuniziere immer klar und offen und denke, dass das meinen Teil der Verantwortung abdeckt. D.h. dass ich kein "schlechtes Gewissen" habe, dass ich jemanden ausnutze ... oder so.

Dennoch hat die Praxis (meine) gezeigt, dass das ab einem gewissen Grad an Auseinanderdriften der Vorstellungen einfach nicht mehr gut geht. Bei mir war das dann so, dass das Verliebtsein des anderen für mich die Leichtigkeit genommen hat und mich daher dann auch irgendwie belastet hat, sodass ich die Liaison dann beendet habe. Aber nicht seinetwegen, sondern meinetwegen.
*********ouple Paar
283 Beiträge
Ich denke, um fair zu bleiben, ist Kommunikation das A und O. Es müssen alle Beteiligten von Anfang an wissen, worauf sie sich einlassen. Und welche Möglichkeiten es gibt und welche nicht. Dann hat jeder die notwendige Basis, um seine Entscheidung treffen zu können, ob er/sie sich darauf einlassen möchte oder nicht.

In deinem Beispiel:
Maria wusste von Anfang an, dass Michael nicht für eine Beziehung zur Verfügung steht. Nun ist es ihre Entscheidung, ob sie an der F+ festhalten möchte oder nicht. Sie ist dafür verantwortlich, ob sie glücklich ist oder nicht. Die Entscheidung kann Michael ihr nicht abnehmen. Natürlich kann Michael sich entscheiden, die F+ nicht weiter führen zu wollen, z.B., weil es ihm nicht gut damit geht, dass Maria leidet. Aber unfair war er aus meiner Sicht nicht.

@*****ven:
Etwas OT, aber geht es bei Polyamorie nicht gerade darum, dass man mehrere Menschen liebt (also auf rein emotionaler Basis) und von diesen auch geliebt wird? Warum dann trennen, wenn Gefühle ins Spiel kommen bzw. diese zu intensiv werden? Darum geht es doch gerade? Oder waren die Gefühle nur einseitig und deshalb problematisch?

LG
Mrs. CrazyCat
*****ven Frau
7.597 Beiträge
@CrazyCatCouple
Für mich geht es darum, dass man mehrere Menschen lieben kann. Das heißt - zumindest in unserer Konstellation - nicht, dass man nur und ausschließlich Liebesbeziehungen eingeht. Ich für meinen Teil gehe auch andere Formen von Verbindungen ein. Und ja, in diesem Fall waren diese Emotionen einseitig.
****nek Mann
84 Beiträge
Mehr als das, was ihr sagt, kann am Ende nicht machen: Kommunizieren, kommunizieren, und immer transparent sein, und klar signalisieren, wie man sich fühlt, was man über die anderen denkt, und was man von ihnen erwartet.

Das wird nie 100% Garantie sein - gilt ja auch für andere Arten von Beziehung (welch Diskussionen es schon gegeben hat, was ein Freund* für einen ander* zu sein sein hat).

Das einzige was bleibt, ist, sich zu merken, was schief lief, und wenn die gleichen Anzeichen wieder auftauchen, sich hinzusetzen, darüber zu reden, was letztes Mal schief ging, und zu schauen, was man machen kann, es nicht zu wiederholen. Also, vor allem mit dem/der, die/der dieses Mal zum ersten Mal beteiligt ist.
Ist es unfair, dass Michael sich auf Maria eingelassen hat?

Solange Michael immer ehrlich ist und war - Nein. Maria wird ja im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sein und damit jederzeit dieses Konstrukt verlassen können.

Und dass er bei ihr blieb, als sie sich immer mehr in ihn verliebte? Er bricht ihr nämlich wirklich das Herz...

Das wiederum finde ich grenzwertig und leicht arschig. Ja, er hat offiziell keine "Verpflichtung" ihr gegenüber. Zeugt aber nicht gerade von großer Empathie und Einfühlungsvermögen.
Denn wenn er sie tatsächlich so gerne hat wie er behauptet, dann lässt er sie ziehen und ihr Glück finden.

Hätte er sich vorher von ihr trennen sollen (Gespräche werden jedes Mal geführt, auch über die jeweilige Gefühlslage)?

Da sie nicht zusammen sind, kann er sich ja auch nicht von ihr trennen.
Aber im Grunde dieselbe Antwort wie auf Frage 2 *zwinker*
Maria ist aber über seine Situation informiert, sie weiss, dass nichts mehr laufen kann als Freundschaft plus.

Genau da ist der Fehler! Warum kann nicht mehr laufen, als Freundschaft (+). Warum geht keine Partnerschaft? Wer diese selbst gesetzten Grenzen zu sprengen bereit ist, entdeckt völlig neue Horizonte. Natürlich ist es anstrengend und möglicherweise auch nicht immer nur schön. Aber es lohnt sich im beschriebenen Fall sicher darüber nachzudenken, bestehende Konventionen über Bord zu werfen und den Aufbruch in eine andere Form von Partnerschaft zu wagen. Außer den amtliche Trauschein gibt es keine Grenzen, die sich nicht verschieben lassen.
Ein anderer Micha *smile*
****yn Frau
13.440 Beiträge
*********s_be:

Ist es unfair, dass Michael sich auf Maria eingelassen hat?

Nein. Die Karten waren von Anfang an offen gelegt und jeder wusste, worauf er sich einließ.


*********s_be:

Und dass er bei ihr blieb, als sie sich immer mehr in ihn verliebte? Er bricht ihr nämlich wirklich das Herz...

Sie ist doch auch bei ihm geblieben, obwohl sie wusste, dass daraus niemals eine Beziehung wird? Warum soll er jetzt dafür verantwortlich sein, dass sie leidet? Hätte er über seinen Beziehungsstatus gelogen, wäre das was anderes.
Es ist ja nicht so, dass er sie aktiv leiden sehen will. Von daher mag ich dieses "Er bricht IHR das Herz" nicht gerne, weil das die beiden irgendwie in Täter und Opfer kategorisiert.


*********s_be:

Hätte er sich vorher von ihr trennen sollen (Gespräche werden jedes Mal geführt, auch über die jeweilige Gefühlslage)?

Wenn ich sehe, dass jemand mit seinen Gefühlen zu mir nicht mehr zurechtkommt, dann ja. Dann breche ich den Kontakt ab, wenigstens für eine Weile. Trotzdem ist das keine Verantwortung, die man mir einfach auferlegen kann. Ich nehme mich dieser Verantwortung freiwillig an, weil mir der Mensch wichtig ist.
Ich bin aber nicht für das Seelenheil eines anderen zuständig.
Es ist schon vorgekommen - und kommt immer noch vor - dass ich den Kontakt zu bestimmten Menschen immer wieder mal etwas einschränke, wenn ich merke, dass da mehr im Busch ist. In der Regel ist mir Anhänglichkeit nämlich nicht so willkommen und nervt mich eher. Es gibt nur ganz wenige Menschen, denen ich nahe sein will.


*********s_be:

Wie geht ihr mit so etwas um und habt ihr vielleicht Tipps? Denn eine offene Beziehung sollte ja nicht Schmerzen bereiten, sondern allen einfach mehr Möglichkeiten eröffnen.

Relativ früh in unserem Verhältnis hat sich mein Top in mich verliebt. Da ich Angst hatte, er würde seiner Frau davon erzählen und wegen mir Schluss machen, habe ich den Kontakt vorläufig abgebrochen. Im Laufe dieser Zeit hat er sich dann tatsächlich von seiner Frau getrennt, aber nicht wegen mir, sondern weil die Beziehung zu seiner Frau generell bereits seit Jahren kaputt war. Nach zwei Monaten haben wir uns dann wieder getroffen.

Ich kann in der Regel gut damit umgehen, wenn jemand in mich verliebt ist, solange er selbst auch mit seinen Gefühlen umgehen kann. Wenn jemand Gefühle für mich hat, ist das auch etwas, was ich wissen will, denn ich kann mich nicht rücksichtsvoll verhalten, wenn ich nichts über die Gefühle des anderen weiß. Weiß ich jedoch Bescheid und der Mensch ist mir wichtig, passe ich mein Verhalten etwas an, um keine falschen Hoffnungen zu wecken und um demjenigen auch nicht immer wieder unnötig einen Dolch ins Herz zu stoßen.
Ich bin der Meinung, dass da jeder erstmal für sich selbst verantwortlich ist. Wäre ich ernsthaft verliebt in jemanden, den ich nicht haben kann, breche ich den Kontakt ab. Ich sehe es nicht ein, wegen jemandem zu leiden, der mich nicht auf dieselbe Weise sieht, liebt und haben will. Das tut weh und wird mich eine Weile ganz schön unglücklich machen, aber ich will meine Zeit nicht mit ewigem Hinterherjammern verbringen und jemandem nachjagen, den ich niemals haben werde.
Wenn ich sehe, dass jemand irgendwann an einen Punkt kommt, wo er unter den Gefühlen zu mir sehr leidet, breche ich den Kontakt ebenfalls erstmal ab. Ich habe auch absolut keine Lust, dass man mir Vorwürfe macht, ich würde "Herzen brechen".

Ansonsten aber kann ich mit ein bisschen Verknalltsein sehr gut umgehen. Auch ich gehe außerhalb meiner Beziehung sehr innige Kontakte ein (dafür aber sehr wenige), mache aber von vornherein klar, dass mein Freund der Mann ist, mit dem ich mein Leben verbringen will und in diesem Kontext hat da auch kein anderer Platz.
*********ouple Paar
283 Beiträge
*********mann:
Denn wenn er sie tatsächlich so gerne hat wie er behauptet, dann lässt er sie ziehen und ihr Glück finden.

Aber es ist doch ihre Entscheidung, ob sie ziehen will! Natürlich kann er sie in die Wüste schicken, aber er ist dazu nicht verpflichtet. Sie muss die Entscheidung treffen, ob sie gehen möchte oder nicht. Die notwendige Basis für ihre Entscheidung hat sie ja, da sie weiß, dass die Verliebtheit nicht auf Gegenseitigkeit beruht und das wohl auch nie wird. Wenn sie trotzdem bleiben möchte, obwohl sie drunter leidet, ist das ihre Entscheidung.
Natürlich, wenn sie gehen will, dann muss er sie ziehen lassen, gar keine Frage! Aber wenn sie bleiben will, dann kann er das auch zulassen, wenn er möchte.

@*****ven: Danke für die Aufklärung!

LG
Mrs. CrazyCat
Aber es ist doch ihre Entscheidung, ob sie ziehen will! Natürlich kann er sie in die Wüste schicken, aber er ist dazu nicht verpflichtet.

Klar ist sie für sich selbst verantwortlich und natürlich hat er keine wirkliche Verpflichtung.
Aber ich könnte das eben nicht: wissentlich jemanden "benutzen" obwohl ich weiss dass diese Person mehr will.
Klar kann ich da jede "Verantwortung" an sie übergeben. Das ist im Grunde ja auch nicht verkehrt, es ist mMn aber einfach absolut nicht empathisch und steht im krassen Gegensatz dazu dass man jemanden gern hat. Da das Spielchen weiterlaufen zu lassen ist einfach nur Egoismus.
Und mal Hand aufs Herz: Die meisten hier werden ja schon in der Situation gewesen sein und unglücklich verliebt. Da klammert man sich an alles, nimmt jedes Fitzelchen.
Da sehe ich dann schon eine Verantwortung im menschlichen Sinne bei "Michael".

Aber wenn sie bleiben will, dann kann er das auch zulassen, wenn er möchte.
Klar, auf dem Papier ist das ja auch alles richtig.
Ist für mich halt jetzt nicht die netteste Art zwischenmenschlicher Interaktion.
Die wenigsten verliebten treffen rationale Entscheidungen. Darum halten sich auch viele Affären viel zu lange - weil ein Teil immer hofft und der andere einfach keine Veranlassung sieht mal den Arsch in der Hose zu haben und es zu beenden.
Ich sehe da einen Konflikt: Egoismus ausleben oder den Menschen den man (angeblich) so gern hat dann ziehen lassen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
*********mann:

Die wenigsten verliebten treffen rationale Entscheidungen. Darum halten sich auch viele Affären viel zu lange - weil ein Teil immer hofft und der andere einfach keine Veranlassung sieht mal den Arsch in der Hose zu haben und es zu beenden.

Wenn ich für jeden, der nicht rational denken und entscheiden kann, "den Arsch in der Hose haben" soll, um seine Entscheidungen für ihn zu treffen, wäre ich Kindergärtnerin geworden.

Umgekehrt haben nämlich genauso viele Verliebte nicht den Arsch in der Hose, das Trauerspiel zu beenden und leiden lieber vor sich hin.
Wenn ich für jeden, der nicht rational denken und entscheiden kann, "den Arsch in der Hose haben" soll, um seine Entscheidungen für ihn zu treffen, wäre ich Kindergärtnerin geworden.

Vermutlich halt eine Typfrage.
Manche können es nachvollziehen, andere eben nicht.
Umgekehrt haben nämlich genauso viele Verliebte nicht den Arsch in der Hose, das Trauerspiel zu beenden und leiden lieber vor sich hin.

Können sie ja. Sie machen ja niemand anderen damit unglücklich. Sehe da keinen direkten Zusammenhang.
*********ouple Paar
283 Beiträge
Ja, ich war auch schon unglücklich verliebt. In dem Moment, in dem klar war, dass diese Liebe keine Chance hat (er hat mir erst vorgemacht, zu haben und interessiert zu sein, irgendwann kam raus, dass er nur seine Ex wieder wollte), bin ich gegangen und habe jeden Kontakt abgebrochen. Vielleicht sehe ich aus dieser Erfahrung heraus die Dinge etwas anders.

Natürlich darf Michael ihr keine Hoffnungen machen, dass es doch mehr werden könnte. Da muss er ganz klar sein. Und natürlich darf/kann er den Kontakt auch abbrechen. Wenn es ihn belastet, dass es ihr "seinetwegen" schlecht geht, dann sollte er das auch tun.

Aber ich finde, so lange er weiterhin ganz klar und deutlich bleibt ihr gegenüber, muss sie die Entscheidung treffen. Ob rational oder emotional, das ist ihre Sache. Sie ist für ihr Glück selbst verantwortlich.

Arschig wäre es von Michael, wenn er nicht klar bliebe, sondern tatsächlich Strohhalme hinhielte. Das scheint mir hier aber nicht so zu sein aus den Schilderungen heraus.

LG
Mrs. CrazyCat
****az Mann
4.486 Beiträge
*********s_be:
Wie seht ihr es mit den Gefühlen der Personen, die mit einem Teil des Paars Sex haben (über längere Zeit)?

Wenn das Verhältnis von vornherein klar war, also wenn Maria von Anfang an wusste, dass Anna und Michael ein Paar sind, dann fände ich das ziemlich egoistisch und manipulativ von Maria, wenn sie versucht Michael mit ihren Gefühlen so zu erpressen, dass er Anna verlässt und zu Maria geht. Wäre ich Michael, würde ich in so einem Fall den Kontakt zu Maria vielleicht komplett beenden, denn sie wusste ja von Anfang an, dass es nur bei einer Freundschaft+ bleiben KANN.

*********s_be:
Ist es unfair, dass Michael sich auf Maria eingelassen hat?
Keineswegs, denn es war ja klar und ging vorrangig nur um den gemeinsamen Spaß. Dass Gefühle irgendwann eine Rolle spielen, lässt sich wohl schwer vermeiden, dennoch halten Gefühle ja nicht auf ewig an.

*********s_be:
Und dass er bei ihr blieb, als sie sich immer mehr in ihn verliebte? Er bricht ihr nämlich wirklich das Herz...
Hat Maria ihm das auch so gesagt? Ich denke da müssen Maria und Michael dann einen Weg finden. Manch einem hilft da temporärer Abstand um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Entweder muss das Michael dann erzwingen oder Maria pausiert freiwillig. Für andere kann so eine temporäre Pause ein schwerer Schlag sein, der nie wieder zu verkraften ist. Ich denke da hilft dann nur eine wirklich klare Aussprache, dass sich Maria keine Hoffnung machen sollte, dass Michael Anna für sie verlässt. Auch kann da helfen, wenn Maria sich erstmal auf andere Menschen oder Tätigkeiten konzentriert und primär das Gute zwischen ihr und Michael sieht.

*********s_be:
Hätte er sich vorher von ihr trennen sollen (Gespräche werden jedes Mal geführt, auch über die jeweilige Gefühlslage)?
Er kann ja nicht Gedanken lesen und ahnen wie sehr es sie belastet. Und sich von der Person trennen muss auch nicht immer der einzige und richtige Weg sein.
@ bibabumsemann
Wir leben wohl nicht auf dem selben Planeten! Er benutzt seine Maria nicht, er liebt sie. Die Vorstellung sie verlassen zu müssen, weil sie ihn auch von ganzem Herzen liebt, gehört ins Mittelalter. Es ist doch viel erstrebenswerter einen Weg zu suchen eine glückliche Beziehung aufzubauen ohne seine bestehende Beziehung in Gefahr zu bringen.
Und - ja ich spreche tatsächlich von einer zweiten Beziehung. Ich kann doch mehr als einen lieben!
Ich habe jedenfalls noch nie davon gehört, dass die Liebe plötzlich knapp wird, wenn man mehr als nur eine/n liebt. Dann müsste man ja auch eine Entscheidung treffen, wenn in einer Beziehung ein zweites Kind geboren wird. Bislang überleben nicht nur beide im Allgemeinen sondern sie werden auch beide geliebt.
Ja dann ist doch alles in bester Ordnung. Maria, Michael und die anderen bilden einen Stuhlkreis, haben sich alle ganz doll lieb, für jeden ist genug Liebe und Zeit da, alle sind happy und tanzen täglich nackt auf der Wiese. Die Welt ist schön, alle sind glücklich und niemand hat ein Problem *g*
Wenn es so funktioniert: Prima!
****yn Frau
13.440 Beiträge
Nicht jeder Mensch ist polyamor veranlagt. Ich wäre vorsichtig damit, direkt eine Zweitbeziehung vorzuschlagen, wenn überhaupt nicht klar ist, ob das Paar (Anna und Michael) diese Konstellation überhaupt will - und ob Michael wirklich in Maria verliebt ist, denn bisher lese ich nur von verknallt sein und das ist für mich eher Schwärmerei und keine Liebe im Sinne "Ich will mein Leben mit dir verbringen".

Ich zum Beispiel kann mir durchaus vorstellen, mehr als einen Menschen zu lieben. Ich empfinde das nämlich genau so: Ich habe nicht nur einen "Liebesbalken". Und deswegen ist es nicht so, dass ich die Liebe dann aufteilen muss und jeder nur noch 50% bekommt, oder ich die Liebe zum einen gegen die andere austauschen muss.
Jeder Mensch hat für mich einen ganz eigenen "Liebesbalken" und die Art, wie ich liebe, kann dann etwas unterschiedlich sein. Aber grundsätzlich bleibt die Liebe zum einen genau so bestehen, auch wenn ich noch jemand anderen lieben sollte. Die beiden stehen also nicht in Konkurrenz miteinander, müssen nicht um meine Liebe konkurrieren, weil ich jeden einzigartig liebe.

Aber so ist nicht jeder. Mein Freund ist nicht so. Er liebt immer nur einen Menschen gleichzeitig. Und er würde mich nicht mit einem anderen Menschen teilen in unserer Beziehung. Sexuell geht das, aber sozial ist er monogam. Und daran ist überhaupt nichts falsch.
****4me Frau
5.892 Beiträge
Ich sehe es wie Kailyn

dem ist aus meiner Sicht nicht wirklich viel hinzuzufügen.
Schnell zum Aufklären: Polyamorie liegt für uns (also im Beispiel Anna und Michael) nicht drin. Wir haben es ausprobiert und es kommt einfach immer jemand zu kurz und es ist stressig, da zu viele Personen zu viele Ansprüche haben.
Darüber wurde "Maria" auch aufgeklärt.

*********mann:

Ja, er hat offiziell keine "Verpflichtung" ihr gegenüber. Zeugt aber nicht gerade von großer Empathie und Einfühlungsvermögen.
Denn wenn er sie tatsächlich so gerne hat wie er behauptet, dann lässt er sie ziehen und ihr Glück finden.

Maria und Michael reden häufig, auch genau über diese Sachen. Sie hat sich eine Pause erbeten, diese bekommen (natürlich) und wollte dann trotzdem wieder Kontakt. Das lief ein Jahr lang super, aber jetzt will sie immer mehr Zeit, will das er sie häufiger von selber kontaktiert, etc. Er merkt mittlerweile, dass er ihr nicht geben kann, was sie haben möchte und möchte sie aber gleichzeitig nicht verletzen, indem er es abbricht. Denn es ist genau dieses Dilemma; Verletzt er sie jetzt, damit sie in Zukunft glücklich werden kann, aber ohne ihre Meinung miteinzubeziehen,

oder bleibt er bei ihr und hofft, dass diese anhänglichere Phase vorbeigeht, weil er sie wirklich wirklich mag und diese Freundschaft + sehr schätzt?

Wir finden dies schwierig zu beantworten, gerade weil es ja immer viele viele zwischenmenschliche Faktoren hat, die schwierig in so einem Format aufzuschreiben sind. Aber danke für die vielen Antworten, die sind wirklich hilfreich und auch spannend zu lesen.
****33n Mann
471 Beiträge
*********s_be:

  • Ist es unfair, dass Michael sich auf Maria eingelassen hat?

was soll daran unfair sein?spielregel sind bekannt.


*********s_be:

  • Und dass er bei ihr blieb, als sie sich immer mehr in ihn verliebte? Er bricht ihr nämlich wirklich das Herz...

ja warum auch nicht?

*********s_be:

  • Hätte er sich vorher von ihr trennen sollen (Gespräche werden jedes Mal geführt, auch über die jeweilige Gefühlslage)?


nein,wieso?


für mich schwingt da aber etwas mit (kann ich ja falsch auffassen)
• er genießt, dass er angehimmelt wird.
• er macht nicht klar, wie die spielregeln sind, sondern lässt absichtlich etwas unklar, um diesen Zustand aufrecht zu erhalten.
• er hat ein schlechtes gewissen. warum?


warum setzt du verliebtsein=liebe=beziehungswunsch ?
***va Frau
3.522 Beiträge
Es ist doch viel erstrebenswerter einen Weg zu suchen eine glückliche Beziehung aufzubauen ohne seine bestehende Beziehung in Gefahr zu bringen.
Und - ja ich spreche tatsächlich von einer zweiten Beziehung. Ich kann doch mehr als einen lieben!

Manche WOLLEN einfach keine zweite Beziehung. Manche haben das sogar schon ausprobiert und haben gemerkt, dass sie zwar mit anderen Sex haben können, aber eben keine zwei feste Beziehungen möchten. Weshalb können manche Polys diese Sichtweise nicht akzeptieren? Das hat nichts mit sich beschränken zu tun, wenn man einfach nicht so leben möchte.

An den TE: Klar verletzt Du sie, wenn Du den Kontakt abbrichst, aber diese Verletzung kann irgendwann heilen. Wenn ihr Kontakt behaltet und sie trotzdem immer mehr möchte, dann leidet sie doch unter Umständen viel längere Zeit und mindestens ebenso wie bei einer Trennung. Klar waren die Spielregeln bekannt und es ist niemandem etwas vorzuwerfen, aber die Situation ist trotzdem ungut für beide.
Offene Beziehungen
Das Problem von offenen Beziehungen ist die Liebe.
Man lernt andere Frauen und MÄnner kennen und dann passiert es einer verliebt sich dabei und dann beginnt er den anderen für sich haben zu wollen.

Wenn ein Paar eine offene Beziehung führt sollten die Spielpartner vorher darüber informiert werden das es sich nur um Sexuelle Kontakte handeln wird.

Und natürlich muß man sich selber im Griff haben und darf sich nicht verlieben, dann sollte es funktionieren.

Gibt es Probleme, dann wurde nicht ausführlich darüber geredet und die Grenzen nicht deutlich gesetzt.
****33n Mann
471 Beiträge
******an3:

Das Problem von offenen Beziehungen ist die Liebe.

Liebe ist nie ein Problem. Liebe ist immer die Lösung.

Liebe will nichts anderes als sein.

"Besitzen wollen" ist nicht Liebe sondern Ego..
*********ouple Paar
283 Beiträge
Ich denke, Michael sollte mit Maria ganz klar und deutlich reden und ihre Meinung dazu hören, ob sie lieber den Kontakt jetzt ganz abbrechen möchte oder den Kontakt weiterhin halten, die F+ fortsetzen und wissen, dass niemals mehr daraus wird. Alle Menschen sind unterschiedlich und es kann sein, dass Maria damit umgehen kann, wenn die F+ fortgesetzt wird, ohne dass je mehr daraus wird.

Aber es muss natürlich sehr deutlich werden, dass es nicht mehr werden kann und dass es vorläufig weniger Kontakt sein sollte. Also statt zweimal die Woche nur noch einmal die Woche, vielleicht feste Dates und außerhalb davon kein Kontakt oder so. Da muss ein Weg gefunden werden, mit dem alle drei leben können, ohne, dass es zu unnötigen Verletzungen kommt. Und wenn Maria lieber den Kontakt abbrechen möchte, dann ist auch das zu akzeptieren!

LG
Mra. CrazyCat
Er merkt mittlerweile, dass er ihr nicht geben kann, was sie haben möchte und möchte sie aber gleichzeitig nicht verletzen, indem er es abbricht.

Er wird sie so oder so verletzen. Also solltest du (er) ihr das auch so deutlich kommunizeren.
Eben genaue Grenzen abstecken, ihr klipp und klar sagen dass es anders nicht geht.

Wobei jetzt die Leichtigkeit doch ohnehin raus sein müsste.
Also ich könnte mich da nicht mehr zwanglos mit dieser Frau treffen.
Aber wie wir ja festgestellt haben - da denkt jeder anders.
Verletzt wird sie so oder so. Aber bei einem Kontaktabbruch wird sich ihre Leidenszeit erheblich verringern.

Und da du sie magst gibts da doch nur eine Option!
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