Aus der Sicht eines Ex-Singles
1. Als Single suche ich einen Single...frei und ungebunden, so, wie ich es auch bin.
Stellt sich beim Date raus, er ist doch in einer Beziehung, stehe ich noch vorm ersten Kaffee auf und gehe. Er hat mich angelogen, damit basta.
Das ist für mich ein subjektives Entscheidungskriterium, ob es überhaupt zu einer Beziehung kommt oder nicht....genauso wie die Körpergröße. Wer 1,90m im Profil angibt, beim Date nur gefühlte 1,70 m groß ist und wusste, dass ich auf Männer ab 1,80m aufwärts stehe, hat mich angelogen....Tschüssi.
2. Moralapostel? Von mir aus. Fremdgehen ist scheisse. Ich fühle mich nicht dafür zuständig, die Probleme zu lösen, die ER in seiner Beziehung hat, dafür hält sich mein Mitleid zu sehr in Grenzen.
Selber fremdgehen? Wozu? Mir noch mehr Probleme an den Hals ziehen? Ich versuche, erstmal meine Beziehung zu klären...dann bin ich auch wieder im Kopf frei. Kann Jahre dauern, aber lohnt sich.
Ergo: Fremdgehen kommt für mich aus Sicht von beiden Seiten nie in Frage.
Mein Statement zur Frage der TE.
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Zu einigen Posts hier:
Da kommt bei einem ersten Date heraus, dass Er gebunden ist. Ich bin enttäuscht, verständlich. Ich ziehe meine Konsequenzen, richtig so. Wer aber gibt mir dann das Recht, seine Ehefrau noch darüber aufzuklären, dass er mit mir anbandeln wollte? Ich kenne weder ihn lange genug, geschweige denn sie, dass ich mir auch nur annähernd ein Urteil erlauben darf, wie es um deren Beziehung gestellt ist (wie gesagt, wir reden vom ersten Date).
Der Frau zu stecken, was für einen elendigen Schuft sie doch zuhause hat, ist für mich reine gekränkte Eitelkeit, Wut, Enttäuschung, Verletzung. Austeilen, weil ich nicht einstecken konnte (welch Wortwitz).
Ich bin nicht für die Beziehung Anderer zuständig. Weder kann ich sie kitten, noch retten, noch auflösen.
Das Problem liegt bei den Beiden, nicht bei mir. Ich kann nur bei mir bleiben und mit meinen Gefühlen ins Reine kommen. Da etwas loszutreten, was ich in seinem Ausmaß überhaupt nicht abschätzen kann, ist für mich einfach nur hanebüchen. Meine ach so "verantwortungsvolle" Haltung der Ehefrau gegenüber, sie aufklären zu müssen, empfinde ich als absolut verantwortungslos.
Ich vertraue in mich als Menschen und meine Entscheidungen. Genauso vertraue ich in mein Gegenüber, dass er für sich die richtige Entscheidung trifft. Und ich vertraue in die Ehefrau und ihre Fähigkeiten, auch geringste Anzeichen von Missstimmungen in ihrer Ehe zu erkennen.
Wer bin ich , dass ich all dies in Frage stelle und mich zum Richter mache?
Ich glaube in den seltensten Fällen daran, dass die "arme" Ehefrau viele Jahre lang nichts von seinen Betrügereien wusste. Für mich ist es eher ein Leugnen, nicht wahrhaben wollen, dass sich die Beziehung in eine unangenehme Richtung entwickelt. Gründe dafür gibt es vielfältige.
Auch sie hat das Recht (schon lange gehabt), diese Missstände anzusprechen, sie aktiv zu ändern, Beziehungsarbeit zu leisten..... oder auch zu gehen. Sie weiß es, wollte es bisher aber nicht.Warum um Herrgottswillen muss ich Diejenige sein, die ihr das Alles nochmal aufs Brot schmiert? Einer für mich gänzlich Fremden, deren Kerl ich gerade mal ein paar Clubmails lang kenne und der mir beim ersten Date gestanden hat, doch gebunden zu sein?
Nö. Ich distanziere mich von ihm und somit auch von ihr. Sollen die ihr Ding alleine klären.