Spanking des Mannes

Spanking, das Wort klingt harmlos. Ich weiß es und du weißt es auch: Nichts turnt dich so als, als ein Mann auf den Knien mit einem verstriemten Körper und seiner Zunge zwischen deinen Beinen. Das macht dich nass, allein die Vorstellung. Angst vor dem ersten Mal? Wir sagen, was hilft!, schreibt Bravo. Dass man laut zählen müsse; dass man sich entspannen solle... Lauter so’n Mist!
Ich musste laut zählen und immer wieder Feedback geben, zu Anfang, als es nur kleine Sprenkler von Schmerz waren. Es fängt ja auch harmlos an mit so einem Streicheldings.
Bei den ersten Spankings habe ich dir nicht mein vollständiges Repertoire an Gesichtsausdrücken präsentiert. Sprich: Ich habe nicht geheult. Das kam erst später, als du immer fieser geworden bist und die Schlaginstrumente schlimmer oder von dir schmerzhafter eingesetzt wurden. Ja, eine Peitsche ist etwas anderes. Aber auch ein dünner Rohrstock ist etwas anderes als ein Flogger.
„Wildleder“, hast du gesagt. „Ich möchte deinen Arsch weich wie Wildleder.“
Also war ich auf allen Vieren und ließ mich spanken.
Die Welt endet nicht mit einem Knall, sondern einem Wimmern, schrieb T. S. Eliot. Der Kontrollverlust beginnt langsam und ziehend. Er rollt langsam an. Mit Immer-Wieder-Innehalten.
Ein Mann will auch ein Mann sein.
Der einfache Schmerz ist der beißendste.
Das ist ein ganz knapper, reduzierter, böser Schmerz.
Eine ganze Zeit lang konnte ich mir einreden, dass es gut tut, den Arsch versohlt zu bekommen.
Dass ich es verdient habe.
Es war mein erstes Spanking. Bis dahin hatte es nur Klapse mit der flachen Hand gegeben. Keinen Einsturz der Existenz, der Verlust aller Gewissheiten, durch den schlimmen Schmerz, den komplexen, unbegreiflichen Schmerz, der einem Schweißausbrüche und Zittern beschert.
„Er ist richtig rot.“
„Es tut so weh.“
„Ja“, hast du gesagt. Und das es sein müsse.
Es war ein Schmerz, der umso stärker brannte, desto genauer man begriff, wie schwach und verletzlich man ist. Dieser sägende Schmerz überflutete mich. Und meine Tränen flatterten auf, alles floss, kreiselte und drängte an die Oberfläche. Das erste Mal ist immer etwas Besonderes.
Die Striemen sind nicht so lange geblieben wie die blauen Flecke. Nach Abschluss hast du mir Konfetti auf dem Arsch gestreut. Das war die Party. Der Brilli in deiner Nase funkelte. Du sahst ganz gechillt aus.

Seit diesem ersten Mal weiß ich: Du findest es geil,
- wenn er auf allen Vieren vor dir kniet;
- wenn sein Körper von den Seilen zusammengeschnürt wird;
- wenn seine Haut prickelt und brennt von deinen Schlägen;
- wenn du den dünnen Schweißfilm auf ihm siehst;
- wenn er schwer atmend darauf horcht, wann du das nächste Mal den Rohrstock auf ihn sausen lässt;
- wenn er sich ergibt, du seine Droge bist, ohne deren tägliche Dosis er wahnsinnig werden würde;
- wenn er dein Mann ist;
- wenn ich es bin!

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