Lieber odomar
daß mir etwas gefehlt hat.
... kann es sein, dass dir nicht unbedingt Bildung in diesem Sinn:
die vermittelte oder meinetwegen erworbene bildung
oder diesem:
"Kenntnisse, Fähigkeiten und Wissen",
gefehlt hat sondern möglicherweise eher eine Liste folgender Attribute?
es gibt bildung
es gibt intelligenz, emotionale und analytische
es gibt kultur
es gibt benehmen
es gibt charakter
fortführbar :
• soziale Intelligenz
• Wissbegierde
•
sich dennoch gegenseitig begreifen
Insofern wäre es der Diskussion förderlich wenn du
deine Definition von "Bildung" hier näher erläuterst.
Denn das
Bisher kann ich zwei Gruppen von Beiträgen ausmachen (von denen, die sich an der Diskussion beteiligen): Diejenigen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich, und diejenigen, die mir verübeln, daß mir etwas gefehlt hat.
finde ich hier nicht.
Vielmehr fällt mir auf, dass sich einige über den Begriff "Bildung" Gedanken machen, oder über das, was sie glauben darunter zu verstehen.
Inwiefern entsteht also ein unüberbrückbares Gefälle, das eine Beziehung zum Scheitern verurteilt?
Durch erworbene Bildungsnachweise (Gesellenbrief vs. Doktortitel) oder doch durch ander Aspekte unterschiedlichen geistigen Vermögens. Sei es nun Wissen, Intelligenz, Auffassungsgabe, Interessensgebiete, Fertigkeiten, Fachkenntnisse, Redegewandtheit, Kompetenzen usw. s.o.
Und um einen eigenen Standpunkt und nicht nur eine formale Betrachtung zu liefern:
wenn ich auf einen Menschen treffe dessen Wissen, Kenntnisse, Kompetenzen und Fähigkeiten weit entfernt von meinen liegen, kommt erst gar keine rechte Verständigung zu stande. Ich finde es aber doch ein wenig zu vermessen hier eine Skala im Sinne von "mehr" und "weniger" anzulegen, denn wie will ich z. B. emotionale Stärken gewichten? Und sind andere Fähigkeiten per se weniger wert?
Ich kenne eine Frau, die lernbehindert ist und in einer Einrichtung für behinderte Menschen lebt, weil sie mit den Anforderung eines eigenständigen Alltag überfordert ist. Sie entstammt der selben "sozialen Schicht" wie ich, einem Akademiker-Haushalt. Sie ist ein unglaublich warmer und herzlicher Mensch mit erstaunlicher emotionaler Kompetenz, die mich immer wieder fassungslos macht.
Sie besitzt weder meine (Aus-)bildung, noch mein (Fach-)wissen.
Inwiefern kann ich hier eine Wertung vornehmen?
Von "weniger" und "mehr" sprechen?
Ich traue mich das nicht.