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Beziehung mit Bildungsgefälle

Beziehung mit Bildungsgefälle
Hat es Zweck, sich mit jemandem einzulassen, der eine deutlich andere Bildung mitbringt? Lässt es sich verhindern, daß der eine als arrogant und der andere als doof dasteht? Mit unterschiedlicher Bildung geht oft eine unterschiedliche soziale Schicht einher. Wie vermeidet man Gefühle von Unter- oder Überlegenheit?
Hat es Zweck, sich mit jemandem einzulassen, der eine deutlich andere Bildung mitbringt?

Die Frage muss lauten:

Will man sich mit jemanden einlassenm, der eine deutlich andere Bildung mit sich bringt?

Denn wenn diese Frage mit "Ja" beantwortet wird, gibt es immer Lösungen. Hingegen wenn sie mit "Nein" beantwortet wird, erledigt sich alles weitere...
Wenn ich eine Lösung gefunden hätte, hätte ich nicht gefragt. Meine letzte Beziehung ist hauptsächlich daran zerbrochen
*****arc Mann
6.211 Beiträge
Nun ja ...
.. nicht nur bei der abendlichen Programmwahl, wenn sie dann beispielsweise ständig "Bauer sucht Frau", er aber eine naturdokumentarische Sendung des BBC gucken möchte, könnte es Problemchen geben- zumindest längerfristig ...*floet*.
Ich bin der Meinung, daß gravierende Unterschiede im Bildungsniveau seltenst befriedigend sind, zumal eben, wie bemerkt, auf lange Sicht!

Grüße
Sir Marc
Das Problem ist doch, dass der Wille von beiden Seiten da sein muss und, dass beide Partner so viel Selbstbewußtsein haben müssen, um sich nicht durch den anderen kleiner oder aber zurückgestossen zu fühlen.

Und dann müssen beide Partner noch in der Lage sein, sich auf den anderen einzulassen, müssen genügend Empathie besitzen.

Wenn das nicht der Fall ist, wirds schwierig - ABER man kann schließlich auch an sich arbeiten, dann geht das auch.

Wichtig ist halt, dass nicht jeder auf seinem "Bildungsstand" beharrt und bereit ist sich mal auf die Ebene des anderen zu begeben.

Daher meine Anmerkung eins vor, dass die Frage anders lauten muss.
*****arc Mann
6.211 Beiträge
@Cerbi
Wichtig ist halt, dass nicht jeder auf seinem "Bildungsstand" beharrt und bereit ist sich mal auf die Ebene des anderen zu begeben.

Ich würde hier mal die Betonung auf das "mal" legen. So wird- für mich- 'n Schuh draus und das ist sicher auch praktikabel.

Aber längerfristig ist das ein ermüdendes und aufreibendes Ringen um den gesuchten "gleichen Nenner".
Aber längerfristig ist das ein ermüdendes und aufreibendes Ringen um den gesuchten "gleichen Nenner".

Hmm... wenn beide auf ihrem Bildungsstand bleiben, ist das gut möglich.

Aber - ich höre schon gleich wieder irgendwelche User aufschreien und Sätze wie "Wie oberflächlich ist das denn" schreiben - wenn der mit der geringeren Bildung dafür sorgen würde, selbige in richtig des höher Gebildeten zu bringen, wäre dies irgendwann nicht mehr ein Ringen.
*****arc Mann
6.211 Beiträge
;-)
wenn der mit der geringeren Bildung dafür sorgen würde, selbige in richtig des höher Gebildeten zu bringen, wäre dies irgendwann nicht mehr ein Ringen.

Ja- es mag etwas eindimensional betrachtet oder gar arrogant klingen ...
Aber ich ging jetzt mal von gravierenden Unterschieden aus, also solche dergestalt, die man nicht in ein, zwei Jährchen nivellieren kann.
Klar- ich geb' dir vollkommen recht: bei geringen Abweichungen kann der ein oder andere Part durchaus sogar davon profitieren ...
Machts mal bitte n Beispiel, damit ich mir n Bild von dem Gefälle machen kann, von dem hier gesprochen wird, weil ich glaub, sonst schreibseln wir noch ne Weile aneinander vorbei. *ggg*
****no Frau
290 Beiträge
Hat es Zweck, sich mit jemandem einzulassen, der eine deutlich andere Bildung mitbringt? Lässt es sich verhindern, daß der eine als arrogant und der andere als doof dasteht? Mit unterschiedlicher Bildung geht oft eine unterschiedliche soziale Schicht einher. Wie vermeidet man Gefühle von Unter- oder Überlegenheit?

ich glaube, dass es möglich ist, aber auch schwieriger. meistens sind ja in einer partnerschaft auch gemeinsame interessen und unternehmungen wichtig. wenn es möglich ist, diese zu finden, könnte es schon klappen. also unterschiede akzeptieren und gemeinsames finden, damit es ausgewogen ist.

zum thema arrogant kann ich nur sagen, dass so etwas für mich nicht in frage kommt. ein partner, der sich arrogant und von oben herab mir gegenüber verhält, ist für mich kein partner mehr. und umgekehrt genauso.

gefühle vermeiden kann man denke ich nicht. aber offen sein zueinander und diese gefühle ansprechen, wenn sie da sind. darüber reden
*******_nw Frau
1.373 Beiträge
Ich stelle mir das nicht so einfach vor und habe es auch schon einmal als sehr schwierig erlebt.
In der Regel hat ein Mensch seine Bildung nicht grundlos, Ursache ist einerseits die nötige Intelligenz sowie der soziale Hintergrund - beides lässt sich aber nicht einfach so verändern.
Die Probleme kommen schneller als man denkt, Liebe lebt auch vom sprechen, nur gehen schon da die Interessen stark auseinander, oft kann der, ja, wie sag ich das jetzt, weniger gebildete Partner nicht folgen und verliert schnell das Interesse, der andere ist von den Themen des Partners schnell genervt und kommt mit dem Unverständnis nicht klar.
Ebenso verhält es sich bei spezifischen Verhaltensweisen...in meinem Fall hatte ich damals bereits Abitur und er einen Hauptschulabschluss, Diskussionen waren kaum möglich, gerade wenn es um aktuelles Zeitgeschehen ging...nicht weil er nicht wollte, er konnte mir oft einfach nicht folgen und fühlte sich hilflos und blamiert.
Verstärkt hat sich dies zusätzlich mit meinem Studium, Bildungsunterschiede fallen mir jetzt noch mehr auf und werden schnell zum Störfaktor, aber wie sagt man so schön, es muss eben passen und da zählen eben viele Faktoren dazu.
Ich möchte Goethe zitieren können, ohne daß mein Gegenüber entweder in Ehrfurcht erstarrt oder mir wütend elitäre Arroganz vorwirft.
*******ous Frau
71 Beiträge
Abhängig von eigener Einstellung
Das hängt ganz klar davon ab, wie wichtig es Dir ist, Dich mit Menschen gleicher Bildung zu umgeben oder eben nicht. Stört Dich ein Bildungsgefälle? Wenn ja, dann solltest Du eine Beziehung mit der Person entweder aufgeben oder eben dafür sorgen, diesen Bildungsstand auszugleichen. Letzte Möglichkeit besteht nur, wenn betreffende Person dazu bereit ist, zu lernen ( wie z.B. bei Educating Rita/ Pygmalion). Das wiederum setzt einen gewissen Grad an kognitiver Intelligenz vorraus. Ist diese nicht vorhanden, vergiss es.

Ich kann für mich sagen, dass ich niemals mit jemanden zusammenleben könnte, der einen wesentlich geringeren Bildungsstand besitzt, noch schlimmer bei der Intelligenz eine große Kluft bestehen würde. Es würde mich gar zum Wahnsinn treiben, wobei der Wahnsinn manchmal keine schlechte Option ist, entbindet sie einem doch von gewisser Verantwortung, doch ist dies anzustreben? Ach nein....

Anders ist es natürlich, wenn sich der Bildungsstand auf gewissen Gebieten unterscheidet, das macht die Sache wiederum spannend, denn auf diese Weise ist es doch möglich, viel voneinander zu lernen.
Aber doch, thematisch immer etwas mehr zu wissen macht Sinn, wie soll ich mit meinem Partner sonst Diskussionen führen können?

Best wishes
Stupendous
****ne Frau
8.370 Beiträge
Mir stellt sich da gerade eine Frage: macht ihr Bildung nur am Schulabschluß fest?
Anders: Bildung an sich hängt sicherlich mit dem Schulabschluß zusammen.
Allerdings gibt es da noch viel mehr was einen Menschen intelligent macht.

Nur um auf das Zitieren von Goethe zurück zu kommen: Goethe ist mir persönlich zu schwer, also habe ich mich nie dafür interessiert. Also ergibt sich in diesem Fall ein Bildungsgefälle.
Woraus sich dann eben wieder die Frage ergibt wo man das Gefälle ansetzt.

Ein gutes Allgemeinwissen kann man sich auch so aneignen. Das würde ich jetzt nicht unbedingt vom Schulabschluß abhängig machen.
Wenn sich jemand nicht wirklich für das aktuelle Geschehen interessiert bzw. nur die Stammtischparolen wiedergibt ohne mal dahintergeschaut zu haben, dann mag dieser Mensch sicher nicht sehr intelligent sein.
Aber auch das hat wieder nichts mit dem Bildungsabschluß zu tun.

Ja, ich gebe zu das es mich stört das man immer wieder auf dem Bildungsabschluß rumreitet.
Mein Schulabschluß ist mitlerweile Jahre zurückliegend, selbst mein Examen liegt jetzt schon Jahre zurück.
Ich wäre tatsächlich "dumm" wenn ich mich in der Zwischenzeit nicht weiterentwickelt hätte.

Um nochmal kurz auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: ich gebe zu, mich würde es wahnsinnig machen wenn ich mit meinem Partner keine vernünftige Unterhaltung führen könnte.
Oder gänzliches Desinteresse für Alltägliches bzw. mich Interessierendes da wäre.
Vermutlich wäre ich nicht lange mit so einem Menschen zusammen.

Kelene
*******_nw Frau
1.373 Beiträge
Also ich würde sagen heute hat es mit Sicherheit etwas mit dem Bildungsabschluss zu tun, ich denke da muss man sich nichts schönreden, auf der Hauptschule landet man heute nicht so schnell.

Generell lässt sich das nicht trennen, er ist Teil eines Ganzen, nämlich des Habitus, dieser schließt, wie ich oben bereits gesagt habe ebenso sozialen Hintergrund, kulturelles Interesse und weitere Elemente mit ein...der Habitus lässt sich aber nicht einfach so verändern...Lektüre dazu: Bourdieu: zum Habitus und den Lebenstilen
Versuch macht kluch
Hab's völlig vorurteilsfrei probiert und es ist gescheitert.

Vieles wird durch Gefühl, Wärme und neue, gemeinsame Interessen kompensiert, manches aber nicht. Es kommt wohl darauf an, wie genau der unkompensierte Teil verläuft bzw. welche Bedeutung er hat oder bekommt.

Ich würd es jedenfalls wieder probieren.

Schönen Gruß
Calliou
also wenn jeder nur einen PArtner mit gleicher Bildung akzeptiert haben wir bald eine Inzuchtgeschwängerte Bildungsoberschicht und eine Gesunde Mittelschicht. Man schaue sich dazu nur die Verteilung der IQ´s an und sieht das mit ansteigendem IQ immer weniger mithalten können.
Mensa stellt dazu Informationen bereit, nächstes Jahr werde ich mal meiner Neugier nachgeben und einen Mensa IQ Test machen lassen bei mir.

Bildung ist bedingt zweitrangig ich bin zufrieden wenn mein Gegenüber nicht völlig Dumm ist und nen paar Augen hat in denen man sich verlieren kann.
Bodenständige Partner haben Vorteile schließlich sorgen Sie dafür das man Realist bleibt und nicht das Wesentliche im Leben vor lauter Intelligent sein vergisst.
******ana Frau
1.991 Beiträge
leider nein
.... vielleicht gibt es Ausnahmen, klar, aber ich zweifle, aufgrund meiner Erfahrungen, dass dies geht.
Wenn z.B. sie Akademikerin ist und er Handwerker... da trennen Welten.
Ich bin mal so vermessen zu sagen, dass es evtl. leichter ist, wenn SIE den geringeren Bildungsstand hat. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass ein Mann auf Dauer ganz schwer damit klarkommt, dass er mit ihr intellektuell nicht mithalten kann.
Wenn ich mir die umgekehrten Fälle der Vorzeigebarbies an den Seiten intellektueller Männer ansehe... scheint irgendwie doch zu klappen?!?!? *g*

Für mich persönlich geht das nicht mehr. Ich bin auf der Basis Bildungsgefälle Sie zu Ihm bereits gescheitert. Nein, ich will mir mein Redebedürfnis nicht mehr ausschließlich ausserhalb der Partnerschaft stillen, weil er nicht mitkommt.
Ich mache Bildung nicht am Schulabschluss fest, aber Kommunikation ist neben Respekt ist der Grundpfeiler einer Partnerschaft. Wie soll diese funktionieren, wenn genau hier das Niveau zu stark auseinander tendiert?

lg Su
So oder so
Wie so vieles ist ja auch Bildung relativ. Wer gute Schul oder Uninoten mitbringt, muß nicht zwangsläufig lebenstüchtig sein. Da kann man mit Glück jemanden finden, mit dem man sich prima ergänzen kann, was dann echt toll sein kann, wenn beide auch offen für das Wissen den anderen sind und nicht der oder die eine auf dem hohen Sockel sitzt.
Wenn du allerdings jedenmorgen die Kaffemaschine von Neuem erklären mußt, dann passt es wohl nicht so gut. ,-)
********mira Frau
2.840 Beiträge
Mir ist es wichtig mit meinem Partner angemessen kommunizieren zu können. Ohne dass sich einer von beiden zurücknehmen muss, weil der andere ihm nicht folgen kann.
Wenn man außergewöhnlich hochintelligent ist ist es sicherlich schwieriger einen passenden Partner auf gleichem oder zumindest annähernd gleichem Bildungsniveau zu finden.
Aber vielleicht ist man in der Liga weniger anspruchsvoll was das angeht?! *skeptisch*
****ne Frau
8.370 Beiträge
Meine Aussage mag vorhin vielleicht etwas falsch rübergekommen sein.
Nur als Beispiel: mein Vater hatte gar keinen Schulabschluss und auch seine Ausbildungen hatte er immer wieder abgebrochen.
Zudem kam er aus einem sehr gewalttätigen Haushalt.
Trotzdem war er ein mehr als intelligenter Mann mit dem man über alles reden konnte, der immer gut erklären konnte bzw. andere Sichtweisen gut darstellen konnte.

Ich gebe zu: ich möchte auch lieber einen Partner an meiner Seite haben mit dem ich mich über mehr austauschen kann als nur übers Wetter.

Kelene
*******_nw Frau
1.373 Beiträge
@ Kelene: Ich glaube du wirfst da zweierlei in einen Topf, die Bildungszustände zu der Schulzeit deines Vaters waren andere wie heute, heute ist es normal mindestens die mittlere Reife zu haben.

Außerdem spirichst du Sonderfälle an, natürlich gibt es die, aber sie sind selten.
**tt Frau
795 Beiträge
hm...
also wenn ich es jetzt mal nur an der formalen Bildung fest mache, dann bin ich in einer Beziehung mit einem ziemlichen Gefälle: er hat einen Hauptschulabschluß (wobei der vor ein paar Jahren auch noch etwas ganz anderes war als er heute ist!) und ich bin "ne Studierte"...

es gibt trotzdem viele gleiche/ ähnliche interesse und einige Gebiete auf denen ich "doof" bin (zum beispiel sind Zahlen nicht so meins *schaem*)...
es gleicht sich halt aus...

...und das nun schon seit fast 9 Jahren! *g*
****_sl Frau
2.510 Beiträge
nach einem sehr einscheindenden Erlebnis letzte Woche würde ich sagen...auch eine Promotion schützt nicht vor Dummheit...schon gar nicht vor emotionaler Dummheit.

Ich hatte schon Verbindungen mit Menschen, die mir an formalen Bildungsstand unterlegen waren...aber nie intellektuell oder was die Allgemeinbildung betrifft. Es war nicht im Geringsten ein Thema.

Mich kann schon jemand neugierig machen auf grund von Eloquenz, emotionaler Intelligenz und Allgemeinwissen...aber das würde ich nicht im Ansatz in Verbindung mit dem Grad der formalen Bildung bringen.

Nö, da ist mir jeder charmante Lebenskünstler lieber als der gebildete Langweiler.
****ne Frau
8.370 Beiträge
Funny, ich gebe zu das es heute ganz sicher ein enormes Gefälle gibt.
Das merke ich ganz gut wenn ich unterwegs bin und sich Gespräche mehr oder weniger ergeben.
Ganz schlimm bei einem Treffen mit jemandem den ich noch nicht kenne.
Aber ich habe gelernt höflich "Hm-m" zu murmeln.
Ahhh, jetzt verstehe ich gerade die Arroganz.....oh Gott, bin ich es am Ende selbst?
Ich gebe zu, ich verliere enorm schnell das Interesse wenn ich merke das einfachste Unterhaltungen nicht möglich sind, auch nach mehreren Versuchen nicht.
Dann den Abend lieber allein verbringen *hüstel*.
Habe aber auch schon sehr gute Gespräche mit Menschen geführt die eben nicht dem Klischee des Handwerkers entsprechen.

Kelene

P.s.: Pixy, du hast es wirklich gut getroffen. So sehe ich das auch. Danke!
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