Ich habe hier bereits geantwortet, dass es für mich keine Option ist und da bin ich mir auch absolut sicher.
Das Warum, das mich so sicher sein lässt, beruht aber auf Erfahrungen.
In jungen Jahren habe ich auch immer gesagt :
"Wenn..., dann ist es aus".
Tja... und dann kam dieses Wenn und es tat sauweh und es war eben nicht "aus".
Mir wurde nämlich nach der ersten Traurigkeit, der darauffolgenden Wut und der Verzweiflung klar, dass ich mir selbst am meisten weh tue, wenn ich diese (frühere) Beziehung deshalb beende. Ja, das Vertrauen war tief angeknackst, aber die Liebe war damit doch nicht weg.
Wir haben uns damals nicht getrennt, aber bei mir blieb das Gefühl eines "Ungleichgewichts" - ja, total schräg - und das ging nicht weg und war Jahre später - trotz inzwischen wieder super Beziehung - noch da.
Mir passierte dann auch, was ich zuvor beim Partner so schlimm gefunden hatte. Es war bei mir kein ONS. Ich hatte mich sehr ernsthaft verliebt, ohne dass ich meinen langjährigsten Partner deshalb nicht mehr geliebt hätte.
Eine Erfahrung, die mein ganzes Denken und Fühlen , das ich bis dahin hatte, infrage stellte...
Das Fundament der langjährigen Beziehung ließ uns gemeinsam hinterfragen, ob die Beziehungsform für uns noch passte und in vielen Monaten die folgten, ging unser Weg in ein polyamores Miteinander.
Authentisch, ehrlich und verbindlich.
Ich denke, dass "Fremdgehen" nur das Symptom für etwas ist und dieses Etwas muss nicht das Verlieren der Liebe sein.
DAS gilt es zu hinterfragen und da, wo Liebe ist, sollten Wege gefunden werden.
DESWEGEN 😉 ist es heute für mich keine Option, denn ich glaube, ich habe damals was Wichtiges (für mich und über mich) gelernt.
Fragen, die mir persönlich wichtig sind, sind heute z. B. die,
WARUM man das Gefühl hat, einem würde etwas genommen und, warum man Sexualität derart hoch bewertet, dass man alles wegzuwerfen bereit ist, wenn der Partner sie auch mit wem Weiteren auslebt. (?)
Um dieses "Weitere" akzeptieren zu können, muss man allerdings - meine Erfahrung - das eigene Verbindende in der Partnerschaft erkennen und das, was in einer Beziehung möglich ist, hängt von der Qualität - vom Fundament - dessen ab, was da ist.
Bin ich in meiner Partnerschaft glücklich und geborgen, kann mir das niemand Weiteres nehmen.
Ist es nicht so, macht es Sinn, die Ursache zu finden und nicht die Symptome.
Das Wichtigste ist bei allem die Ehrlichkeit und die ist für mich oberste Bedingung.