Das wirklich Traurige
an der Heimlichkeit ist für mich der Grund für Heimlichkeit bzw die Gründe.
Wir Menschen haben so viel Blödsinn gelernt, an dem wir mit einer unglaublichen Vehemenz festhalten.
Aber einander aushalten auch in unbequemer, unerwünschter Wahrheit, DAS ist nicht drin.
WEIL man „liebt“? Ne sorry, weil man genau das nicht tut. (Steinigt mich gerne).
Liebe ist genau das, auch mal was aushalten, vor allem den, den man liebt.
Seine eigenen Befindlichkeiten über Nähe und Distanz regulieren und nicht darüber einander in was darf und was darf nicht zu reglementieren.
Wir dürfen nicht mehr sein, wer wir sind und nicht mehr fühlen, was wir fühlen. Und Ihr wollt über Roboter lachen? Mehr Cyberliebe geht doch schon nicht mehr.
Warum wird denn verheimlicht? Gelogen? Weil man eben nicht alles adressieren kann. Weil eben nicht ausgehalten wird.
Natürlich kann man mal überreagieren, wenn man sich enttäuscht oder verletzt fühlt. Und dann kann man sich entscheiden, ob man sich da rein steigern möchte, wegen Rechthaberei und falsch verstandenem Stolz, oder auch mit dem anderen emphatisch sein kann. Ihm seins lassen kann und sich davon einfach distanziert, wenn man es nicht mitgehen kann.
Wenn ich manche Beiträge so lese, beschleicht mich das Gefühl in meiner letzten Trennung war mehr Liebe als in so mancher Beziehung. Bin dafür gerade tief dankbar.
Der Weg dahin, das hässliche Klammern, war hässlich. Aber schön und tragend finde ich, wieder an den Punkt gekommen zu sein, einander anzuschauen und in der jeweiligen Wahrheit, die JETZT ist, anzunehmen.
Getrennte Wege gehen war plötzlich ganz leicht, so richtig. Jetzt ist jeder wieder richtig und wir verstehen uns gut darin. Wir hätten uns viel hässliche Zeit auch sparen können.
Im Grunde geht es doch darum, einander sein und auch wachsen zu lassen und sich miteinander im liebevoll zugewandten Kontakt zu regulieren, aber nicht einander zu begrenzen.
Mal ist man sich ganz wunderbar nah und manchmal sind Themen dran, da schaut man aus gewisser Distanz zu, weil nichts eigenes drin ist und doch ist es schön den anderen in seinem Element zu sehen und zu wissen.
In dem Moment, wo man seinem Gefühl folgt und sich konsequent der Wahrheit im hier und jetzt stellt, sind die Dinge nicht kompliziert, sondern leicht.
Menschen sind in Resonanz miteinander. Eigentlich kommt das gar nicht vor, dass man auf extrem unterschiedlichen Wegen ist.
Das, was kompliziert macht und auch so empfinden lässt sind Ängste und Konventionen.
Gefühl und Wahrhaftigkeit verursachen diese Probleme nicht.
Was hat uns damals klammern lassen? Natürlich die Angst vor dem Neuanfang. Wir waren immer total easy miteinander. Man hat sich nach alten Zeiten gesehnt und war verspannt, weil man das nicht gefunden hat.
Das harte an der Trennung war nicht den Mann gehen lassen, der er jetzt ist. Es war das Aufgeben der Idee es könnte nochmal so sein, wie es wahr. Die Kapitulation der Illusion vor der Wahrheit darf natürlich traurig sein und auch betrauert werden. Dem gegenüber steht aber ein Gefühl von Befreiung und Stimmigkeit, dass so gut tut.
Fremdgehen... das ist auch sowas, was es eigentlich gar nicht gibt. Für mich ist das ein Stellvertreterthema.
Ich glaube nicht daran, dass Menschen die fremd gehen tatsächlich so dringend fremde Haut suchen.
Ich glaube, die suchen sich.
Und ich glaube der ganze damit einher gehende Regulierungswahn ist die Angst davor, der andere könnte sich selbst tatsächlich in der Begegnung mit einem anderen Partner finden. Daher muss man der Sexualität unbedingt die Tiefe nehmen und sie dann in der Breite garnieren, damit die Ablenkung schön „aufregend“ empfunden wird, obwohl sie luftleer ist.
Jaja, das mag jetzt einigen nicht in den Kram passen und das ist völlig fein für mich. Eure Wahrheit - dürft Ihr alle haben und leben und befinden.
Das hier ist meine. So lebe ich und so liebe ich.