Das Belügen von Menschen ist ein Unrecht, und das seit vielen tausend Jahren. Während sich die Einstellung zum außerehelichen Sex oder die Frage nach der öffentlichkeitstauglichen Kleidung der sich ändernden Moral, also der Einstellung und Meinung der Gesellschaft zu ihrer Richtigkeit unterliegen, ist das bei Lügen nicht der Fall: Lügen war noch nie und nirgendwo rechtens. Und die liebgewonnen kleinen Notlügen erscheinen zwar harmlos im Vergleich zu Verleumdung oder Betrug, das macht sie deshalb trotzdem nicht "richtig"
... hmm, mal gesetzt den Fall der Partner fragt nie nach weil er nicht auf die Idee kommt dass die Partnerin fremdgeht. Dann muss die Partnerin ja niemals lügen.
Das nur mal als kleiner Einwurf dass Lügen nicht der passende Begriff ist ...
Ich sage deswegen eher "Heimlichkeit" dazu und unterscheide das Unrecht so: Geschieht ein Seitensprung mit Wissen des Partners, ist er für mich völlig in Ordnung. Der Partner kann dann ja selbst entscheiden ob er es duldet oder eben geht. Geschieht es aber heimlich, dann hat der Partner nicht diese Chance - und die wirklich gute Eigenschaft des Gutglaubens wird ihm so genommen.
Der Fremdgeher zerstört eine gute Eigenschaft eines anderen Menschen.
Und genau deswegen bin ich der Meinung, dass eine Trennung die bessere Alternative ist. Nicht die emotional leichtere, aber die bessere - für alle Beteiligten.
Denn einen Nebeneffekt hat die Natur wohl so eingerichtet: Fremdgeher werden auf Dauer niemals so glücklich wie jene die nicht fremdgehen. Entweder weil der Partner es herausbekommt, aber noch mehr weil ein gemeinsames Glück so mit niemandem möglich ist. Dort wo man etwas verheimlichen muss kann man niemals das, was aber gerade in einer Partnerschaft so schön ist:
Laut denken.