******t73:
Wie sieht ihr das ?
Ich bin mehrmals in dieser Situation gewesen.
Für mich kommt es sehr stark auf die Gründe der Ablehnung an und wie groß diese Ablehnung ist. Zum Beispiel habe ich einmal komplett auf das persönliche Kennenlernen mit jemandem verzichtet, weil mein Freund eine wirklich extreme Abneigung entwickelt hat und stark besorgt um mich war. Und obwohl ich es nur zum Teil nachvollziehen konnte, habe ich seine Bedenken ernstgenommen und meine persönlichen Bedürfnisse in dieser Hinsicht erstmal zurückgestellt. Ich habe den Kontakt nicht abgebrochen (außer zwischendurch mal kurz temporär), verzichte aber erstmal auf das Kennenlernen, weil mir die Ängste meines Freundes schon wichtig sind.
Und hier ging es eben auch tatsächlich um Bedenken, um Ängste, nicht um "nicht leiden können, jemanden unsympathisch finden", denn mein Freund fand meinen Top auch eine ganze Weile absolut unsympathisch, bis wir uns kürzlich mal mit Kind und Kegel alle zusammen im Tierpark getroffen haben und die beiden tatsächlich warm miteinander wurden. Aber selbst wenn nicht, möchte ich nicht, dass mein Partner mir die Bedingung auferlegt, dass meine Sexpartner, mit denen er gar nichts zu tun hat, IHM sympathisch sein müssen, denn ich suche sie mir zu meinen Bedingungen aus. Immerhin schlafe
ich mit ihnen und nicht er.
Jetzt habe ich einen dritten Sexpartner, mit dem es nun auch etwas fester und regelmäßiger wird und den mein Freund eigentlich total gern mochte - bis er eben erfahren hat, dass ich mit ihm schlafe. Und da mein Freund öfter mal dazu tendiert, Menschen plötzlich doof zu finden, wenn ich sexuell intim mit ihnen werde oder werden will, schränke ich mich da nicht jedes Mal gleich ein, gebe ihm aber Zeit, das Feuer zwischen seinen Ohren zu löschen.
Persönlich kann und mag ich Sexpartner nicht einfach so fallen lassen, weil ich sie mir in der Regel sehr streng aussuche, es mir nicht leicht fällt, neue kennzulernen und ich vor allem an langfristigen Partnern interessiert bin. Mir sind meine Sexpartner tatsächlich auch menschlich sehr wichtig. Mein Top ist jemand, den ich wahnsinnig lieb habe (aber nicht "liebe"), und der Dritte ist jemand, mit dem ich gerade dabei bin, mich ernsthaft anzufreunden.