Für mich gibt es „Die Moral“ nicht, da Moral immer durch das soziale, kulturelle und religiöse Umfeld geprägt ist.
Da ich als polyamorer BDSMler immer gerne in die „unmoralische Ecke“ gestellt werde, ist für mich auch der Moralbegriff, gerade in sexueller Hinsicht, sehr negativ belastet.
Wie ich in einem sehr ähnlichen Thread im BDSM Kontext schrieb, sind für mich 2 Grundsätze wichtig, nach denen ich mein Handeln und das von anderen bewerte (und das generell, und nicht nur auf Beziehung und Sexualität begrenzt):
Einvernehmlichkeit der Beteiligten und Legalität.
Und schon selbst bei der Legalität bin ich ambivalent, zum einen sind für uns alle, so glaube ich, Handlungen wie Pädophilie, Vergewaltigung und Mord abzulehnen und zu verurteilen, auf der anderen Seite waren Homosexuelle und BDSMler auch bis vor nicht allzu langer Zeit gesetzlicher und strafrechtlicher Verfolgung und Disktiminierung ausgesetzt.
Trotzdem sehe ich für mich in Einvernehmlichkeit und Legalität die Definition, die für mich dem Begriff „Moral“ am nächsten kommt.
Deshalb sind für mich auch Offenheit und Ehrlichkeit, aber auch Achtsamkeit und Vertrauen, unabdingbar für mein Verständnis von Polyamorie. Nur so kann ich mit allen Beteiligten einvernehmlich ein Geflecht aufbauen.