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Wie sehen andere Autisten die Welt?

****Moo Mann
125 Beiträge
Warum werde Persönlichkeitsstörungen immer als Krankheit/Behinderung gesehen?
Ich fühle anderes, mehr nicht.
Ein Therapeut von mir brachte das mit einer Aussage auf den Punkt : "Wenn jemand sagt er wär normal schicken sie ihn zu mir."

Wie langweilig wär die Welt wenn wir alle gleich wären. Das anders sein mach doch mein gegenüber erst Interessant. Was bringen mir z.B. Hunderte Freunde bei FB wenn alle gleich und austauschbar sind. Individuen sollten genau das sein, Individuell.
Jahrelang habe ich versucht mich anzupassen. Was hatte ich davon , nichts.
Nachdem ich gelernt habe mich genauso zu sehen, wie ich bin, fühle ich mich besser.
Ich habe meine Ecken und Kanten, ja und wer hat die nicht.
Mach doch Spaß sich daran zu reiben wenn es irgendwo juckt *smile* .

gruß
Moo
*******onor Frau
2.583 Beiträge
oh, das sagen mal jemanden, der eine zeit mit einem borderliner oder narzissten verbracht hat.

ich verstehe, was du meinst,
aber richtige kraftraubende persönlichkeitsstörungen, tun keinem anderen menschen gut.
****Moo Mann
125 Beiträge
Ich habe neun Jahre mit einer Borderlinerin zusammen gelebt.

Sie mit Diagnose F60.3 und ich als F60.1
cat_eleonor
*******onor:
richtige kraftraubende persönlichkeitsstörungen, tun keinem anderen menschen gut.
Es sagt keiner, dass es einem NT gut tut, gut tun muss .... bitte nicht gleich so reagieren.

Es ist doch gut, wenn ein NT feststellt, dass man beim Kontakt mit einem Autisten, einem Asperger .... nicht gleich erschrocken und hilflos wegläuft sndern sich Mühe gibt zu verstehen, dann man kan immer von anderen auch lernen. Natürlich, je schwieriger die Verständigung oder die andere Ausprägung ist, um so eher wird man auch Unterstützung durch Fachkräfte brauchen.

Ist es so verständlich? *zwinker*
*******onor Frau
2.583 Beiträge
bitte nicht gleich so reagieren.

bitte nicht böse sein, aber es ist meine persönliche reaktion,
durch meine lebenserfahrung, auf BLer und narzissten.
ansonsten gebe ich dir recht.
Wie sehen andere Autisten die Welt?
Ich kann es nicht mehr hören, anders zu sein, nicht zu sein wie andere; kann es nicht mehr hören, dass keine zwei Autisten gleich sind blablabla und tralala ...
(Sind das nicht die Normalos mit ungehemmten Zwang zur Individualität, die so beständig und gebetsmühlenhaft darauf rumhacken müssen!?).

Als Asperger möchte ich nur einmal so sein wie andere ... durchschnittlich ... uniform - eben gar nichts Besonderes oder Einmaliges ...

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele keine echte Ahnung (bzw. Erfahrung) haben, was es heißt und was es ist, immer und überall draußen und außen vor zu sein ...
Nie dazu zu gehören, ein Teil von etwas zu sein ...
Sogar die Sprache, die eigentlich Denken, Fühlen anschaulich macht, machen soll, die Dinge eindeutig beschreiben soll und deswegen eine Gruppe von Menschen eint (als Nation), eine Gemeinschaft formt und erst möglich macht, bleibt ein Rätsel und fremd ... Wie viele Wünsche, Hoffnungen, Ängste werden erst durch Worte erfassbar? - Nicht nur über eine Mitteilung des Sprechenden an andere, auch vor allem für einen selbst - mir fehlt das ... eine Dimension quasi fehlt mir.
Bin ich also überhaupt ein Mensch?

Ja, als Asperger träume ich nur in Bildern, nie etwas Sprachliches, Personen in meinen Träumen sprechen nicht ... automatisch einfach drauflos quatschen geht überhaupt nicht ... alles muss überlegt werden, abgewogen werden, im Idealfall zuerst aufgeschrieben werden ... usw. usf.

Andere Frage: Kann sich überhaupt jemand vorstellen, was es bedeutet zu wissen, dass man nie gesund sein wird?
(Als Autist und Asperger ist meine neurologische Entwicklung gestört, gestört worden, gleichzeitig zeigen Forschungen, dass Aspergern bestimmte Chromosomengruppen ganz fehlen bzw. doppelt vorhanden sind, um die fehlenden zu ersetzen - insofern hat der Begriff von gesund und krank in diesem Zusammenhang sehr wohl seine Gültigkeit - auch wenn es hier immer in Abrede gestellt wird und es heißt, anders zu sein ---- aber wie fühlt sich wohl jemand, der sich hier wie ein Alien vorkommt, Lichtjahre von der Heimat entfernt, ohne Sprache, ohne Gefühl, ohne Funktion in der Gesellschaft? --- Einfach mal so als kleine Denksportaufgabe und als Gran mehr Besinnung auf das eigentliche Thread-Thema ....).
********chaf Mann
7.943 Beiträge
JOY-Angels 
(Sind das nicht die Normalos mit ungehemmten Zwang zur Individualität, die so beständig und gebetsmühlenhaft darauf rumhacken müssen!?).

Nö. Geschrieben habe das schließlich ich, und ich bin kein "Normalo". *zwinker*

Dieses "Nicht dazu gehören können" kenne ich auch, und wenn du jetzt denkst, dass ich mich soooo besonders fühle und den anderen überlegen und ach und überhaupt ... ähhh ... nein? *nein*

Ich weiß, wie es ist, "anders" zu sein! Nämlich zuerst einmal: Scheiße! *ja* Die Frage "was stimmt nicht mit mir?" werden sich in ihrer Jugend mindestens 90% aller Autisten gestellt haben! Und selbst wenn eine Diagnose dann da ist, wird sie es nicht glücklich gemacht haben! "Na toll. Ich weiß jetzt also, warum ich anders bin als die. Löst aber mein Problem nicht. Ich möchte gerne trotzdem keine Probleme mit denen da haben!"

Der Trick ist (und das ist wirklich einer), daran zu glauben, und es auch wahrzunehmen, dass "die" sehr wohl auch autistenkompatibel sein können! *ja*

Ich mag direkte Ansagen und brauche sie auch. Mit Menschen, die "subtil" Signale aussenden, kann ich nichts anfangen. *nein* Wenn eine Frau mit mir flirtet, dann gerne sehr direkt, dann kapiere ich das wenigstens auch. *floet* Wenn mich jemand nicht leiden kann, kann er/sie mir das mitten ins Gesicht sagen, passt! *top* (Trauen sich die Wenigsten.) Wenn jemand mich oder mein Verhalten nicht kapiert, finde ich es wunderbar, wenn diese Person mir das sagt! Da sind schon wunderbare Freundschaften draus entstanden. *ggg*

Was ich damit sagen möchte: JA, es ist beschissen, anders zu fühlen und wahrzunehmen, als gefühlt der Rest der Bevölkerung.
Es ist aber, zum Glück, nicht "der Rest der Bevölkerung". *nein* Es gibt jede Menge Menschen, und nicht nur Autisten!, die mit dieser Sonderbarkeit eines Autisten wunderbar klar kommen.
Gibst du die Hoffnung nicht auf, diese zu finden, dann wirst du sie auch finden.
Davon bin ich überzeugt.

*g*
Schwarzschaf
Was ich damit sagen möchte: JA, es ist beschissen, anders zu fühlen und wahrzunehmen, als gefühlt der Rest der Bevölkerung.
Es ist aber, zum Glück, nicht "der Rest der Bevölkerung". *nein* Es gibt jede Menge Menschen, und nicht nur Autisten!, die mit dieser Sonderbarkeit eines Autisten wunderbar klar kommen.
Gibst du die Hoffnung nicht auf, diese zu finden, dann wirst du sie auch finden.
Davon bin ich überzeugt.

Das ist eine gute Aussage und ich hoffe, dass sich jeder wirklich jeder einen gut verdaubaren Teil davon nimmt.
@Schwarzschaf
Erkläre mal einem Autisten, was ein "Trick" ist, was "Hoffnung" ist, was "sich überlegen fühlen" ist, was "Scheiße fühlen" ist, was "ach ... und überhaupt ... ähhh ... nein" ist, was "na toll" ist, was ein "Problem" ist ... etc ... was diese Emoticons darstellen sollen ... etc ...

... und dann wird deine Sprache - vielleicht - (was für ein furchtbar diskriminierendes Wort) "autistenkompatibel" ....
********chaf Mann
7.943 Beiträge
JOY-Angels 
Ach, noch etwas:

Andere Frage: Kann sich überhaupt jemand vorstellen, was es bedeutet zu wissen, dass man nie gesund sein wird?

Das war die erste Frage der Dame, die für meine Diagnostizierung (oder auch Nicht-Diagnose) zuständig war: "Sie sind sich schon dessen bewusst, dass das, wenn ich Sie tatsächlich positiv diagnostizieren sollte, nicht "heilbar" ist? Wollen Sie es wirklich trotzdem wissen?"

Ja, ich wollte. *ja*

Weil ich dann wenigstens weiß, was konkret an mir anders ist! Und immer sein wird! Ich also Lösungen entwickeln kann, damit ich es mir und meinen Menschen um mich herum einfacher machen kann.

Seitdem ich es weiß, ist mein Leben erheblich (!) einfacher geworden!

Seitdem ich jedem, der es (nicht? *floet*) hören will, sage, dass ich direkte Ansagen brauche und definitiv haben will, dass man mir nicht um den Brei herumreden soll, weil ich das nicht kapiere, sondern voll auf die Zwölf mir einfach sagen soll, wie es ist,
seitdem habe ich ein um einiges entspannteres Leben. *cool*

Ich kann dir nur raten: Sei ebenso offensiv! Sage deinem Umfeld, was du kannst und was nicht, was du wahrnimmst und wo es Probleme gibt. Sei dabei selbstbewusst, mache dich nicht zu dem armen Opfer, sondern sage einfach, wie es ist! Du kannst dies und jenes nicht, aber wenn sie es dir so und so sagen (das nur mal so als Beispiel, wie ich es bei meinen Problemen gemacht habe), dann kannst du es doch. *g*

Autismus ist doof, ich weiß. *ja*
Allerdings -und das ist die gute Nachricht- es gibt nie (wirklich nie.) nur eine dunkle Seite.
Du wirst irgend etwas können (oder wahrnehmen), was andere nicht können.
Es gilt, genau das herauszufinden! Jeder (auch jeder Nichtautist) hat so etwas. Autisten in der Regel aber etwas, das sie besser können als die meisten (diese berühmten "Inselbegabungen").
Sobald das gefunden, lässt sich das nutzen.

Idealerweise beruflich! Und wie geil es ist, im Job dann auf einmal zu merken, dass man etwas kann, weil man einfach so ist, wie man ist ...
... unbezahlbar.

*liebguck*
********chaf Mann
7.943 Beiträge
JOY-Angels 
malochio, für dich mögen Gefühle ein (echtes) Rätsel sein.

Dazu kann ich sagen: Na und. *ja*
Die Auswahl derer, die zu dir passen, mag klein sein. Weil du dich in erster Linie bei jenen wohl fühlen dürftest, denen diese "Gefühle" ebenfalls ein Rätsel sind.

Ganz ehrlich? - Ich glaube dran, dass du nicht allein bist.
Vielleicht trägt dieses Thema ja auch dazu bei, dass jenen, denen es ähnlich geht (die sich aber nicht, im Gegensatz zu dir, trauen, dies öffentlich so zuzugeben), dazu beiträgt, sich zu finden! *top* Sie dich beispielsweise direkt per CM ansprechen und du dann doch feststellen wirst: "Huch. Ich bin ja doch nicht allein".

Ach. *floet*

(Das war jetzt Ironie, sorry, Loriot eben ... ich meine damit: Es wäre für mich in dem Fall keine Überraschung. Im Gegenteil, ich rechne damit! *ja*)
:)

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