****es:
Ich finde es Oberflächlich, das man "aussortiert" wird, ohne sich kennen zulernen.
Es IST oberflächlich. Die Sache ist allerdings, dass Oberflächlichkeit per se keine negative Eigenschaft ist. Es ist eventuell nur eine Eigenschaft, die nicht zu einem selbst passt. Ich mag Oberflächlichkeit zum Beispiel überhaupt nicht und bin sehr schnell angeödet von Menschen, die stark auf das Aussehen einer Person fixiert sind, bzw noch schlimmer: Die äußeren Werte mit den inneren gleichsetzen. Meist geht es dabei aber um eine recht vollumfängliche Oberflächlichkeit und weniger um Details.
Aber ich finde es vollkommen legitim, dass Menschen sich ihre Partner auch oder sogar einzig und allein nach dem Aussehen aussuchen. Die passen halt dann nicht zu mir, warum sollte ich mich dann überhaupt noch für sie interessieren?
Ich kenne im übrigen - jetzt ganz allgemein gehalten - echt sehr viele Menschen, die sich arg darüber beschweren, aufgrund äußerlicher Merkmale von anderen aussortiert zu werden, aber gleichzeitig ist ein bestimmtes äußerliches Merkmal bei einer anderen Person der Grund, warum sie sich überhaupt für sie interessieren.
Für viele ist Oberflächlichkeit also nur dann schlimm, wenn es sie selbst betrifft und man aufgrund von Oberflächlichkeit bei anderen aus dem Raster fällt. Wenn man dieselben oberflächlichen Mechanismen bei anderen anwendet, kommt es aber zu den kuriosesten Rechtfertigungen, die im Grunde alle nicht sein müssten, weil es niemanden was angeht, wonach ein Mensch seine Partner wählt. Nur muss ich immer sehr lachen, wenn sich jemand über (jetzt als Beispiel) oberflächliche Frauen aufregt, die ihn alle nicht wollen, weil er nicht wie Chris Hemsworth aussieht, aber selbst interessiert er sich ausschließlich für Frauen, die er eben selbst hübsch findet und schließt andere, die ihm optisch nicht gefallen, für Sex oder Beziehungen aus.
Man darf das alles. Man darf oberflächlich sein. Aber wenn dann jemand rumjammert, dass das alle anderen auch sind, bin ich von diesem Menschen sehr schnell gelangweilt.
Ich habe erst dieses Wochenende wieder gemerkt, wie sehr mich Männer mit Bärten anziehen. Ich mag schöne, gepflegte Bärte und bevorzuge auch deutlich mehr Bart als nur ein paar Drei-Tage-Stoppeln. Ich finde, es gibt Männern ein sehr herbes Aussehen (wobei ich auch ganz vereinzelt Männer kenne, denen Bart absolut nicht steht), sie wirken auf mich wie Seemänner; hart und rau und mit einer losen Klappe, wenn es drauf ankommt. Klar sind das Klischees und klar trifft das bei Weitem nicht auf jeden zu. Aber mir gefällt das wirklich. Ich liebe Bärte.
Möglicherweise gefallen sie mir auch deshalb so gut, weil es ein sehr deutliches Zeichen ist, dass dieser Mann nicht mehr blutjung ist und ich mich allgemein von älteren Männern sexuell sehr angezogen fühle.
Das heißt übrigens nicht, dass ich einen Mann aussortiere, nur weil er keinen Bart hat.