Mich wundert bzw. erschreckt, dass viele Menschen den Begriff Kompromiss mit etwas Negativem gleichstellen oder denken, dass sie danach unglücklich sein würden. Das finde ich persönlich sehr schade.
Wobei ich sagen muss, dass ich bis vor ein paar Jahren ähnlich dachte. Einen Kompromiss finden bedeutet für mich einen gemeinsamen Weg finden. Sei es mit einem Partner, Freund, Nachbarn, unbekannten bei der Parkplatzsuche, im Supermarkt oder sonstwo.
Einen Kompromiss eingehen bedeutet für mich in erster Linie zu hinterfragen, was genau und vor allem wieso ich etwas möchte. Bestehe ich nur auf meiner Meinung, weil ich trotzig bin? weil ich jetzt sofort meinen Willen will? brauche ich das wirklich, was ich einfordere? Brauche ich es ,um glücklich zu sein oder möchte ich nur, dass der andere seinen Willen nicht bekommt? .....
Zweitens versuche ich zu verstehen, was und warum mein Gegenüber auf seinem Standpunkt besteht.
Drittens möchte ich einen Weg finden, damit ich glücklich bin sowie auch mein Gegenüber. Einen Weg bei dem keiner von beiden das Gefühl des Verzichts verspürt, keiner sich zurückgesetzt fühlt, jeder freiwillig etwas gibt/tut.
Wenn diese neue evtl Lösung sich für mich und meinen Gegenüber gut anfühlt, dann ist das ein Kompromiss, den ich eingehe. Und das fühlt sich sehr gut an
Man muss natürlich immer abwiegen, was man geben kann oder auch nicht. Aber das gehört dazu