Ich finde, weder Erfahrung (im Sinne von „viel hilft viel“), noch das (höhere) Alter sind Voraussetzung oder gar ein Garant für guten Sex.
Noch vor zwei Jahren war ich einfach ne ältere Herrschaft (zwanzig Minuspunkte für den TE, der mich das schreiben lässt). Mit recht viel Erfahrung als junges bis mittelaltes Ding (Masse), flachte während der letzten 20 Jahre in einer monogamen Partnerschaft das Interesse dann immer mehr ab.
Beim ersten Date nach der Öffnung der Beziehung, wusste ich zwar noch prinzipiell, wie man Fahrrad fährt, aber das war schon ne ganz schön wackelige Angelegenheit.
Und das, obwohl ich ältlich war und - selbst für JOYclub-Verhältnisse - recht viele Liebhaber in meinen Anfangsjahren hatte.
Ich habe die letzten zwei Jahre ordentlich auf- und nachgeholt, mit recht jungen Männern und echt alten Kerlen. So richtig was beigebracht hat mir keiner was, die Techniken haben sich jetzt nicht so großartig verändert seit den 80ern. Ist so‘n anatomisches Ding, glaube ich.
Ich habe mir selbst viel beigebracht in der Zeit. Ich war begierig auf Neues, hab‘ Workshops besucht, Pornos geguckt, an mir rumgespielt, an Männern rumgespielt, hab‘ mich auf völlig andere Settings und neue körperliche Erfahrungen eingelassen.
Aber trotzdem hat das Alter mir etwas tolles mit- und beigebracht: Toleranz mir gegenüber und eine fatalistischere Einstellung zu meinem Körper und dem Ding mit der Erdanziehungskraft.
Außerdem - Kinners, die Zeit läuft - eine recht rigide Haltung gegenüber schlechten Liebhabern. Wir können ja Freunde bleiben
.
Ne, ich brauche keinen alten Segler.