*******ssa:
wenn ich spüre DAS ist was ich will, was ich fühle, was ich bin, muss ich nicht mehr ausprobieren ob es mich kickt, sondern ich gehe auf die Reise, mit dem Ziel wo ich bekommen kann wonach mich sehnt.
Diese Erklärung kann ich bejahen, wenn es um meine grundsätzliche Neigung geht und gleichzeitig verneinen, wenn es um Techniken, Rituale und Richtungen geht.
*******teel:
Und wer die Neigung hat, der hat sich dann auch schon mal informiert oder belesen, hat entsprechende Stammtische, Events, Play-Partys besucht oder ist in entsprechen Gruppen hier im Joy. Und der sucht selbst eben jemanden, mit dem er sein Neigung dann ausleben kann.
So sehe ich das und so war es auch bei mir. Ich habe diese Neigung bereits in mir gefühlt, als ich begann, mich und meine Sexualität zu erforschen und aktiv zu leben. Für mich waren es nur meine Fantasien, mein Kopfkino, das mir allein gehörte und das in meiner Jugend (späte 70er/frühe 80er) unerhört war und für mich Landei auch keinen Namen hatte.
Im Lauf meines Lebens und meiner Beziehungen würde mir immer mehr bewusst, was mir fehlt. Erst sehr spät, mit Mitte 40 begann ich mein Kopfkino mit BDSM Romanen zu füttern, dss Kind hatte endlich seinen Namen. Und ich besorgte mir seriöse Literatur, recherchierte im Internet und stellte fest, ich bin nicht allein und es nicht verwerflich, so zu fühlen. Erst mit 51 hatte ich den Mut, meine Neigungen auszuleben. Ich habe vieles ausprobiert und getestet, von dominanten Sex über Online-Erziehung bis hin zu Soft-BDSM.
Was ich sagen möchte: meine Neigungen waren schon immer vorhanden, haben schon immer meine Fantasie geprägt. Sie waren das Grundrauschen im Hintergrund. Ich bin dann irgendwann auf diese Reise gegangen, um herauszufinden, ob sich die Realität genauso oder anders anfühlt. Dabei habe ich mich ausprobiert, verschiedene "Strömungen", verschiedene Muster, verschiedene Techniken versucht bzw. an mir versuchen lassen. Das Ausprobieren, das Testen, das einen Weg auch mal verwerfen und wieder zurück laufen, gehören zu meiner Reise. Die Reise an sich steht fest, der Weg ist unbekannt und das Ziel noch offen. Wichtig ist mir auf dieser Reise ein Begleiter, der eine zu mir passende, vergleichbare Grundtendenz hat, der den gleichen Forscherdrang hat und nicht mittendrin auf den Zug aufspringt ohne diese Reise wirklich zu wollen, weil es gerade lustig oder interessant sein könnte. Oder er sich im ungünstigsten Fall nur eine "leichte Beute" hinsichtlich seiner Triebsteuerung verspricht.