Männlichkeit im 21. Jahrhundert
Ich finde die Frage, was männlich ist sehr spannend und auch nicht mehr so leicht zu beantworten. Schaut man sich in den Medien um, wird Mann mit Begriffen wie »Mansplaining«, »Manspreading« und #MenAreTrash konfrontiert, um die hitzige Diskussionen geführt werden.
Das Gedicht »Geber und Gönner« am Anfang trifft recht gut die allgemeine Ansicht der bisherigen Beiträge. Ich habe mal nur die Bedingungen zitiert, die im Gedicht genannt werden. Verkürzt: Männer sind Männer
wenn sie etwas zu geben haben,
wenn sie sich selbst als reich beschenkt fühlen,
wenn sie in kritischen Situationen kühlen Kopf bewahren können,
…
wenn sie es nicht nötig haben zu klammern,
wenn sie stark sind,
wenn sie die nötige Gelassenheit haben,
wenn sie sich selbst liebenswert fühlen.
Zusammengefasst: selbstbewusst, (durchsetzungs)stark und eindeutig sind Attribute, die hier dem Männlichen zugeschrieben werden.
Ich glaube die klare Definition ist deshalb heute so schwierig, weil wir enorme Freiheiten besitzen. Unsere Partnerinnen sind gut ausgebildet und wir haben die Freiheit nicht alle Zeit in den Job investieren zu müssen, sondern auch Zeit mit Familie, Haushalt, Kindern, Angehörigen verbringen zu können, wenn wir wollen. Das ganze endet allerdings in einem permanenten Aushandlungsprozess, da die Rollenverteilung eben nicht mehr so klar ist. Mit: »Du tust jetzt was ich dir sage, Schätzchen, ich bin der Mann im Haus!« kommt Mann da glücklicherweise nur bedingt weiter. Also heißt es empatisch sein, zuhören, verhandeln. Auch wenn das einigen Diskussionsteilnehmern zu weichgespült ist. Es gibt mir die Möglichkeit meiner Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen und in diesem Moment kann ich mich bei ihr ausheulen, wenn mir danach ist, unser Erspartes in ein hübsches Männerspielzeug stecken oder sie auf die Jagd nach Befriedigung losziehen lassen. Die Grenzen sind klar.
Männlich ist für mich also bewusst den eigenen Standpunkt zu leben.