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Geht’s hinter dem Horizont weiter?

*********_love:
Irgendwann muss man das Offensichtliche auch realisieren. Der Handlungsspielraum wird durch den Körper eingeschränkt und dann kann man nicht mehr leugnen, dass man sein eigenes Leben verpasst hat und es auch nicht mehr nachholen kann.

Man muss? Alles? Um jeden Preis? Ob Ted Kaczynski auch so dachte?
**C Mann
12.722 Beiträge
*********hymus:
Man muss? Alles? Um jeden Preis? Ob Ted Kaczynski auch so dachte?

...ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht, was Horizonterweiterung damit zu tun hat...
**C:
...ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht, was Horizonterweiterung damit zu tun hat...

Geht es nicht auch um den Mut, den eigenen Horizont zu erweitern und damit auch um die Hypothese, ob man diesen Mut immer aufbringen soll / muss / darf, oder was davon abhalten könnte, eben diesen Mut aufzubringen?
Man muss? Alles? Um jeden Preis? Ob Ted Kaczynski auch so dachte?

Nicht „müssen“ im Sinne eines Zwangs durch andere. Das wäre ja schon wieder eine Konvention, wie furchtbar.

Verdrängung ist ja ein Mechanismus, der eine Wahrheit leugnet. Rational durchaus bekannt wird das Gefühl dazu aber eben so gut es geht unterdrückt.

Irgendwann funktioniert das nicht mehr und dann trifft einen die damit verbundene Wahrheit eben mit voller Wucht.

Verdrängung gelingt unter anderem auch deshalb, weil man das Gefühl hat, man könnte ja, wenn man wollte, aber man will ja nicht ...

Bis man tatsächlich nicht mehr kann. Die Möglichkeit ein für alle mal weg ist. Dann kann man sich nur noch damit auseinandersetzen, ob man nicht doch gewollt hätte. Nur dass das dann nicht mehr rational funktioniert.

Je nachdem wie sehr man unterdrückt hat kann das sehr sehr schmerzhaft sein.
******dus Mann
1.053 Beiträge
Man muss? Alles? Um jeden Preis? Ob Ted Kaczynski auch so dachte?

Man muss gar nichts.

Hauptsache, man jammert dann aber auch später nicht.
Geht es nicht auch um den Mut, den eigenen Horizont zu erweitern und damit auch um die Hypothese, ob man diesen Mut immer aufbringen soll / muss / darf, oder was davon abhalten könnte, eben diesen Mut aufzubringen?

Richtig, Horizont erweitern braucht Mut, ganz grundsätzlich.

Man muss sich auch nicht wahllos hinterfragen.

Ich frage mich z Bsp nicht, warum ich nicht den Mut für einen Bungee Jump habe. Ich habe auch keine Sehnsucht danach. Es ist schlicht nicht meins.

Anders wäre es, müsste ich anderen sehnsüchtig zuschauen, würde es mich berühren, welche Freude sie haben, würde ich es selbst sehnen... Dann würde ich mich schon auseinander setzen und versuchen mir das Schritt für Schritt zu erarbeiten und zu ermöglichen.

Wenn es eine eigene spürbare Wahrheit gibt, die nicht gelebt wird, dann darf man sich selbst das Wert sein, Fragen zu stellen.

Auch Deine Frage nach dem Preis finde ich wichtig. Und zwar nicht als Einbahnstraße.
Man muss gar nichts.

Hauptsache, man jammert dann aber auch später nicht.

Man sollte meinen, es sei so leicht. Handlung/Entscheidung - Konsequenz
Naturgesetze eben.

Blöd ist, solche Phänomene, wie die der Großmütter, das sind ja keine rational getroffenen Entscheidungen.

Das sind Prägungen und Konditionierungen, mit denen schon in früher Kindheit begonnen wurde und wo auch später im Leben das Umfeld immer mit Druck und Bewertung darauf geachtet hat, dass niemand aus dem System ausbricht. Die konnten das alle nicht besser. Gewachsene Strukturen.

Das funktioniert bis heute.

Zugehörigkeit ist für Menschen sehr wichtig. Leider werden sie zu wenig und selten in Offenheit und Liebe angenommen.

Am besten funktioniert doch immer noch das mafiöse System von „wenn Du Dich unseren Regeln unterwirfst haben wir Dich lieb und beschützen Dich und wenn nicht, werden wir Dich nicht nur verstoßen“.

Das funktioniert quer durch alle Gesellschaftsformen.

In den „friedlichen“ wird man halt nicht mit Betonschuhen im nächsten Fluss versenkt, da wird man emotional abgetötet. Das sieht man einem körperlich auf den ersten Blick wenigstens nicht an.

Auf die Probe stellen kann man seine liebevolle Umgebung ja damit, sich selbst zuzumuten.

Wenn man den Mut hat, der Wahrheit ins Auge zu blicken.

Die Optionen sind ja übersichtlich.

Entweder man darf die Erfahrung machen, man wird tatsächlich geliebt, wie man ist, inklusive seiner Schatten.

Oder man muss lernen, authentisch ist man gar nicht mal so kompatibel, darf aber dennoch erfahren, dass man das wertschätzend gestalten kann.

Oder man erfährt eben Wut darüber, dass man sich anmaßt anders zu sein, als andere das für einen vorgesehen haben.
Verdrängung ist für mich die unbewusst vorgenommene Möglichkeit des Menschen, Geschehnisse im Leben die für den Moment einfach zu schwer sind, sozusagen auf Eis zu legen bis die Möglichkeit der langsamen Verarbeitung besteht.

Im Leben von fast jedem Menschen wird es solche Geschehnisse geben. Auch unsere Eltern oder Großeltern hatten diese Erlebnisse, die sie in ihrem Handlungsspielraum entsprechend eingeschränkt hatten, durch die Kriegserlebnisse bedingt wsl deutlich schwerer als z.B. meine Generation.

Durch die Erziehung meiner eigenen Kinder könnte ich zumindest ein wenig hineinfühlen in die Schwierigkeiten, die meine Eltern gehabt haben. Man versucht sein Bestes, versucht die selbst erlebten Defizite bei den eigenen Kindern auszugleichen, ist aber selber durch die eigenen Beschränkungen ebenfalls unvollkommen und macht Fehler.
Das Akzeptieren der eigenen Unvollkommenheit erleichtert auch das Lösen und Verarbeiten der verdrängten Geschehnisse in der Vergangenheit.
******ins Frau
23.213 Beiträge
JOY-Team 
Hallo ihr Lieben,

bitte beachtet, dass die letzten Beiträge zur Bewertung (aktuellen) politischen Entwicklung und deren Hintergründe entsprechend unseres Tabus (https://www.joyclub.de/hilfe/2955.spielregeln.html#politische_religioese_inhalte_wli) gelöscht wurden.

Bitte konzentriert euch im weiteren Verlauf unter Berücksichtigung unserer https://www.joyclub.de/hilfe/2955.spielregeln.html auf Beiträge zu eurer ganz persönlichen Entwicklungen:

Gibt es am Ende des eigenen Weltbilds lebenswertes Leben und / oder liebenswerte Liebe?

Interessant sind Geschichten von „Reisenden“, die den Blick über ihren ganz persönlichen Tellerrand gewagt haben.

Was war Euer Tellerrand und was habt Ihr vorgefunden?

Was hat diese Erfahrung mit Eurem Weltbild gemacht und mit Eurem Leben und Liebesleben?

Liebe Grüße,
SevenSins
JOY-Team
**C Mann
12.722 Beiträge
******ins:
bitte beachtet, dass die letzten Beiträge zur Bewertung (aktuellen) politischen Entwicklung und deren Hintergründe entsprechend unseres Tabus (Spielregeln) gelöscht wurden.

...ein grosser Teil der Horizonterweiterung erfolgt eben auf einer politischen Ebene. Tja, der Joy ist für solche ernsten Themen leider nicht die richtige Plattform.... Also lasst uns weiter über wichtige Themen diskutieren, z.B. ob der multiple Orgasmus der Frau ein mehr als befriedigendes Gefühl erzeugt, oder ob sich sich hinterher als sexuelles Objekt missbraucht fühlt...
******dus Mann
1.053 Beiträge
Gibt es am Ende des eigenen Weltbilds lebenswertes Leben und / oder liebenswerte Liebe?

Ja, auf jeden Fall *top*


Was war Euer Tellerrand und was habt Ihr vorgefunden?

Mein Tellerrand war das monogame Beziehungsmodell. Das wurde dann durch eine besondere Begegnung erschüttert.


Was hat diese Erfahrung mit Eurem Weltbild gemacht und mit Eurem Leben und Liebesleben?

Mein Leben insofern verändert, als dass ich dieses monogame Modell nicht mehr als gegeben sehe, auch wenn ich so lebe.

Habe also meinen Tellerrand transzendiert *mrgreen*
@******ins

Es wurde lediglich phänomenologisch über politische Themen gesprochen, nicht inhaltlich und ideologisch.

Ich fand den Umgang sehr sachlich, konstruktiv und völlig emotionslos.

Verstehe die Maßnahme ehrlich gesagt nicht.
*********_love:
Verstehe die Maßnahme ehrlich gesagt nicht.

Willkommen im Club des Clubs ...

In wie weit sind Vorurteile Grundbausteine für Weltbilder? Oder auch das Hörensagen? Das Nachplappern?

Wäre nicht ein Ansatz gegen festgefügte Weltbilder, versuchen wie ein weißes Blatt zu sein und so viel wie möglich an sich heranzulassen, um sich eine eigene Meinung zu bilden, nichts zu glauben (auch und erst recht dem eigenen Erkenntnishorizont und der soeben gebildeten Meinung), alles zu hinterfragen (nach dem Motto: Alle Autoritäten sind Lügner und/oder falsche Schmeichler!), davon auszugehen, dass alles provisorisch ist ... bzw. beständig im Fluss?
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
In vorauseilendem Gehorsam
habe ich einen Beitrag gelöscht, den ich in keiner Weise politisch angesiedelt hatte, der nur beschrieb, wie Zugewanderte in meiner Heimat meine Horizonte geweitet haben. Offenbar muss man denen, die das nicht erlebt haben, nicht nur Aufmerksamkeit erweisen, sondern sich deren Weltbild unterordnen. Das finde ich jammerschade, dass auf diese Weise Chancen zur Horizonterweiterung vertan werden.
**C Mann
12.722 Beiträge
*******yme:
In wie weit sind Vorurteile Grundbausteine für Weltbilder? Oder auch das Hörensagen? Das Nachplappern?

...ist das nicht das Thema hier? Horizonterweiterung duch eigene Erfahrung, durch eigenes Erleben, durch die selbst recherchierte Information? Und nicht das unreflektierte stumpfsinnige Hinterherlaufen von irgendwelchen Rattenfängern? Das ist natürlich auch bequemer als sich selbst Gedanken zu machen...

Auch auf sexueller Ebene gibt es Horizonterweiterungen. Sehe ich an mir. Als ich in meiner Jungend die ersten sexuellen Erfahrungen gesammelt habe, hätte ich mir nie träumen lassen, was heute alles auf meiner Vorlieben-Liste steht...
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Selbst Dr.Sommer
(und es war Sommer, sang Peter Maffay) öffnete Horizonte, die man früher nicht hatte, als man mühselig Lexika wälzen musste, um auch nur ein Häppchen über Sex zu erfahren. Immerhin wusste man, wenn man aufs Land kam oder freundliche Hunde sah, die einen anderen Hund über den Weg schoben, dass es bei Tieren etwas gab, was der Fortpflanzung diente.

Man könnte glauben, dass in pornösen Zeiten alles klar ist, aber gerade der joyclub beweist mir immer wieder, wie eng trotzdem die Sicht Vieler geblieben ist.
Oh ja. Ich möchte gar so weit gehen, dass es einigen leichter fällt, sich durch ausgefallene sexuelle Spielarten eine „Offenheit“ zu attestieren, die sie mental gar nicht haben.
*********night Mann
1.537 Beiträge
der war Klasse *haumichwech*
Man findet ja hier täglich die Formulierung: "über die Bettkante hinaus ..." als beliebter Hinweis auf den eigenen weiten Horizont des Partnerwunsches.

Dabei sehe ich gar nicht ein, dass die Bettkante irgend eine relevante Grenze darstellen sollte zu Beschreibung meines eigenen erotischen Horizontes. Outdoor geht notfalls auch. *lol*

Manche Metaphern werden wirklich hier überstrapaziere. Wer einen weiten Horizont darstellen will, fängt bei der Sprache an ... *zwinker*
**C Mann
12.722 Beiträge
******aux:
Manche Metaphern werden wirklich hier überstrapaziere. Wer einen weiten Horizont darstellen will, fängt bei der Sprache an ...

...man kann natürlich auch alles komplizieren oder ins Lächerliche ziehen... Ja, auch ich stelle mir jemanden vor, mit dem ich nicht nur in der Kiste, sondern mich auch ausserhalb harmoniere und verstehe. D.h. mit dem ich mich auch "nur mal so", trefffen, etwas unternehmen kann und mit dem das Thema "Sex" nicht der einzige Berührungsspunkt ist. Dieser Wunsch steht auch in meinem Profil und bisher hat ihn, glaube ich, jeder richtig verstanden...
******aux:
Manche Metaphern werden wirklich hier überstrapaziere. Wer einen weiten Horizont darstellen will, fängt bei der Sprache an ...

Vielleicht ist das nicht auf Anhieb einsichtig; weite Horizonte haben stets auch etwas mit der Fähigkeit zu Kreativität in Gedanken, Worten und Handeln, z.B. auch in Profilen etc. zu tun.
Wer für sich einen Horizont in Anspruch nimmt, muss sich hier auch lesen lassen ... *lol*

War lediglich ein Impuls zum "Weiterdenken"! *zwinker*
Ich mag an manchen Tagen meinen Horizont gerne an der Bettkante enden lassen.

Manchmal verpasst man darüber hinaus so gar nichts.
TE
Was hat diese Erfahrung mit Eurem Weltbild gemacht und mit Eurem Leben und Liebesleben?

Ein Beispiel für die Weltbild erweiternden Wirkungen:

Viele glauben, nur dann geliebt zu werden, wenn sie perfekt sind (oder möglichst perfekt) - Liebe als eine Weltbilder erschütternde Aktion kann einem dann aber vor Augen führen, gerade deshalb geliebt zu werden, weil man nicht perfekt ist, dass man gerade wegen seiner Unvollkommenheit geliebt wird mit allen Fehlern, Schwächen, Unzulänglichkeiten (bzw. dem was so benamst wird und was man selbst so nennt). Und - schwupps - wird aus der Horizont- eine Bewusstseinserweiterung und Schwächen werden zu Stärken, weil man sich zum ersten Mal mit den Augen eines anderen sieht.
*********_love:
Ich mag an manchen Tagen meinen Horizont gerne an der Bettkante enden lassen.


Das ist dann auch so etwas wie Bildungsurlaub, nur introperspektiv ... *zwinker*
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