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Was ist für euch Eloquenz?

********d_62 Mann
6.480 Beiträge
Themenersteller 
Was ist für euch Eloquenz?
Eloquenz = Sprachgewandtheit

Es nervt mich schon ein wenig, immer wieder lese ich „bin eine eloquente Persönlichkeit“, „suche eloquenten Partner“, so als wenn Eloquenz eine positive Charaktereigenschaft wäre.

Ist sie aber nicht! Eloquenz ist eine Fähigkeit, die man wie alle Fähigkeiten zum Positiven oder zum Negativen einsetzen kann.

Wirklich eloquente Menschen sind meiner Meinung nach auch sehr dünn gesät, und oft nutzen sie Ihre Fähigkeiten nicht nur zum Positiven. Eloquente Menschen zeichnen sich neben der Sprachgewandtheit, oft auch noch durch schnelle Auffassungsgabe, und Schlagfertigkeit aus, was sie dann befähigt, wie man so schön sagt, „ dem Papst ein Doppelbett zu verkaufen“.

Gute Verkäufer sind Eloquent. (was nicht negativ sein muss!)

Eloquenz ist auch keine absolute Fähigkeit die man definieren kann, sondern eher etwas Relatives: „er ist eloquent“, ist genauso eine objektive Aussage wie „Ich bin nett“.

Auch ist Eloquenz nicht zwingend mit „gebildet“ gleichzusetzen, auch Menschen mit sogenannter „Bauernschläue“ können sehr eloquent sein.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich bewundere eloquente Menschen, besonders im beruflichen Umfeld, aber ich habe auch Respekt vor Ihnen und halte sie auf Abstand, denn gerade im zwischenmenschlichen Bereich können sie einen in Situationen bringen in die man gar nicht möchte.

Was meint ihr dazu?
Ich benutze das Wort "Eloquenz" nicht, "Sprachgewandtheit" ist das viel schönere Wort.
Man setzt es auch nicht gleich mit "Schwätzern" gleich.
Für mich ist Sprachgewandtheit grundsätzlich etwas Positives, auch wenn man seine Sprachgewandtheit für negative Zwecke benutzen kann. Da kann aber die "Sprachgewandtheit" nichts dazu, das liegt dann am Charakter des Menschen.
Ein Mensch, der sprachgewandt ist, kann mit Sprache umgehen, kann mit ihr jonglieren, kann sie gezielt einsetzen. Sprachgewandtheit bedeutet aber nicht, besonders viele Fremdwörter und Fachbegriffe zu kennen und einzusetzen, denn diesen Personen wird nur selten konzentriert und dauerhaft zugehört.
Die hohe Kunst der Sprachgewandtheit ist, mit einfachen Worten und einfachen Sätzen die Zuhörer zu packen, um sie ggf. beeinflussen zu können.
********d_62 Mann
6.480 Beiträge
Themenersteller 
That´s it, mich hat halt nur genervt, dass das Wort hier oft als Beschreibung einer Charaktereigenschaft benutzt wird.
*********ti_be Frau
790 Beiträge
Wenn ich hier das Wort Eloquenz benutze,
dann, weil ich gerne möchte, dass mein Gegenüber auch mal was von sich aus erzählt oder schreibt. Es gibt hier leider einige User, denen muss man jedes Wort aus der Nase ziehen. Wenn ich z. B. von jemandem angeschrieben werden mit einem "Hi, wie geht es dir?" und er dann eine Absage kassiert und dann vielleicht nacht dem Grund fragt, schreibe ich vieleicht, dass mir sein Profil nicht gefällt, weil da entweder gar nichts steht oder ein paar Sätze aus dem Textgenerator. Und dann kommt "Du kannst mich alles fragen." Sorry, ich mag diese Frage-Antwort-Spiele so gar nicht. Ich erwarte von einem erwachsenen Menschen, dass er in der Lage ist, in seinem Profil ein paar Worte über sich selbst zu sagen und zu formulieren, was er sucht und was ihm wichtig ist. Wer das nicht kann, den möchte ich auch nicht treffen - der wird dann wohl auch in der Realität ziemlich maulfaus sein und mit dem werde ich wohl kaum ein ernsthaftes oder anders gelagertes Gespräch führen können.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Eloquenz hat für mich durchaus auch etwas mit einem breitgefächerten Vokabular zu tun. Das bedeutet nicht Fachchinesisch, sondern bildhafte Sprache - die richtigen Worte in der jeweiligen Situation, sodass man das Gesprochene nicht nur versteht, sondern es einen auch begeistert. Man hört gerne zu, lässt sich vereinnahmen.

Jemand, den ich als eloquent empfinde, spricht fließend. Ohne zu stocken, ohne ständige "Ähm"s, er beherrscht nicht nur Worte und Sätze, sondern auch Betonung, also die emotionale Ebene der Sprache.
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Eloquenz
hat, wie Du richtig schreibst, nichts mit Bildung zu tun.

Ich war früher oft in Dritte- Welt Ländern unterwegs, wo viele Menschen nicht alphabetisiert waren. Wo es ganz viele verschiedene Ethnien mit verschiedenen " Stammessprachen" gibt und die Länder haben- weil es früher " Kolonien" waren, europäische Staatssprachen. Meist Französisch oder Englisch, Spanisch und seltener Portugisisch.

Also da wächst jedes Kind mit der Ethno- Sprache und der Landessprache gleichzeitig auf. Oft ohne lesen oder schreiben vermittelt zu bekommen.

Wenn sie das Glück haben, eine Schule besuchen zu können, müssen die ab Tag eins zusätzlich zur Muttersprache sich der ( Fremd- ) Sprache des Landes bedienen, die sprechen, lesen, schreiben.

Das schult das Sprachvermögen.

Hier in München sind wir ja multikulti und haben einen sehr hohen Anteil von Münchnern mit Migrationshintergrung. Was mir dabei auffällt ist, dass Afrikaner aus ehemaligen Kolonialstaaten ( die schon zweisprachig aufgewachsen sind) sich mit der deutschen Sprache sehr schnell anfreunden, diese fast akzentfrei sprechen, viel schneller als andere Ethnien, die einsprachig aufgewachsen sind.

Bei mir war die erste Fremdsprache, die ich erlernen musste Latein. Ich hab das grosse Latinum. Das hat mich dazu befähigt, alle romanischen Sprachen einfach " draufsetzen " zu können.

Und im Englischen sind dank der Römer viele Wörter ähnlich. Immer wenn ich was auf Englisch nicht ausdrücken kann nehme ich ein Lateinisches wort, intoniere es auf englisch und es wird verstanden.

Was ich nicht verstehe, bezogen auf den Erstbeitrag/ das Thema, versus den jetzt von mir extemporierten Zusammenhang ist:

Wieso man was gegen " Eloquenz"= " Sprachvermögen" haben kann.

Sie/ es ermöglicht doch erst das " Miteinander-Reden- Können", den Austausch über die Herkunfts-Kulturen hinweg , ein gedeihliches Miteinander.
********d_62 Mann
6.480 Beiträge
Themenersteller 
Miteinander reden können, bedeutet nicht, das man sich auch automatisch versteht.

Will sagen, man muss auch auf einer Wellenlänge sein. Also reicht es nicht wenn eine oder beide Personen bei einer Kommunikation eloquent sind. Sie müssen auch noch in jeder Beziehung die gleiche Sprache sprechen.

Es kann also gut sein, das ein nicht-eloquenter Mensch mit einem Eloquenten sehr gut klar kommt.
Es kann aber auch vorkommen das zwei eloquente Menschen gar nicht mit einander kommunizieren können.

Eloquenz ist also keine Garantie für eine erfolgreiche Kommunikation, im Gegenteil sie kann das sogar behindern.

Klar ist, wenn man Kommuniziert muss natürlich eine gemeinsame "Sprache" da sein. Das muss aber nicht unbedingt, eine Sprache im eigentlichen Sinne sein, sondern kann auch über Gesten und Bewegungen passieren. Oder aber auch über gemeinsame Ziele und Interessen etc..

Was ich meine ist, es reicht nicht das zwei eloquente Menschen aufeinander treffen um eine fruchtbare und befriedigende Kommunikation aufzubauen.

@*******xty
Ich fand dein Beispiel aus Afrika da sehr hilfreich, ich habe in Afrika mit Menschen sehr intensiv kommuniziert, obwohl wir keine gemeinsame Sprache beherrschten.
denn gerade im zwischenmenschlichen Bereich können sie einen in Situationen bringen in die man gar nicht möchte.

Solche Spiele liebe ich. *ggg*

Aber als bekennende Sadistin darf ich das.

Im Beruf ist es von Vorteil, die eigenen Interessen durchsetzen zu können, oder seine Meinung zu äußern, ohne als derb oder dumm-plump aufgefasst zu werden. Und derbe-plump-dumm ist wirklich nicht sonderlich schön für die meisten Menschen.

Das jemand Eloquenz als eine Charaktereigenschaft versteht, verstehe ich nicht. Es ist eine Fähigkeit. Etwas eher gut oder schlecht können. So wie Auto zu fahren. Oder Kuchen backen. Und kann selbstverständlich zielbestimmend eingesetzt werden.

Was ich meine ist, es reicht nicht das zwei eloquente Menschen aufeinander treffen um eine fruchtbare und befriedigende Kommunikation aufzubauen.

Wie auch. Ich kann mit sehr wenig eloquenten Menschen dennoch schwer um. Aber das lässt sich erlernen. Oder bemerken und verstehen und anders zurück melden, dass man sich durchaus verstanden hat. Mit jemanden, den ich mit Worten wie einen dummen Ochsen am Nasenring herumführen kann, das wäre mir zum Beispiel zu fad. Ich brauche als Minimum im Gegenüber Intelligenz, was nicht zwingend Eloquenz beinhaltet, aber das Verstehen selbiger.

Der Umgang mit Sprache und der erlernte Wortschatz hängen meiner Erfahrung nach eng mit Intelligenz zusammen.

Schreibt Sie
Eloquenz reicht von der praktischen Beherrschung einer Sprache bis hin zu ihrem ausdrucksstarken Gebrauch - wird die Sprache mit allerlei Mitteln aufgepeppt, um andere zu überreden, zu beeinflussen, zu manipulieren, dann wird daraus Rhetorik.

Ich denke, im Joy-spezifischen Sprachgebrauch sind unter "eloquenten Persönlichkeiten" gewünscht diejenigen zu verstehen, die einem nach dem Mund reden, aus der Seele sprechen)))))))
*********Pink Mann
146 Beiträge
Vor ein paar Minuten ging ich noch davon aus, dass Sprachgewandheit und Eloquenz etwas Unterschiedliches seien. Wikipedia meint aber, ´s waer dit jleiche.

Ein guter Copywriter oder Marketingtexter ist fuer mich ein Beispiel fuer Sprachgewandheit. Der kann Sprache auf eine bestimmte Weise benutzen, sich in verblastigen, alltagssprachigen Hauptsaetzen auf 9te-Klasse-Niveau ausdruecken, ohne dass es auffaellt, dass er sich "dumm stellt". Aber bei einer gut gemachten Landingpage oder einem Newsletter wuerde mir (und wahrscheinlich den meisten) nicht das Wort "Eloquenz" in den Sinn kommen. Wer auch immer den Button auf der Joyclub-Landingpage entgegen dem Farbschema gruen gefaerbt und mit "Kostenlos Anmelden" beschriftet hat, der hat Ahnung, aber ob er eloquent ist, keene Ahnung.

Eloquenz ist fuer mich eher einerseits rein stilistisch, dass jemand seine Sprache ausgiebig beherrscht und der scheinbar ganz natuerlich ausgiebig Gebrauch davon macht, was ihm die jeweilige Sprache an Werkzeugen zur Verfuegung stellt. Der benutzt mehr als nur die Top-5000 Woerter, die´s braucht, um sich durch den Alltag und Kneipenabende zu smalltalken. Eloquenz ist fuer mich aber auch, dass in seinem Sprechen eine gewisse Gedankentiefe und eine Geschicklickheit beim Verstehen erkennbar wird. Der Mensch spricht mit dir und du merkst, dass er nicht nur gut im Deutschunterricht aufgepasst hat, sondern dass seine Gedankenwelt reichhaltig und komplex verwunden ist, aus mehr als Allgemeinplaetzen und Banalitaeten besteht. Der muss nicht die Antwort kennen, aber du musst ihm oder ihr nicht erst noch lang und breit erklaeren, was die Frage oder das Problem ist.

Diese Faehigkeit wird notwendigerweise geformt durch Lebenserfahrung, Bildung, Intelligenz, soziales Umfeld, usw. Und wahrscheinlich ist es das, worauf die Leute aus sind, wenn sie sich in ihren Profiltexten "Eloquenz" erbeten. Sie meinen eigentlich nur: "bitte sei nicht zu dumm" bzw. "bitte sei nicht zu flach" mit Betonung auf "zu". Man sucht niemanden, dessen Smalltalk-Repertoire sich aufs Wetter hier und da beschraenkt, aber wahrscheinlich auch niemanden, der nach der zweiten Mail anfaengt, mit dir Heideggers Begriff der Uneigentlichkeit durchzukauen, oder der mit Sprache rumzujongliert, als befaende er/sie sich beim allsommerlichen Bachmann-Preislesen in Klagenfurt statt auf einer Webseite fuer niveauvolles Rumknutschen. Wahrscheinlich ist das Gleiche gemeint wie bei den Begriffen "Niveau" und "Stil", die hier in anderen Threads schon durchdiskutiert wurden.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ganz klar das,
was mir fehlt. Aber Friseur wollte ich nicht werden, also war es nicht weiter schlimm.
Ich mag Sprache.
Ich mag es, wenn mein Gegenüber Freude daran hat, sich auszudrücken.
Ich habe mich in einem anderen Forum mal in jemanden verguckt, der optisch so gar nicht mein Fall war, aber er konnte schreiben, das war zum Niederknien. Treffsicher, humorvoll, z.T. rabenschwarz.
Das ist durchaus eine Art Fetisch von mir.
********popo Frau
3.715 Beiträge
*****ite:
Ich mag Sprache.

Die mag ich auch ... und dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die in einer normalen Unterhaltung mit Fremdwörtern um sich schmeißen, meist "etwas zu verbergen" haben - sei es auch "nur" ihre Unsicherheit und ihr nicht vorhandenes Selbstwertgefühl.

Gerade in einem Forum wie diesem, hat es m. M. n. Karl Heinz Karius sehr gut ausgedrückt:
*************************************** Verbal-Diarrhoe.


Manchmal ist es bei manch´einem einfach zu viel und Charme hat für mich nicht allein etwas mit Sprachgewandtheit zu tun.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Eloquenz
ist eigentlich die Kunst des sprachlichen Drauflosplapperns, wie man sie bei Friseuren ebenso findet wie bei Autovertretern, natürlich durchaus auch bei Wissenschaftlern und Menschen im Fernsehen. Wieviel Denkqualität (Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?) dahinter steckt, kann nicht pauschal beurteilt werden.
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