Wenn ich das jetzt ein wenig übertrieben karikatieren möchte, dann lande ich bei einer der wohl schlimmsten Dystopien, die ich mir vorstellen könnte: Einer riesigen Massenorgie, bei der Zuneigung und Liebe aber genau so Wut und Frust keinen Platz haben.
Und was ist mit Eigenschaften, die man nicht selber zu verschulden hat, z.B. die Körpergröße?
Deine Persönlichkeit ist nicht direkt etwas, das man selber zu verschulden hat. Es ist doch nunmal so, dass, beim Entwickeln unserer Persönlichkeit, die Kindheit und unsere Erziehung, sowie unser Umfeld einen großen Einfluss auf unsere persönliche Entwicklung haben und uns innerlich "verderben" können. Ich habe mich nicht dafür entschieden eine unsichere, introvertierte Person zu sein, die Vertrauensprobleme, und, und, und hat.
Vor Allem, da man selber nichts für seine Körpergröße kann, da es biologisch determiniert ist, man hat es also nicht selbst zu verschulden.
Psychologische Merkmale (also innere Werte) können auch biologisch bestimmt sein, so sind einige psychische Störungen zum Beispiel vererbbar.
Und ist es dann wirklich in Ordnung Menschen anhand bestimmter äußerer Kriterien schön zufinden und andere Menschen hässlich? Niemand möchte doch von einem anderen Menschen als unattraktiv empfunden werden, ist es dann in Ordnung einen Menschen an sich unattraktiv zu finden?
Es ist definitiv in Ordnung. "Niemand möchte als unattraktiv empfunden werde"... Sollen wir nun alle Menschen attraktiv finden? Wenn man keinen Menschen als unattraktiv empfindet und jeden Menschen als attraktiv empfindet, dann hat der Begriff "attraktiv" keine Bedeutung.
Stuft man einen Menschen durch das Festlegen von bestimmten morphologischen (also äußeren, körperlichen) Kriterien nicht ab auf das Level einer Maschine, wird der Mensch dadurch nicht entmenschlicht? Wird der Mensch nicht zu einem Objekt gemacht - das meinte zum Beispiel Immanuel Kant.
Es geht also nicht mehr um den Menschen an sich, sondern dass der Partner ein "Roboter" oder eine Art "Spielzeug" ist, der bestimmte äußerliche Kriterien erfüllt, man sieht also nicht in das Innere eines Menschen.
Nein. Natürlich sollte nicht nur das Optische zählen aber es gehört zum Ganzen. Um bei deinem Beispiel mit deinem Roboter zu bleiben achtest du, wenn du nur auf das Innere achtest, nur du Software im Inneren betrachten. Wenn in einem Roboter eine gute Software steckt, heißt es aber noch kange nicht, dass dieser gut funktioniert.
Man könnte meinen, dass die Äußerlichkeit nicht so eine wichtige Priorität bei der Auswahl des Partners hat, aber das denke ich nicht. Ich meine sogar, dass das Aussehen eines der wichtigsten Kriterien ist, einen Partner zu wählen. Aber stimmt das wirklich?
Naja, wir sind Lebewesen. Sicherlich ist es in unserer Biologie auch zum Teil vorgeschrieben, dass wir bei der Partnerwahl auf geiwsse Dinge achten müssen, die auch mit Optik zu tun haben. Ich sag nur Fortpflanzung.
Gibt es auch eine Hierarchie "der Schönen und Hässlichen"
Definitiv. Es gibt viele optische Merkmale, die einen Menschen "hässlich" oder zumindest unattraktiver machen, so zum Beispiel eine Brille, Überbiss, schiefe Zähne, eine krumme Nase.
Ist es also in Ordnung, wenn man andere Menschen unattraktiv findet und den Partner anhand äußerlicher Kriterien wählt, aber nicht deshalb weil sie oder er ein besonderer Mensch ist bzw. wegen dem Menschen an sich?
Natürlich ist es in Ordnung. Jeder sollte so mit Menschen umgehen, wie man es will. Wenn man aber seinen Partner aber nur nach äußeren Merkmalen beurteilt und das innerlich aber nicht passt, dann landet man wohl in einer scheiternden Beziehung. Dann muss man sich nicht wundern, wenn Beziehungen nur 2 Jahre halten und man danach immer enttäuscht ist.
Ich weiß, dass ich das niemals unterstützen könnte, da mir Gerechtigkeit viel wichtiger ist
Vielleicht mag es ja für dich Gerechtigkeit sein aber wie ich schon erwähnt habe gehört zu einem Menschen mehr als nur das Innere und wenn du wirklich Menschen gegenüber "gerecht" sein möchtest, dann solltest du alle Menschen gleich behandeln und nicht nur die, die "nett" oder ähnliches sind, weil sie dafür eben vielleicht gar nichts können.
Bei der Wahl eines Partners sollte man außerdem nicht nur auf den Partner achten, sondern auch auf sich und auf das, was man akzeptieren kann. Für mich wäre es zum Beispiel "kontraproduktiv" einen "übergewichtigen" Partner in Erwägung zu ziehen, nicht nur weil ich es unattraktiv finde, sondern weil man Interessen nicht teilt/teilen kann. Wenn ich gerne fechten, Fahrrad fahren oder schwimmen möchte, dann wäre das mit einem übergewichtigen Partner nicht erfüllend. Gleiches gild aber auch für einen Pertner, der null sportlich ist und nicht bereit ist zu trainieren.