Und jetzt hänge ich gerne den Professor heraus und spiele gleichzeitig den Oberlehrer. Wir verlangen alle immer Toleranz, aber wir sollten auch Respekt seinen denen gegenüber, die wirklich Folter erlebt haben.
Der Begriff Sklavin ist da leider nicht sehr viel anders, auch nicht harmloser und auch da gibt es sehr wohl noch lebende Menschen, die das am eigenen Leib durchmachten (z.B. unter den Asylanten aus Afrika), ergo darf man dann aus Respekt gegenüber denen auch nicht mehr von Sklavin reden!
Dazu kommt dann auch noch, wie hier mehrfach nachzulesen, dass Berichte über reale Folter bei vielen Masochisten/innen durchaus auch erregende Komponenten haben obwohl ihnen natürlich klar ist was dies in der Realität für die Menschen bedeutete und sie das niemals erleben möchten. Das wäre dann wohl nach dieser Definition noch viel mehr zu verurteilen, oder?
Soweit so gut, aber wo soll dann da nun die Grenzen sein und wer bestimmt die, ihr?
Es gibt viele Frauen die von ihren Männern ständig geohrfeigt werden und im Suff mit dem Gürtel durchgestriemt ohne dass sie das witzig oder lustvoll finden, im Islam werden Frauen noch sehr verbreitet gegen ihren Willen mit dem Rohrstock verdroschen und gehen Tag für Tag durch die Hölle, habt ihr eine Ahnung was diese Frauen durchmachen, manchmal ihr Leben lang jeden Tag? Dagegen kann selbst reale Folter noch human sein wenn diese "nur" einige Tage geht!
Und was ist mit "Auslieferung", "Freigeben", "zur Benutzung anbieten" und ähnliches, schonmal was von Menschenhändlern gehört, die Frauen zur Prostitution zwingen, ist das etwa "harmlos"?
Geh doch mal als Masochistin ins nächste Frauenhaus und erzähl denen, wie geil das ist regelmäßig gepeitscht zu werden, dem Mann bedingungslos gehorchen zu müssen und einfach genommen zu werden wenn er Lust drauf hat, glaube kaum dass man dort Verständnis dafür haben wird!
Demnach ist dann aber nicht nur der Begriff "Sklavin" ebenso verwerflich wie der Begriff "Folter", sondern der gesamte BDSM-Bereich politisch inkorrekt und absolut inakzeptabel aus Respekt vor den Menschen die derartiges außerhalb jeder Lust durchgemacht haben!
Warum also kann man nicht BDSM als generell "in gegenseitigem Einvernehmen" und "vor sexuellem Hintergrund BEIDER Seiten" betrachten und somit sämtliche Begriffe die darin verwendet werden auch in diesem Zusammenhang sehen, ohne da ein Drama draus zu machen?
Oder will sich tatsächlich jemand anmaßen, festlegen zu wollen, was in dem vorgenannten Spektrum noch tragbar ist und was nicht?
Oder sind tatsächlich alle BDSM'ler krank, politisch inkorrekt, radikal, strohdumm oder schlechte Menschen?