Reflektion
Was ich in diesem Prozeß gelernt habe, ist eine simple und logische Mechanik. Wie in einem Getriebe, wo Zähne ineinandergreifen und die Übersetzung stimmen muß.
Es geht sich nicht um den Input den man erfährt, sondern wie man damit umgeht. Daraus resultiert dann der Output. Bin ich also eher negativ eingestellt, verarbeite ich alle diese Eindrücke auch so und gebe sie weitestgehend auch negativ wieder. Das baut Spannungen auf und hält sie. Ein positiver Umgang läßt Spannungen kaum aufkommen und kompensiert sie.
Nehmen wir als Beispiel den Umgang mit dem ungeliebten Vorgesetzten. Unsympathischer Heini. Drückt mir immer Sprüche und blockt meine Initiativen. Kann ich auch! Jetzt kann er mich noch weniger leiden, das hat er nun davon! Wie Du mir, so ich Dir! Basta!
So kann man verständlicherweise reagieren, führt aber zu nichts. Eigentlich möchte ich die Situation ja ändern aber er ist der Miesepeter, nicht ich! Warum soll ich da auf mich schauen?
Ich möchte einfach einfach nur einen gepflegten Umgang, also nehm ich ihn wie er ist und komme ihm entgegen indem ich seine Schwächen kompensiere. Zeige Verständnis für seine Haltung, nehme ihm schon mal etwas Vorarbeit ab, frage ihn nach seiner Meinung und bevorzugter Vorgehensweise. Das hat ihn geöffnet. Small-Talks häufen sich und unser Umgang hat sich wesentlich gebessert. Ich kann ihn immer noch nicht leiden aber darum gehts ja auch nicht. Auch mit schleimen hat das nichts zu tun, denn ich stehe nach wie vor hinter meiner Arbeit und Initiativen. Aber ich kann es nun wohlwollender rüberbringen und stoße kaum mehr auf Ablehnung und bekomme sogar Lob! Na also- geht doch!
Dadurch dass ich meine Art und Weise, Ihm zu begegnen überdacht und geändert habe, können wie heute viel besser miteinander zusammen arbeiten. Und so hat sich in dieser Hinsicht auch mein Selbstwertgefühl im Job gesteigert!
Dieses eher einfache Bespiel läßt sich auf viele Situationen bzw. Personen(gruppen) adaptieren. Wir alle kennen die Aussage- DAS kann auch nur DEM passieren! Warum wohl? Die Ursache ist doch dann eher beim Fettnäpfchentreter als anderswo zu suchen.
Nun soll man sich aber nicht so ändern, dass man allen oder bestimmten gefallen will, sondern sich vielmehr selbst mal näher und besser kennenlernen. Warum bin ich so wie ich bin? Warum verhalte ich mich in bestimmten Situationen so typisch? Warum geht bei mir der Schuß immer nach hinten los? Selbstanalyse heißt das Zauberwort. Nichts ist falsch daran, einen möglichen Fehler erst mal bei sich selbst zu suchen! Denn alle anderen reagieren auf mich- so wie ich zuvor ihnen gegenüber agiert habe. Der Schlüssel zur Wahrheit liegt so oft bei einem selbst!
Je mehr man sich mit sich selbst auseinandersetzt, sein Denken und Handel selbstkritisch hinterfragt, umso besser lernt man sich selbst kennen. Das ist der Weg zur inneren Mitte, stets mit dem Ziel mit sich im reinen zu sein. Mit dieser Zufriedenheit ist man sich dann auch wieder mehr wert- in jeder Hinsicht!
Mit diesem neuen Selbstwertgefühl, auf der Basis innerer Reinheit, erkennt man nun seine Ecken und Kanten deutlicher als zuvor und strahlt viel mehr positives aus! Man weiß was man will und vor allem was man nicht will. So gestaltet man seinen Alltag und seine Freizeit anders und trifft nahezu automatisch auf passende Gegenstücke. Darunter finden sich neue Kumpels und vielleicht auch die Traumfrau!
Die Ausstrahlung ist rein und klar und sehr natürlich. Auf einmal ist man viel offener Fremden gegenüber und auch in Blickkontakten sprühen plötzlich die Funken! So wird man dann auch von anderen viel offener und positiver wahrgenommen. Weil ich als freundlicher und fröhlich wirkender Mensch daher komme und keiner eine Scheu haben muß, mich anzusprechen. Und wieder geht es mir besser!
Dann entwickelt sich wieder die Lust am Leben, an der Teilnahme! Mit dieser Lust koche ich nun wieder auch für mich selbst und verwöhne mich. Zufriedenheit und Wohlbefinden steigern sich und das zeigt sich dann auch ganz automatisch.
Mit all diesen positiven Merkmalen neu gekleidet, darf ich gern meine Ecken und Kanten ebenso offen zeigen. Damit oute ich mich auch als das fehlende Teil des Puzzles, wonach andere suchen. Der Kreis schließt sich.
Der Schlüssel liegt bei mir! Ich habe es selbst in der Hand! Ich muß es erkennen und lernen damit umzugehen, dann kann ich es auch umsetzen.
Ich hätte nicht gedacht, für meine Beiträge soviel Lob und Anerkennung zu bekommen! Das freut mich sehr und ich hoffe dass es anderen helfen kann! Mir zeigt es dass ich wohl auf dem rechten Weg bin. Danke
PS: Bin Industriemechaniker