@ Supermaus
Ich erzähle Dir auch gerne, was ich an dieser Pseudooffenheit noch abgrundtief hässlich finde.
Ich habe mich gegen Ende meiner letzten Partnerschaft in einer ähnlichen Situation befunden.
Ich habe viel mit einem Kollegen geschrieben, auch irgendwie für ihn geschwärmt (innerlich).
Ich habe mich aber gefragt, was es ist und die Antwort war leicht. Es war Lebendigkeit.
Ich wusste auch, es war, aufgrund einer durchlaufenen Krise bei uns ein Thema. Bis dahin war ich aber so befasst damit, Probleme zu lösen und Hilfe zu organisieren, dass mir zwei Dinge dabei untergegangen sind.
Ich war die Einzige, die damit beschäftigt war und wie sehr es mir fehlte.
Schlussendlich musste ich anerkennen, dass mein Partner gerade nicht gewillt bzw in der Lage war, sich auch nur millimeterweise im Schneckentempo auf mich zuzubewegen und ich ihm null helfe, indem ich einen Weg bereite.
Wir haben uns wertschätzend getrennt und den Kollegen hat es nicht gebraucht. Er weiß bis heute nichtmal von meiner Schwärmerei.
Was wäre aber gewesen, hätte ich das gemacht, was die Protagonistin in diesem Beitrag macht?
Ich hätte die Männer miteinander verglichen, was ohnehin niemandem gerecht wird.
Überschrift: „Ich bin total offen“
Inhalt: Guck mal, das ist der Mann an den ich ständig denke, sogar dann, wenn Du neben mir sitzt.
Guck mal der Mann bedeutet mir dies und das und leuchtende Augen und inneres Lächeln.
Das kann ja offen finden, wer will, aber ich finde das demütigend.
Es berührt so viel Intimität, die ich in der Partnerschaft sehen würde.
Hätte ich das gemacht, das hätte meinen letzten Partner nicht nur verletzt, das hätte ihn zerstört.
So stoffelig er sein konnte, so sensibel ist er auch. Wie sehr hätte ich ihn hassen müssen.
So haben wir im Außen gar nichts verglichen.
Wir haben nur für uns bilanziert. Das hat völlig genügt und war eine schöne Erfahrung. Wir konnten uns trennen wie wir auch miteinander gelebt haben, wertschätzend und auf Augenhöhe. Deshalb ist unser Kontakt auch immer noch sehr offen und leicht.