Perspektivwechsel.
Ich schreibe hier nicht von den Männern und den Frauen, ich bin weder Statistiker noch Sexologe. sondern von mir und meinen persönlichen Erfahrungen, jeder kann sich seinen Teil dazu denken, es besser wissen oder vielleicht um eine Erkenntnis reicher werden.Ich habe als Mann beim Sex das Problem, daß man Irritationen oder gedankliches Abschweifen sofort bemerkt, weil der Schwanz schlapp macht und dann auch die Frau, weil sie glaubt, sie hätte was falsch gemacht. Als junger Mann zog ich deshalb möglichst konzentriert mein durchaus abwechslungsreiches Programm durch. Nach und nach habe ich gelernt, das mit Humor und Kommunikation zu handhaben. Das kam bedeutend besser an, weil es offensichtlich auch Frauen gibt, die auf ihrem Weg zum Orgasmus herumeiern oder abstürzen, man merkt es aber nicht so offensichtlich und wenn man darüber mal gesprochen und gelacht hat, kam es ganz allein zu wesentlich flexiblerem und auch abwechslungsreicherem Sex.
Ich kannte aber auch Frauen die wollten halt vorwiegend Missionarsstellung. Dann habe ich eben gelernt, was sich aus der Missionarsstellung so machen läßt. Ich kann nicht sagen, daß das schlechterer Sex war, denn diese Stellung ist nun mal das Innigste, was man im Bett machen kann. Es war nicht sonderlich schwer, diese Damen dazu zu überreden, mir aus reiner Gefälligkeit, dann auch noch das eine oder andere Extra zukommen zu lassen. Glückliche Frauen sind recht großzügig. (wenn man sie aber schüchtern nennt, empfinden sie das als Kritik und ziehen sich zurück)
Desweiteren gibt es Frauen, die lassen durchaus mit Vergnügen fast Alles mit sich machen, fallen aber in eine Art Trance und vergesssen dabei ihren Partner scheinbar nahezu. Doch in Wirklichkeit geraten sie dabei in eine telepathische Verbindung und schaffen es z.B. punktgenau mit ihrem Partner zum Orgasmus zu kommen. Auch eine schöne Sache. Allerdings spüren sie auch jede Irritation, oder Enttäuschung oder Ärger synchron und dann wird es schwierig. Dieser Typ Frau ist nicht so selten, wie es hier im JC den Eindruck machen könnte. Ich riskiere wieder mal einen Shitstorm, wenn ich sage sie fallen in das, was man bei Tieren Begattungsstarre nennt.
Und dann habe ich noch einen Typ Frauen kennengelernt, die auch gerne mal wie ein überfahrener Waschbär im Bett liegen, weil sie glauben, Schönheit genügt für guten Sex. Das ist nicht völlig falsch, ausnehmend schöne Frauen können so gut wie jeden Mann haben und ich bin als Künstler besonders anfällig für Schönheit. Schönheit törnt mich kombiniert mit einem freundlichen Wesen und Intelligenz tatsächlich ein Leben lang an. Trotzdem führt die überfahrener Waschbärstellung im Lauf der Zeit zu Unstimmigkeiten auch beim Waschbären und bedarf behutsamer verbaler und körperlicher Kommunikation. Mit Lob erreicht man tatsächlich viel mehr als mit Kritik.
Zum Abschluß noch eine Anmerkung zur Paarberatung oder Therapie. Mein Therapeut hat es auf den kurzen Nenner gebracht: Deine Probleme mußt Du letztlich selbst lösen, aber ich kann Dich auf die Dinge aufmerksam machen, die Du nicht siehst, weil Du dir nicht selbst auf den Arsch schaun kannst.