Instrumente
Die Eltern haben verpasst, rechtzeitig an sich gemeinsam zu denken und klare Regeln für ein Miteinander zwischen Kindern und Eltern aufzustellen und durchzusetzen.
Besser ist, mal generell aufzeigen, was Eltern selber für Instrumente in der Hand haben, ihr Kind zur Teilhabe an der Gesellschaft zu bringen.
@ Love4eva
Im Grunde genommen ist ein Rausschmiss ein Zugeständnis dafür, dass man in der Vergangenheit Fehler gemacht hat. Ich finde aber auch nicht, dass man als Eltern dafür bis sonstwohin geradestehen muss, weil das Älterwerden bzw. die Volljährigkeit nunmal mit Verantwortung verbunden ist und es nicht einzusehen ist, das Eltern - auch trotz Fehlern - dazu verpflichtet sind, sowas wie Hotel Mama für ihre Kinder zu managen.
Wenn ich so den Eingangsbeitrag lese, dann muss ich an meine eigene Kindheit denken. Leider konnten meine Eltern uns dieses besondere Gemeinschaftsgefühl nicht vermitteln und mein Vater tönte gerne mit dem Spruch rum, dass er ja das Sagen hätte und wir gefälligst zu tun hätten, was er wollte. Ich war auch kurzzeitig arbeitslos, fand aber recht schnell einen Job und er schmiss mich raus, weil ich seine kompromisslose Art einfach nicht so ohne weiteres akzeptiert habe.
Und diese Erfahrung möchte ich gerne meinem Stiefkind ersparen. Nicht nur ich, sondern meine Gefährtin auch. Und mit der Vermittlung von Gemeinschaftsgefühl und Teilhabe kann man eigentlich nicht früh genug anfangen.
Eine gute Möglichkeit ist dafür zum Beispiel der wöchentliche Familientreff - so nennen wir es .
Das ist eine Art Sitzung, wo alle Familienangehörigen teilnehmen und organisatorische Dinge besprechen, sowie auch reflektieren, wie die vergangene Woche so war und Beanstandungen oder Wünsche äußern.
Alle teilnehmenden, auch die Kinder, sind gleichberechtigt und wenn einer spricht, haben die anderen zuzuhören.
Es gibt ein Familienheft, wo die wichtigen Dinge protokolliert werden - so das niemand sagen kann, das hätte er nicht gewusst oder so
.
Ich habe mich als Kind oft überflüssig und nicht gebraucht gefühlt und wollte gerne, dass meine Eltern mir auch etwas zutrauen.
Und die Verteilung der Pflichten im Haushalt beispielsweise, das läuft ganz gut. Wir machen meist gemeinsam sauber, danach gibt es etwas schönes zu Essen und wir machen dann unseren Familientreff.
Was auch sehr wichtig ist, ist das gemeinsame Feiern bestimmter Erfolgserlebnisse.
Beanstanden ist immer leicht und alles mögliche als selbstverständlich zu nehmen auch - aber es ist eben nicht selbstverständlich, wenn Kinder sich auch Mühe geben und mitmachen. Oder ebenso wenig ist es selbstverständlich, wenn die Eltern sich wirklich die Zeit nehmen, um auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen.
Sich belohnen für Erfolge, die Erfolge gemeinsam zu teilen, sie zu feiern.......das ist total wichtig, finde ich.
Und die Misserfolge ansprechen, sie gemeinsam zu Erfolgen zu machen......das ist mühsam, aber es lohnt sich.
Es ist total schön, ein - mehr haben wir nicht
- Kind zu haben, welches auch im Großen und Ganzen Spaß daran hat, mitzumachen an Gemeinschaft.
LG, baba