Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Bi Schweiz
997 Mitglieder
zur Gruppe
For men only
763 Mitglieder
zum Thema
Schlechtes Gewissen durch Affäre - wie damit umgehen?288
Der Sex mit meinem Mann war noch nie erfüllend für mich.
zum Thema
Schlechtes Gewissen beim und nach dem Sex42
Seit geraumer Zeit habe ich ein Verhältnis mit einer meiner…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Habt Ihr ein schlechtes Gewissen wegen Eurer Affairen?

**********kmann Frau
1.205 Beiträge
----
schön dass hier immer das Patentrezept vorgepredigt wird... EHRLICHKEIT..

Klar ist eine gute Portion Egoismus bei der Entscheidung dabei, fremd zu gehen.. nur wie oft hat die sogenannte EHRLICHKEIT schon zu katastrophalen Ergebnissen geführt.
Nicht nur für den, der ehrlich sein wollte.. auch für den anderen, der damit nicht umgehen konnte..

WAS bin ich bereit zu zerstören, was bin ich bereit, als Preis zu bezahlen ?

es gibt so viele FÜR u. WIDER ... so viel GRAU zwischen dem Schwarz u. Weiß, dass es eben kein Patentrezept geben kann.

Für mich betrifft fremdgehen nur meinen Körper.. nicht meine Gefühle..
mein Körper ist mir.. mit dem kann ich tun u. lassen was ich möchte... meine Gefühle.. meine Liebe teile ich mit dem Menschen, mit dem ich bewußt u. freiwillig eine Partnerschaft eingegangen bin

LG lichtkunst
***an Frau
10.900 Beiträge
@Lichtkunst
Nur mal eine ganz einfache Frage?

Wäre dein Partner mit deinem Fremdgehen einverstanden?

Wenn nicht, frag dich doch mal warum ihm dein Tun nicht gefallen würde?

Und dann hast du auch deine Antwort bzgl. seiner Eigenständigkeit einer Entscheidung. Das Wort Ehrlichkeit bedarf keiner anderen Definition, es ist einfach gut zu verstehen und ist doch wohl die Basis einer Partnerschaft.
Mal zu diesem
"Mein Partner/in profitiert doch von meinen Alleingängen, da ich dann viel ausgeglichener bin und ihm/ihr nichts wegnehme."

Von außen betrachtet nimmt man natürlich nichts weg, da der Partner/in meist sexuell nicht soviel geben möchte.

Jetzt kommt aber mal das ABER.

Wie fühlt sich der Betrogene, wenn er ahnt oder sogar erfährt, dass er nie eine Chance bekam, seinem Partner/in das zu geben, was er/sie sich wünschte.

Wie fühlt sich der Betrogene, der mit absolutem Verlust von Vertrauen irgendwann einmal leben muss.

Wieso wagen die Außerhausgeher eigentlich über die Gefühle des Partners/in derart zu entscheiden, dass sie zu wissen glauben, er/sie wird es nicht verkraften, wenn man die Wahrheit sagt.

Dass ist für mich eine seelische, gefühllose Entmündigung - wenn ein Partner/in für mich und mein Seelenleben Entscheidungen trifft, die ich eigentlich ganz gerne selber mit mir ausmachen will.

Nach heutigem Wissen (früher haben wir auf jeden Fall sämtliche Fehler gemacht, die man machen konnte) und nach heutigem vielen Miteinanderreden wäre ich sehr verwirrt und habe auch permanent Angst davor, dass mein Partner mich, bloß um mich schützen zu wollen, bloss, um ja jede Auseinandersetzung zu vermeiden, betrügen würde. Da würde ich persönlich wenig Sinn drinn sehen.

Und wenn mein Partner sein Heil woanders sucht, dort Erfüllung findet, werde ich, bevor ich urteile, überlegen, warum ich ihm nicht genüge - und das tut schon weh, dem Partner nicht zu genügen. Aber vielleicht könnte ich seiner Argumentation folgen und "auch verzeihen" und neue Wege mit ihm/ihr von Liebe getragen gehen.

Nächster Satz:

"Mein Körper gehört mir, mit dem kann ich tun und lassen, was ich will"

Ist das eine Schutzbehauptung oder was steckt wirklich dahinter? Sex völlig losgelöst von der Seele leben zu wollen - warum nicht.
Wobei die Gedanken und die Seele auch einem selbst gehören und nicht dem Partner.

Bei meinen Gedanken und meiner Seele - da würde ich absolut böse reagieren, wenn da mein Partner die Hand drauflegen wollte. Das ist tatsächlich meins. Wenn er mich bittet, nicht heimlich woanders Sex zu suchen sondern ihn vorher zu informieren, damit er handeln kann, dann tue ich das gern und freiwillig. Für meine Vorabinformation zahle ich höchstens den Preis, dass es zu einem Riesenkrach kommt. Fürs Fremdgehen müsste ich mit dem schlechten Gewissen leben (das kommt für meine eigene Existenz nicht mehr in Frage) oder mit dem Risiko erwischt und verlassen zu werden. Dieser Preis wäre mir zu hoch.

Mein Körper gehört mir - wie losgelöst von der Seele, sogar nicht mittig, das doch klingt.
**********kmann Frau
1.205 Beiträge
ein strapaziertes Wort, dieses "EHRLICHKEIT"
Das Wort Ehrlichkeit bedarf keiner anderen Definition, es ist einfach gut zu verstehen und ist doch wohl die Basis einer Partnerschaft.

das ist nach meiner Erfahrung NICHT richtig.
Basis einer Partnerschaft ist der Wille zum Kompromiss..
Wenn jeder rücksichtslos seine Ehrlichkeit zu Markte trägt, um seinen Egoismus zu befriedigen, dann gibts bald keine Partnerschaft.

Wieso denkt ihr eigentlich ist die Scheidungsrate in Deutschland so hoch, u. wieso bin ich seit 24 Jahren verheiratet u. will das die nächsten 24 Jahre noch genau so bleiben ?

Und wieso geht man davon aus, dass ich nicht rede oder Dinge anspreche, die vielleicht im Argen liegen oder die ich gerne geändert hätte.. oder nachfrage, was mein Partner gerne hätte oder geändert haben würde..

Nur wenn sich da nix ändert, wenn da ein Unvermögen herrscht, welches von mir als Partner akzeptiert wird, dann nehme ich mir für mich auch das Recht, hier einen Ausgleich zu schaffen. In dem Fall ohne den Partner zu informieren, dass ich mir diesen Ausgleich irgendwo anders her hole.

Egoismus ist für mich durchaus legitim, wo der Partner bewußt ein Defizit schafft, welches er nicht gewillt ist auszufüllen. Anderseits er aber nicht verstehen würde (weil sei Weltbild nun mal ganz anders ist) dass sein Partner diese Wünsche wo anders auslebt.

Nur für mich besteht ein 24 jähriges Zusammenleben nicht nur aus dem Wunsch nach Sex, da gibt es 99 andere Dinge die genau so wichtig sind u. die eben alle stimmen..
Ich nehme also meinem Partner nix .. was er gar nicht vermisst.

Und mag das der eine oder andere nicht verstehen .. ich hab mich noch nie besonders um Schubladen, erhobene Zeigefinger, Regeln, Konventionen, Moral, Ethik, Gesetze, Verbote etc. gekümmert..
Ich muss es vor mir verantworten können, wenn ich mein Gesicht im Spiegel anschau.. ein gesundes Empfinden dafür was Recht oder Unrecht ist .. reicht vollkommen aus.. - und wenn ich da reinschau.. hab ich definitiv KEIN schlechtes Gewissen !

LG lichtkunst
Ich lese schon wieder Unterstellungen und beschriftete Schubladen, in die Femdgänger gesteckt werden. Wer sich differenzierte und reflexierte Auseinandersetzung wünscht, muß damit rechnen das er an den eigenen Maßstäbem gemessen wird. Ich finde das sehr gut wenn mir jemand seine Gefühle mitteilt. Aber sie sollten nicht subtile Botschaften und Unterstellungen beinhalten.

Und: Es kann auch von mangelnder Gewissenlosigkeit zeugen, wenn man nach der "Alles oder nichts"- Maxime lebt. Ich finde es zum k..... wie ausgerechnet immer wieder mit hedonistischem Getöse an die Moral und das Gewissen der Anderen (sic!) appelliert wird.

Der Selbstverwirklichungswahn der modernen Individualgesellschaft treibt schon seltsame Blüten. Da sollen sich ausgerechnet diejenigen solche Vorwürfe gefallen lassen, die eben nicht bereit sind ihre Beziehung auf den Müll zu schmeißen...

Okay, ich schreibe dies weil ich mich persönlich angepinkelt fühle. Natürlich gibt es auch "gewissenlose" Fremdgänger. Aber mich stört an solchen Diskussionen immer wieder, das extrem verallgemeinert wird. Das geht nun mal nicht.

Wenn mir jemand mein Darstellung nicht abkauft - geschenkt. Aber Schubladendenken ist nirgendwo "zielführend".
*******_nw Frau
1.373 Beiträge
Lässt sich so ein Thema überhaupt völlig frei von persönlichen Schubladen auf beiden Seiten diskutieren? Ist nicht gerade dieses unvermögen aller Beteiligten der Grund, warum dieses Thema immer aktuell bleiben wird?

@***ch: Wie meinst du das genau mit dem Selbstverwirklichungswahn? Ich hatte es im ersten Moment genau umgekehrt aufgefasst, sprich dass sich eben die Fremdgänger unbedingt selbstverwirklichen wollen, aber du scheinst es anders zu meinen. Hilf mir bitte kurz auf die Sprünge *g*
Lässt sich so ein Thema überhaupt völlig frei von persönlichen Schubladen auf beiden Seiten diskutieren? Ist nicht gerade dieses unvermögen aller Beteiligten der Grund, warum dieses Thema immer aktuell bleiben wird?

Das ist sicher richtig. Vielleicht ist es auch die Suche nach Bestätigung, das der eigene Weg der Richtige ist.
Ist für mich verständlich und nachvollziehbar.

Der Blick auf den von mir erwähnten "Selbstverwirklichungswahn" wirft für mich die Frage auf, wie sich jeder Einzelne per Interaktion und Kommunikation mit Anderen Bestätigung und Legitimation für sein einstmals vielleicht als "unmoralisch", "rücksichtslos" oder "egoistisch" bezeichnetes Leben organisieren kann. Oder anders gesagt: Wie kann ich mein von herkömmlichen Moralvorstellungen abweichendes Weltbild und meine Lebensart so vor mir selbst (!) und anderen darstellen, das ich trotzdem unbescholten und von allen akzeptiert bleibe?

Die Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung werden auf ewig ein weites Feld für endlose Diskussionen bieten.
@Funny80
Fremdgehern wird immer unterstellt, dass sie sich selbst, ohne Rücksicht auf ihren Partner verwirklichen wollen.

Doch wenn du die Beiträge durchschaust, dann sind es nur die Fremdgehen die an Beziehungen festhalten wollen, die Damen und Herren mit der Moralkeule bevorzugen fast durchgängig ein Einstampfen von Partnerschaften ohne jedwede Rücksicht.
Für die Moral ist das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Liebe und die Partnerschaft unwichtig, es scheint nur die dogmatische Wahrheit der Außenstehenden zu gelten.

@*******nst hat mehrfach und für mich absolut glaubhaft erklärt ihren mann zu lieben, doch da nicht sein kann was man nicht versteht wird ihr diese Tatsache ein ums andere mal abgesprochen.


Es ist immer eine merkwürdige Sache mit dem erhobenen Zeigefinger der Moral, zeigt er doch grundsätzlich vom Prediger auf andere, nie auf ihn selbst.

LG
Brian
*******_nw Frau
1.373 Beiträge
Mmh, ich denke es ist einfach sehr schwer nachzuvollziehen, was man selbst überhaupt nicht fühlen kann. Als würde man mich fragen wie etwas schmeckt was ich noch nie gegessen habe. Vielleicht liegt es an den Tücken des Internets, dass Formulierungen radikal und kalt rüberkommen, vielleicht sollte man sich die Mühe machen und ein "ich kann so nicht fühlen, denken - für mich ist das die Wahrheit" vor die eigenen Beiträge setzen. Ich bin da nicht viel besser und mache mir diese Mühe auch nicht.

Ich weiss nicht ob es hier oder in einem anderen Thema war, aber es wurde die Frage nach Liebe zu mehreren Personen gestellt. Und da musste ich wieder feststellen wie verschieden Menschen sind, wie unterschiedlich wir Liebe definieren. Antaghar schrieb dort in etwa er liebe Kinder wie Eltern und Partner gleich, somit könne er auch mehrere Frauen gleich lieben. Ich liebe Menschen nicht gleich, ich würde bei dem Gefühl für meine Familie nicht mal von Liebe sprechen, es ist (für mich) etwas völlig anderes, ewiges, was gar nicht in ein Wort gepackt werden kann, die Liebe zu einem Mann sitzt bei mir woanders, fühlt sich komplett anders an, wirft mich völlig um. Was ich damit sagen will, bei all der Diskussion ist wohl entscheidend, dass wir alle dieses sehr subjektive Gefühl der Liebe unterschiedlich fühlen, aber genau mit der argumentieren, da ist es ja fast ausgeschlossen auf einen Nenner zu kommen. Vielleicht sollte man davon abkommen die Liebe der anderen zu bewerten. Selbst wenn es der eigene Partner ist und im Fall der Fälle sagen: ich weiss du liebst mich, aber deine Art zu lieben reicht mir nicht und vielleicht sollte man dies schon sehr früh tun, um sich und dem Partner Schmerzen und Leid zu ersparen. Für einen Fremdgeher mag die Liebe durchaus vorhanden sein aus seiner Sicht, keine Frage, aber für mich aus Sicht der Betrogenen wäre mir seine Liebe unzureichend.
Und
wieso wurde auf meine Fragen bzw. nur mal in den Raum geworfenen Denkanstöße gar nicht reagiert?

Das kann ich wenig bis gar nicht nachvollziehen, da ich keine Moralkeule schwang, allerdings gerne in die Bresche für benachteiligte Menschen springe.

Daher nächste Frage: eigene Moral hat jeder, nur wo fängt Respekt an und hört Respekt auf?


Für mich selbst wünsche ich wohl, einen ehrlichen Partner an der Seite zu haben. Dass dies in vielen Bereichen nicht immer klappt, ist mir klar. So manche ungeschminkte Wahrheit bleibt ein Geheimnis.

Es muss ja nicht mal das Thema Fremdgehen sein. Es geht für mich um diese Fremdbestimmung. Dass man als Partner keine Chance bekommt, weil stillschweigend vorausgesetzt wird, dass man mit einer getroffenen Entscheidung evtl. nicht leben kann oder dass stillschweigend vorausgesetzt wird, dass man sich über eine Handlung, Entscheidung freuen wird. (z.B., wenn ein Partner einfach einen Urlaub plant, bucht und erwartet, dass man sich freut/oder nicht erzählt, dass man sehr krank ist, hofft es alleine zu schaffen und den Partner damit verschont).

Mein Partner sollte mir gegenüber soviel Respekt haben, dass er mir genügend Geist unterstellt, dass ich selber entscheiden kann und darf. Und mich nicht als Dummerchen hinstellt, weil ich das eh nicht verstehe.
*******_nw Frau
1.373 Beiträge
Deine Meinung wurde hier doch schon mehrfach von anderen mitgetragen, so weit ich das bisher verfolgt habe argumentieren fast alle mit diesen Argumenten, vorallem mit dem Aspekt der Fremdbestimmung. Mir persönlich wäre es auch wichtig in zentralen Punkten Ehrlichkeit erwarten zu können, auch im Bereich Sexualität, gleichzeitig erwarte ich, dass mein Partner mit den Konsequenzen umgehen kann. Aber andere wollen für Ehrlichkeit eben ihre Beziehung nicht aufgeben, das ist wohl eine Frage der eigenen Einstufung. Jeder stellt andere Ansprüche an eine Beziehung, für mich zählt das Gleichgewicht, für andere zählen andere Dinge.
Es muss ja nicht mal das Thema Fremdgehen sein. Es geht für mich um diese Fremdbestimmung.
Wenn das Verschweigen von Sachverhalten für Dich ein Merkmal von Fremdbestimmung ist, dann sind wir folglich alle auf diese Art fremdbestimmt. Fremdbestimmung ist, jemanden durch meine Einwirkung zu einer nicht selbstbestimmten Handlung zu zwingen.


Dass man als Partner keine Chance bekommt, weil stillschweigend vorausgesetzt wird, dass man mit einer getroffenen Entscheidung evtl. nicht leben kann oder dass stillschweigend vorausgesetzt wird, dass man sich über eine Handlung, Entscheidung freuen wird. (z.B., wenn ein Partner einfach einen Urlaub plant, bucht und erwartet, dass man sich freut/oder nicht erzählt, dass man sehr krank ist, hofft es alleine zu schaffen und den Partner damit verschont).
Das ist eine gewagte Vermutung.
Die Chancen eines Partners hängen nicht von der Kenntnis meines Terminkalenders oder der Anruferliste meines Handys ab. Die Chancen zur aktiven Gestaltung einer Partner-Schaft liegen in ihr selbst. Ich gehe sogar noch weiter: Partnerschaft IST die Chance.
Gelegenheiten zur Reflexion und Einkehr sind bis hierher wahrscheinlich schon viele übersehen oder gar mutwillig übergangen worden.

Dem Anderen Chancen zu signalisieren oder selbst wahrzunehmen - das ist doch der fortlaufende Prozeß einer glücklichen Beziehung.

Viele Partner gehen wahrscheinlich fremd, weil/wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind. Umgekehrt paßt Deine Darstellung nämlich auch: Der oder die Untreue hat (in seiner Wahrnehmung) keine Chance bekommen, eine wenigstens teilweise Würdigung seiner Bedürfnisse in einem gemeinsamen Kompromiß wiederzufinden.


Mein Partner sollte mir gegenüber soviel Respekt haben, dass er mir genügend Geist unterstellt, dass ich selber entscheiden kann und darf. Und mich nicht als Dummerchen hinstellt, weil ich das eh nicht verstehe.
Meine Partnerin sollte mir gegenüber soviel Respekt haben, das sie meinen geäußerten Wünschen und Bedürfnissen genügend Raum in unserer Liebe gibt. Wenn ich das Gefühl habe vor Regulierung und Kontrolle keine Luft mehr zu bekommen, muß ich irgendwann aus der Partnerschaft auftauchen.


Nicht alles wissen zu können ist Teil der unvermeidlichen Realität, und Allwissen ist schon gar keine Glücksgarantie. Wer dagegen seinen Partner möglichst schnell loswerden will, braucht nur in dessen Tagebuch zu lesen oder in seinen emails zu blättern. Warum ist das wohl so?

Wer mein Vertrauen genießt, muß keine "Ehrlichkeit" verlangen.
Wenn es allerdings bereits so weit ist, läuft das Ganze eher auf ein Machtspiel hinaus - nicht auf "Beziehungsarbeit" (uah, was für ein Wort).

Es ist wohl unnötig zu erwähnen, das ich von allen Beteiligten einer Beziehung die soziale Reife erwarte, sich dem Partner gegenüber mit angemessenem Respekt mitzuteilen und zu verhalten. Das in Auseinandersetzungen auch mal Fehler und Verletzungen passieren ist normal, und muß von jedem ab und zu ausgehalten werden. "Toleranz" ist nämlich nicht allein für das Ausleben freier Sexualität reserviert.
***an Frau
10.900 Beiträge
Ich denke, dass alle die hier schreiben und sich mit dem Fremdgehen auseinandersetzen, egal ob pro oder kontra, sich nicht so sehr mit der Moral beschäftigen, sondern es doch im Grunde nur darum geht ,wie halte ich es mit der gegenseitigen Offenheit.

Die Begründungen die die Fremdgeher anführen sind ihre Interpretationen für IHR Tun. Aber sie machen das nicht in einem "luftleeren Raum" sondern beziehen ja ihren Partner gewollt in die IHR Tun mit ein. Mit dem Unterschied, dass der davon nichts weiß. Soweit ist der Sachstand doch klar.

Wenn also der Fremdgeher die Fremdbestimmung nicht für sich sieht, ok, aber die Frage die ich schon mal gestellt habe ist noch nicht beantwortet worden.

Wie würdet ihr selber mit dem Fremdgehen des Partners umgehen wenns dann herauskommt?
Wir Drei sind zusammengezogen...


Fremdgehen war für mich nie das Problem selbst, die Frage die ich mir immer gestellt habe ist: "In welchem Kontext ist das verhalten meiner Frau zu sehen."

"Sind Gefühle im Spiel, war es aus Langeweile, aus Abenteuerlust oder weil ihr etwas fehlt." eine pauschale Antwort habe ich nie gefunden.

LG
Brian
***an Frau
10.900 Beiträge
Wir Drei sind zusammengezogen...

Das hat doch dann aber nichts mit Fremdgehen zu tun, sondern ist eine Ménage à trois, das ist doch eine ganz andere Konstellation, hier weiß doch dann jeder von jedem und die Drei müssen nur mit der Situation als solche klar kommen.
Es ist ja
nicht so, dass ich die Seite des Fremdgehers nicht kenne.

Manchmal war Liebe, manchmal Neugier im Spiel. Ich war jung. Analysiert betrachtet, suchte ich wohl noch....Erfüllung meiner Bedürfnisse, meiner Sehnsucht, Stillung meiner Neugier. Es waren einmalige Erlebnisse und keine Affären. Jedesmal lies ich auch ein Stück Herz zurück, anstatt mich aufgefüllt zu fühlen.

Was mich heute immer wieder bei der Argumentation pro Fremdgehen irritiert, ist, dass tatsächlich behauptet wird, kein schlechtes Gewissen zu haben. Schön für die Person, die dies sagt. Irritierend für mich.

Das heißt also, sie verbiegen sich nicht? Zur Erfüllung z.B. körperlicher Sehnsüchte wird der aushäusige Weg genommen und es bleibt kein schales Gefühl zurück? Kein Bedürfnis nach coming out? Also stets ein Zweitleben führen wollend?

Wo bleibt das Bedürfnis nach Authenzität? Kann ein Partner wirklich zulassen wollen, dass man nicht authentisch sein darf und ist ?

Zugegeben: die meisten Partnerschaften bestehen aus Kompromissen, sich gegenseitig entgegen kommen, Verzichtsübungen usw.

Und das ist doch bedauerlich. Was entgeht da einem im Leben?

Mir gefällt daher, dass @***an, seine Partnerin und der gemeinsame Freund die Chance ergriffen haben und versuchten, alle unter einen Hut zu bringen. Sie spielen mit offenen Karten, lieben und leben sich aus. Können somit wahrscheinlich authentischer leben, als typische Zweisamkeitsbeziehungen.
*******_nw Frau
1.373 Beiträge
Damit setzt du voraus, dass die Maxime automatisch das Beste ist. Muss jeder alles bekommen oder können diese Kompromisse einen nicht ebenso erfüllen, da man dafür auf anderer Seite auch viel bekommt? Können Kompromisse nicht auch etwas Schönes sein? Ich verstehe diesen Wunsch alles im Leben zu haben nicht. Die Katze beisst sich doch in den meisten Fällen in den Schwanz, bei wievielen Menschen ist so eine Konstellation möglich? Bei wievielen Partnern muss sich plötzlich der andere verbiegen, Kompromisse eingehen, die er nicht eingehen will, um so eine Verbindung zuzulassen. Man sollte bei so einer Diskussion auch bei der Realität bleiben und da sind doch die wenigsten in der Lage und gewollt so was einzugehen. Mich wundert immer, dass gerade beim Thema Sex Offenheit und auch die Akzeptanz getrennte Wege zu gehen so auf Gegenwehr stößt. Ändert sich der Partner fundamental in anderen Belangen zeigt man Verständnis, bei massiven Verhaltensänderungen beispielsweise, bei Krankheiten wie Alkoholsucht, bei unterschiedlicher Einstellung zum Thema Kinderwunsch...aber wenn bei so was Essentiellen wie der Sexualität soll der andere anders denkende Part plötzlich aushalten, aussitzen - das leuchtet mir nicht ein.
Mir gefällt daher, dass @***an, seine Partnerin und der gemeinsame Freund die Chance ergriffen haben und versuchten, alle unter einen Hut zu bringen. Sie spielen mit offenen Karten, lieben und leben sich aus.

Doch auch am Anfang dieser Beziehung stand das Fremdgehen und es war nicht ihr erster Fehltritt. Das wir jetzt zu Dritt leben war nur möglich, weil die Hintergründe für das Fremdgehen geklärt wurden. Natürlich auch mit Schmerz, Vorwürfen und Eifersucht, doch nie dogmatisch oder mit dem Anspruch auf eine Fehlerlosigkeit des des Partners.

LG
Brian
Um Mißverständnissen
vorzubeugen.

Auch unsere Partnerschaft ist von Kompromissen geprägt, die ich teilweise gerne eingehe - teilweise nicht und ich selber einen großen Konflikt sehe (z.B. bei Problemen bzgl. unserer Patchwork-Konstellation). Und wohl bin ich manchmal traurig darüber, dass sich so mancher Wunsch im Leben wohl nicht mehr realisieren lassen wird (wenn man das Sexuelle betrachtet). Umgekehrt wird es meinem Partner wohl auch so gehen.

Das ist der Preis dafür, dass wir aus Liebe zum Partner auf einiges verzichten und mein Preis dafür, nicht als solo durchs Leben gehen zu wollen. Der Preis ist recht klein für das, was ich ansonsten genießen darf.

Dass andere Menschen jedoch stetig sich verbiegen, indem sie z.B. zum Ausleben ihrer Affären Ausreden (wegen verbrachter Zeit) für den Partner erfinden müssen, Ausreden zur Rechtfertigung ihres Tun und Handelns erfinden, ist m.E. wenig bereichernd - zumindest für mein Weltbild.

Aber auch hier gestehe ich jedem sein eigenes Weltbild, seinen Mikrokosmos zu. Niemand ist allwissend und wer weiß, vielleicht ist das Leben eines Fremdgehers genauso richtig wie das Leben eines Verzichtbetreibers. (Sehr überspitzt jetzt formuliert....)
@Erdnuckel oder Tante Biene...???
...wie bist Du denn zum Erdnuckelchen geworden?

*kuh**schwein*

@TE wer offen, ehrlich und voll verantwortlich sein individuelles Leben lebt braucht kein schlechtes Gewissen...
eigentlich IMHO die Voraussetzung fürs "erwachsenwerden"...
1. Ich habe ein Gewissen und diese Charaktereigenschaft ist prinzipiell gut. Manch eine Handlung belastet mich, weil ich darin eine Ungerechtigkeit erkenne - ein anderes Mal geht sie konform mit meinem Gerechtigkeitsempfinden, Rachegelüsten etc. Allerdings ist fremdgehen eine einmalige Aktion - eine Affaire zu haben würde dagegen eine auch von mir als das Gewissen belastende Handlung empfunden werden.

2. Ich würde aufatmen, wenn meine Frau endlich aus sich heraus und fremd ginge. Das hat allerdings sehr persönliche Gründe, die nichts für die Öffentlichkeit sind.

3. Gelebte Kompromisse sind nichts schlechtes, sondern Indizien für die Gesellschaftsfähigkeit einer Person. Wer Kompromisse schließt und leichterhand auf Vorteile verzichtet, wird in heutiger Zeit allerdings leider manchmal mitleidig als Trottel oder Looser belächelt.

Denn alles mitzunehmen, was man irgendwie zusammenraffen kann scheint die Maxime modernen Lebens geworden zu sein. Galt das Anfangs noch nur für monetäre Ziele oder z.B. bei der Urlaubsanmeldung am Arbeitsplatz (ich sage nur Brückentage!), so hat diese Einstellung inzwischen auch den zwischenmenschlichen Bereich erreicht.

"Lebe jetzt!" ist das Motto, nach dem man zu Lebzeiten auch sexuell alles unbedingt mal ausprobiert und gelebt haben sollte, bevor es zu spät geworden ist. Da werden für kurzfristige Kicks jahrelange Beziehungen weggeworfen, wird gemeinsames Leben in den Staub getreten.

Allerdings erliegen auch die Betrogenen scheinbar oft der Illusion, das Partner schwuppdiwupp ersetzbar sind, und setzen den oder die vor die Tür. Partnerschaft heißt zwar aufrichtig und fair miteinader umzugehen. Aber gleichzeitig sind alle Beteiligten aufgefordert, für ein gemeinsames Leben auch den Schmerz, die Frustrationen miteinander zu teilen.

Und der Idee von einem selbstbestimmten Leben wird leider oft ein Bärendienst erwiesen, wenn man eine langjährige Beziehung oder Ehe aufgrund der Untreue des Partners vorschnell (!) beendet. Damit meine ich nicht das man die erlittenen Verletzungen und das enttäuschte Vertrauen einfach hinnehmen soll.

Ich wünsche mir nur einfach, das die Situation mit der gleichen Gewissenhaftigkeit und auch dem nötigen Mut zur Selbstkritik betrachtet werden sollte, wie diese auch zu Recht vom anderen gefordert werden.
*******ss55 Mann
1.941 Beiträge
manchmal ist ehrlichkeit die richtige antwort

manchmal ist die ehrlichkeit der auslöser von katastrophen

die meisten hier sind alt genug zu wissen was sie tun sollen...

manchmal habe ich das gefühl es ist wie in einem billigen ratgeber

irgendwer soll die bestätigung geben

und am besten auch noch die verantwortung übernehmen...

aber so ist das leben nunmal nicht...

irgendwann muss jeder sich entscheiden

sicherheit und freiheit sind nicht im gleichen haus zu hause

wünsch euch frohes lockerers fest
***an Frau
10.900 Beiträge
Kompromisse?
Es gibt Kompromisse im Leben die hingenommen werden, so wie es jetzt viele Arbeitnehmer machen und Lohnverzicht üben, in der Hoffnung, dass sie sich dadurch ihren Arbeitsplatz erhalten. Das sind meist auch faule Kompromisse, aber die können akzeptiert werden.

Wenn es aber um die Vertrauensbasis einer Partnerschaft geht, bin ich da kompromisslos.

@***ch

Ich würde aufatmen, wenn meine Frau endlich aus sich heraus und fremd ginge.

Da wäre ja die Frage interessant MIT oder OHNE dein Wissen? Aber wäre ja dann auch kein Fremdgehen mehr wenn du es wüsstest.

Gelebte Kompromisse sind nichts schlechtes, sondern Indizien für die Gesellschaftsfähigkeit einer Person.

Was hat die Gesellschaftsfähigkeit/Kompromiss mit dem Fremdgehen zu tun? Dein Partner ist doch nicht die Gesellschaft sondern der Mensch, der dir in allen Lebensbelangen am nächsten steht oder stehen sollte. Die Gesellschaft sanktioniert doch nicht dein oder das Fremdgehen.
@***ch
Ich würde aufatmen, wenn meine Frau endlich aus sich heraus und fremd ginge.

Da wäre ja die Frage interessant MIT oder OHNE dein Wissen? Aber wäre ja dann auch kein Fremdgehen mehr wenn du es wüsstest.

Nicht OB ich davon etwas weiß, sondern WARUM ich davon evtl. nichts weiß wäre interessant. Denn vielleicht tut sie es ja auch schon, während ich hier sitze und mich beckmesserischen Fragen stelle?

Gelebte Kompromisse sind nichts schlechtes, sondern Indizien für die Gesellschaftsfähigkeit einer Person.

Was hat die Gesellschaftsfähigkeit/Kompromiss mit dem Fremdgehen zu tun? Dein Partner ist doch nicht die Gesellschaft sondern der Mensch, der dir in allen Lebensbelangen am nächsten steht oder stehen sollte. Die Gesellschaft sanktioniert doch nicht dein oder das Fremdgehen.


Nicht nur wer sich selbst ehrlich fragt warum der Partner fremdgeht, erkennt sehr wohl das Kompromisse in einer Partnerschaft sehr viel Raum einnehmen. Das Bedürfnisse unbefriedigt bleiben, hängt sehr oft auch mit der fehlenden Kompromißfähigkeit oder der fehlenden Kompromißbereitschaft der Beteiligten zusammen.

Das "Nicht-mit Dir-aber-auch-nicht-ohne-Dich-Prinzip" ist ein zuverlässiger Weg, jede Partnerschaft zu beenden.
Wie fühlt sich der Betrogene, wenn er ahnt oder sogar erfährt, dass er nie eine Chance bekam, seinem Partner/in das zu geben, was er/sie sich wünschte.


da wäre ich mir nicht so sicher...

ob die partner (k)eine chance hatten...
oft wird durch die vielgepriesene "rede" gerade eine blockade, abwehrhaltung in beziehungen aufgebaut...

wenn die menschen miteinander mehr auf ihr handeln, anstatt auf ihre gesprochenen worte achten würden, dann würde so manches beziehungsdrama erst garnicht entstehen...

und dies bezieht sich auf beide part's...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.