Mal zu diesem
"Mein Partner/in profitiert doch von meinen Alleingängen, da ich dann viel ausgeglichener bin und ihm/ihr nichts wegnehme."
Von außen betrachtet nimmt man natürlich nichts weg, da der Partner/in meist sexuell nicht soviel geben möchte.
Jetzt kommt aber mal das ABER.
Wie fühlt sich der Betrogene, wenn er ahnt oder sogar erfährt, dass er nie eine Chance bekam, seinem Partner/in das zu geben, was er/sie sich wünschte.
Wie fühlt sich der Betrogene, der mit absolutem Verlust von Vertrauen irgendwann einmal leben muss.
Wieso wagen die Außerhausgeher eigentlich über die Gefühle des Partners/in derart zu entscheiden, dass sie zu wissen glauben, er/sie wird es nicht verkraften, wenn man die Wahrheit sagt.
Dass ist für mich eine seelische, gefühllose Entmündigung - wenn ein Partner/in für mich und mein Seelenleben Entscheidungen trifft, die ich eigentlich ganz gerne selber mit mir ausmachen will.
Nach heutigem Wissen (früher haben wir auf jeden Fall sämtliche Fehler gemacht, die man machen konnte) und nach heutigem vielen Miteinanderreden wäre ich sehr verwirrt und habe auch permanent Angst davor, dass mein Partner mich, bloß um mich schützen zu wollen, bloss, um ja jede Auseinandersetzung zu vermeiden, betrügen würde. Da würde ich persönlich wenig Sinn drinn sehen.
Und wenn mein Partner sein Heil woanders sucht, dort Erfüllung findet, werde ich, bevor ich urteile, überlegen, warum ich ihm nicht genüge - und das tut schon weh, dem Partner nicht zu genügen. Aber vielleicht könnte ich seiner Argumentation folgen und "auch verzeihen" und neue Wege mit ihm/ihr von Liebe getragen gehen.
Nächster Satz:
"Mein Körper gehört mir, mit dem kann ich tun und lassen, was ich will"
Ist das eine Schutzbehauptung oder was steckt wirklich dahinter? Sex völlig losgelöst von der Seele leben zu wollen - warum nicht.
Wobei die Gedanken und die Seele auch einem selbst gehören und nicht dem Partner.
Bei meinen Gedanken und meiner Seele - da würde ich absolut böse reagieren, wenn da mein Partner die Hand drauflegen wollte. Das ist tatsächlich meins. Wenn er mich bittet, nicht heimlich woanders Sex zu suchen sondern ihn vorher zu informieren, damit er handeln kann, dann tue ich das gern und freiwillig. Für meine Vorabinformation zahle ich höchstens den Preis, dass es zu einem Riesenkrach kommt. Fürs Fremdgehen müsste ich mit dem schlechten Gewissen leben (das kommt für meine eigene Existenz nicht mehr in Frage) oder mit dem Risiko erwischt und verlassen zu werden. Dieser Preis wäre mir zu hoch.
Mein Körper gehört mir - wie losgelöst von der Seele, sogar nicht mittig, das doch klingt.