Ich bin - wie bereits geschrieben - nur leicht beschnitten worden. Es geht also noch das Mütze-Glatze-Spiel, wobei im erigierten Zustand automatisch die Eichel freiliegt, die vorhandene Rest-Vorhaut aber von mir bis zu einer ca 60%-Abdeckung der Eichel vorgeschoben werden kann. Damit ist die wunderbare Sensibilisierung des Eichelkranzes durch die Innenseite der Vorhaut weiterhin möglich. Dennoch hat an der Eicheloberfläche selbst über die Jahre eine starke Desensibilisierung stattgefunden, die einfach sch… ist.
Wenn ich an die störende, ja zum Teil schmerzhaft empfundene Berührung der freiliegenden Eichel mit der Unterwäsche in den ersten Wochen nach der OP zurückdenke und das vergleiche mit der heutigen Abgestumpftheit, wo ich das (sanfte) Darüberrollen eines Nadelrades als nicht störend empfinde, dann kann ich verstehen, wenn Männer, deren Beschneidung nicht fast 40 sondern nur 10 bis 20 Jahre zurückliegt, mit ihrem Zustand zufrieden sind. Damals war die Balance aus Nicht-zu-früh-kommen und erregender Stimulation noch in Ordnung. Heute stelle ich fest - wie schon von vielen berichtet - dass es einfach mehr Stimulation erfordert.
Zum Glück brauche ich kein Gleitgel, Öl, Spucke oder anderes. Und ich bestätige auch, dass die Innenseite der Vorhaut sehr sensibel ist und dort mir heute mehr Gefühl gegeben wird als an der Eichel. Aufgrund der Teilabdeckung der Eichel ist auch festzustellen, dass vorne, wo sie quasi immer frei liegt weniger Gefühl vorhanden ist als weiter hinten.
Religiöse, gesellschaftliche, optische, hygienische, modische oder was weiß ich für Argumente sind alle Quatsch. Es wird eine natürliche, für das Wohlfühlen wichtige Funktion genommen bzw. reduziert.
Ich glaube es war Needlewitch, die in einem anderen Thread mal schrieb, die Eltern hätten bei Ihren Söhnen von klein auf die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Vorhaut über die Eichel geht. Zur Not mit der erforderlichen Übung darauf hinzuwirken. Der Gedanke war mir völlig neu, aber sie hat Recht. Bei den Kindern ist der Körper in der Lage, die notwendige Dehnung anzunehmen, wenn sie von Natur aus nicht da ist. Viele Vorhautverengungen könnten so im Vorfeld durch die Eltern verhindert werden. Wenn die Jungs so zu frühkindlichen Wichsern werden würden (auch Kleinkinder empfinden beim Berühren ihrer Genitalien eine gewisses gutes Gefühl, es wird ihnen aber durch die Eltern in der Regel verboten, sich dort zu berühren), wäre das auch nicht schlimm, wissen wir doch alle, dass das für die Erwachsenen ganz normal ist. Es muss halt nicht öffentlich passieren.
Ich habe nicht abgestimmt, weil ich einen Schwanz mit dermaßen langer Vorhaut, dass man mit ein wenig Zug den Schwanz mit seiner eigenen Vorhaut zuknoten könnte, eben auch nicht ästhetisch finde. Ansonsten gilt für mich immer, Funktion vor Optik. Was habe ich von einer optisch tollen Sache, die keinen Nutzen hat? Was habe ich von einem Schwanz, der - bezogen auf die aktuelle Gesellschaftsnorm, die im Lauf der Jahrhunderte Schwankungen unterworfen ist (!) - ästhetisch gut aussieht, aber nie zum Orgasmus kommt?
Das ist wie - Achtung, seltsam anmutender Vergleich - ein heutiger lackierter Stoßfänger am Auto, der bei der geringsten Berührung bereits einen Schaden von mehreren hundert Euro aufweist und bei sanfter Benutzung sofort einen Totalschaden (des Teils) aufweist, im Vergleich zu der früheren stabilen Stoßstange, die die Funktion des leichten Anstoßens auch schadensfrei verkraften konnte. Auch hier wird ist die Antwort auf die Ästhetik durchaus unterschiedlich ausfallen.